Mobilität & Logistik

Absatzprognosen für Elektroautos rückläufig

Trotz technologischer Reife und optimierter Kostenstrukturen fallen die Produktionsprognosen für Elektro- (EV) und Plug-In Hybridfahrzeuge (PHEV) pessimistisch aus. Das bestätigt der neue Index Elektromobilität von Roland Berger Strategy Consultants und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) für das erste Quartal 2013.

27.05.2013

Auch die Anzahl der öffentlichen Ladesäulen muss ausgebaut werden, Foto: EneSys/RUB
Auch die Anzahl der öffentlichen Ladesäulen muss ausgebaut werden, Foto: EneSys/RUB
Der Index zeigt, dass die Herstellung von Elektrofahrzeugen für OEMs immer noch finanziell unattraktiv ist. "Beim Verkauf von Elektrofahrzeugen realisieren Automobilhersteller viel geringere Deckungsbeiträge als beim Verkauf von Autos mit konventionellem Antrieb", erklärt Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Denn die Total Cost of Ownership (TCO) der Elektroautos, gerechnet über die Nutzungsdauer, ist deutlich höher als bei konventionellen Fahrzeugen."

Mehrkosten, die so für die Produktion von Elektro- und Hybridfahrzeugen entstehen, schrecken OEMs davon ab, diese in Großserie herzustellen. Eine Problematik, die sich noch negativer auf den Markt für Elektromobilität auswirken könnte, sollten die USA ihre Fracking-Projekte weiter ausbauen. "Die Ölgewinnung mithilfe der Fracking-Technologie könnte den Ölpreis in den kommenden Jahren stabilisieren", sagt Roland Berger-Partner Thomas Schlick. "Dies würde den Kostennachteil alternativer Antriebe noch weiter verstärken."

Batteriesicherheit und Infrastruktur als Herausforderungen

Einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der E-Mobilität hat außerdem die Batteriesicherheit. Denn die in Elektrofahrzeugen zumeist eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien können bei Beschädigung explodieren oder in Brand geraten. "Diese Sicherheitslücke müssen Batteriehersteller mit innovativen Sicherheitskonzepten schnell schließen und nicht wie bisher auf steife und schwere Sicherheitsstrukturen setzen. Denn nur so geht die Sicherheit nicht zu Lasten der Effizienz ", erläutert fka Senior Engineer Markus Thoennes.

Ungelöst ist außerdem das Problem der mangelnden Infrastruktur für E-Mobilität. Denn die eingeschränkte Reichweite der Elektrofahrzeuge wird sich voraussichtlich erst nach 2020 durch effizientere Speichertechnologien verbessern. "Die Elektromobilität kann nur dann zum Bestandteil der öffentlichen und privaten Mobilität werden, wenn eine flächendeckende Ladeinfrastruktur auf den Straßen vorhanden ist", sagt Wolfgang Bernhart.

Heute verfügt Deutschland über rund 2.200 öffentliche Ladesäulen. Ziel der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) ist es jedoch, die Anzahl der öffentlichen Ladesäulen bis 2020 auf 150.000 auszubauen. Hinzu kämen noch rund 7.000 Schnellladesäulen und ca. 800.000 private Ladepunkte z.B. in Garagen. Doch um diese Ziele zu erreichen, fehlen immer noch attraktive Geschäftsmodelle für Privatinvestoren. Nur ein gemeinsames dauerhaftes Engagement von öffentlicher Hand und Wirtschaft kann daher für einen Ausbau der Elektromobilität in den nationalen Fahrzeugflotten sorgen.
Quelle: UD / pm
 
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