Deutsche Post bietet kostenlosen Recyclingservice für privaten Elektroschrott
Elektroschrott gehört nicht in den Hausmüll. Um Verbrauchern hier eine leichte und zugleich umweltfreundliche Alternative zu bieten, hat die Deutsche Post den Service „ELECTRORETURN“ eingeführt. Hierbei können ausgediente Elektroteile kostenlos per Maxibrief entsorgt werden. Die Versandmarken dazu gibt es im Internet.
07.01.2014
Es gibt kaum ein Alltagssituation, in der wir heute nicht in irgendeiner Form auf elektronische Geräte zurückgreifen. Deren Haltbarkeit, vor allem bei Kleingeräten, ist allerdings oft nur sehr kurz. Die Folge ist: Die Elektroschrottberge hierzulande wachsen jährlich um geschätzte 1,1 Mio Tonnen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes machen dabei elektronische Kleinteile wie Handys rund 300.000 Tonnen dieses jährlichen Schrotts aus. Vieles davon wird fachgerecht entsorgt, aber längst nicht alles. Ein Grund dafür ist nach Expertenmeinung, dass manche Verbraucher den Weg zum nächsten Recyclinghof als lästig empfinden und die Altgeräte stattdessen achtlos wegwerfen und damit die Umwelt schädigen.
Die Deutsche Post bietet jetzt allen, die den Weg zum Recyclinghof nicht schaffen, eine kostenlose und bequeme Alternative: Mit ELECTRORETURN schicken Verbraucher ihre alten Elektrogeräte zur Wiederverwertung oder umweltbewussten Entsorgung per Post. Und das geht ganz einfach: Alte Handys, leere Druckerpatronen oder defekte Computerbauteile in einen Maxibrief stecken, die kostenfreie ELECTRORETURN-Versandmarke aufkleben - und ab damit in den nächsten Briefkasten!
Elektrorecycling auf gutem Weg
Mit diesem kostenlosen Service unterstützt die Post nicht nur die Umwelt, sondern hilft den Bürgern zugleich, gesetzestreu zu bleiben: Seit dem Inkrafttreten des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) im Jahr 2006 dürfen nämlich auch kleine Elektrogeräte in Deutschland nicht mehr im Hausmüll landen. Städte und Gemeinden bieten den Bürgern bei jedem Recyclinghof die Möglichkeit, die Geräte kostenfrei zu entsorgen. Ein Service, den auch die allermeisten nutzen: So verzeichnet die deutsche Recyclingbranche hohe Wiederverwertungsquoten. Schon heute liefert die Sekundärrohstoffindustrie 14 Prozent aller in Deutschland eingesetzten Materialien - Tendenz steigend. Und für alle anderen gibt es den Service der Post.
Damit die Elektrogeräte bei ELECTRORETURN auch fachgerecht entsorgt werden, arbeitet die Post mit der Firma ALBA R-plus zusammen. Der bundesweite Recycling-Experte für Elektro- und Elektronikschrott hat sich auf sichere und wirtschaftliche Sammel- und Logistiksysteme sowie die Demontage vor Ort in eigenen Verwertungsanlagen spezialisiert. Dr. Markus Guthoff, Vorstand von ALBA, dazu: „Der Weg zu mehr Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit führt über die effiziente Schließung von Stoffkreisläufen. Wir organisieren für unsere Kunden die passenden Umwelt- und Recyclinglösungen.“
Eigene Mitarbeiter als Vorbilder
Mit ihrem Service wendet sich die Deutsche Post DHL nicht nur an die Kunden, sondern auch an die vielen Tausend Mitarbeiter im Unternehmen, die als Vorbilder und Multiplikatoren für die Idee werben sollen. Prominenter Anlass war dabei der letztjährige Global Volunteers Day, bei dem sich über 62.000 Menschen aus 120 Ländern engagierten. Heidi Schmitt, die den Blog der Initiative betreut, erinnert sich: „Das Team von ELECTRORETURN ließ sich den Aufruf nicht zweimal sagen. Schließlich besteht unsere Aufgabe per se darin, etwas Gutes für die Umwelt zu tun, in dem alte Elektrogeräte leichter dem Recycling zugeführt werden können. Doch wie sieht es eigentlich mit den privaten Schubladen der Mitarbeiter der Deutschen Post aus? Gibt es hier noch Elektroschrott - Kabel, Ladegeräte, alte Handys? Oder nutzen alle Postmitarbeiter ELECTRORETURN bereits ausgiebig? Um das herauszufinden und wirklich alle zu motivieren, einmal zuhause nachzusehen und ihre kleinen Rohstofflager zu leeren, baute das Team von ELECTRORETURN einen Infostand in der Konzernzentrale, dem Post Tower, in Bonn auf.
Vom 24. bis 26. September standen wir hier jeden Tag drei Stunden lang Rede und Antwort zum Thema Recycling und Elektroschrott und nahmen alte Elektrogeräte entgegen. Wir erklärten, welche wertvollen Rohstoffe problemlos aus Elektroschrott extrahiert werden können und wie das bei unserem Recyclingpartner ALBA R-plus vonstatten geht. Das überzeugte die Kollegen - ab dem 2. Tag landeten haufenweise private Handys bei uns, offensichtlich war nach der kleinen Erinnerung durch unseren Stand zuhause einmal gründlich nachgeschaut worden.“
Ihre Kollegin Andrea Wenzel hatte gleich eine kleine „Ahnenreihe“ mitgebracht und fasste die Gedanken vieler Post-Mitarbeiter zusammen: „Diese Handys dokumentieren eine rasche technische Entwicklung (und jedes Einzelne auch ein Stück privates Erleben). Umso wichtiger, dass wir durch Recycling die Ressourcen für weitere technische Entwicklungen decken können. Man könnte noch viel mehr Wertstoffe aus allen möglichen „Abfällen“ gewinnen und damit unsere Umwelt wirkungsvoll schonen. Ich finde, das ist ein lohnenswertes Ziel, zu dem jeder ein Stückchen beitragen kann.
PACKMEE - Kleiderspende per Post
Die Idee, solche nachhaltige Aktionen mit der Kernkompetenz des Post- und Paketversandes zu verbinden, findet jetzt auch innerhalb des Konzerns Nachahmer. „PACKMEE“ ist eine Initiative des Geschäftsbereiches DHL Paket. Es ermöglicht ab sofort die Kleiderspende per Post. Das Projekt ist spezialisiert auf Textilien, Brillen und Hörgeräte, die es sammelt und karitativ weiter verwendet. Auch hier funktioniert das Verfahren wieder unkompliziert und einfach: In diesem Fall werden die kostenlosen Versandmarken vom Unternehmensbereich DHL Paket zur Verfügung gestellt. Genau wie bei ELECTRORETURN werden damit vorhandene Logistikwege genutzt und keine zusätzlichen Kilometer gefahren, wie es etwa bei der Leerung von Altkleidercontainern der Fall ist. Ein klares Umweltplus.
Auch die sozialen Aspekte von Altkleidersammlungen werden von der Post mitgedacht: Die gesammelten Textilien werden durch Sortierfachbetriebe wieder in den Kreislauf gebracht. In den Schwellenländern, wo sie landen, werden die Textilien aufbereitet und weiterverkauft, so dass vor Ort Arbeit entsteht und nicht etwa vernichtet wird - ein wichtiges Argument für alle, die Kleiderspenden kritisch gegenüber stehen. Die Arbeit von PACKMEE ist transparent, namhafte Partner wie Care Deutschland - Luxemburg e.V., Stiftung RTL Wir helfen Kindern e.V. oder der Lions Club haben sich ihm angeschlossen.