McDonald's poliert Image mit Umweltkaffee auf
Neuerdings verkaufen alle 1.200 McDonald's-Restaurants in Großbritannien und Irland nur noch Kaffee, der von der US-Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance zertifiziert ist. Der 100-Mio.-Dollar-Deal soll im Laufe dieses Jahres auf die 6.200 McDonald's-Filialen in Kontinentaleuropa ausgeweitet werden. "Dieser neue wachsende Markt kommt Tausenden von armen Bauern und Landarbeitern zu Gute, während gleichzeitig die Umwelt geschützt wird", teilt Rainforest Alliance mit. Diese Behauptung sei irreführend, kritisiert Claudia Brück, Sprecherin von Transfair Deutschland, denn Rainforest Alliance setzt sich vorrangig für ökologische Standards ein.
17.01.2007
Zwar verbessere sich vermutlich die Situation der Bauern, aber im strengen Sinn könne nicht die Rede von Fairtrade sein, so Brück. Produkte mit dem Fairtrade-Siegel würden Mindestpreise und die Prämierung sozialer Projekte garantieren, wohingegen Rainforest Alliance in erster Linie für ökologische Standards und den Schutz von Ökosystemen stehe. Sie begrüße es jedoch, wenn große Unternehmen wie McDonald's solche Initiativen ergreifen. In Deutschland soll Krafts Kenco-Kaffee, der zu 100 Prozent aus Rainforest-Alliance-zertifizierten Kaffeebohnen besteht, voraussichtlich im März eingeführt werden, heißt es bei McDonald's Deutschland auf Anfrage von pressetext. Allerdings würde dies nur den McDonald's-Kaffee, nicht aber das Angebot von McCafe betreffen, heißt es dort weiter.
Damit leistet McDonald's einen weiteren Schritt, bei den europäischen
Konsumenten besser anzukommen und sich unter den Weltkonzernen als Marktführer
bei sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit zu positionieren. In der Schweiz
erhalten McDonald's-Kunden bereits seit zwei Jahren echten Fairtrade-Kaffee.
Außerdem verlangt die Fastfood-Kette von seinen Rindfleischzulieferern die
Einhaltung von Viehhaltungs- sowie Umweltstandards und unterstützt mit der
Umweltorganisation Conservation International den Erhalt der Fischbestände, um
auch in Zukunft seinen Fishmac anbieten zu können. Aber auch andere globale
Konzerne reagieren ebenfalls auf die wachsende Kritik aus der Öffentlichkeit
und Ängste in Zusammenhang mit dem Klimawandel und haben das
Schlagwort"Social Responsibility" auf ihrer Agenda zumindest stehen.