Teddy hilft Verantwortung tragen
Eigentlich müsste man das Wort „Verantwortung“ und nicht „Finanzkrise“ zum Wort des Jahres 2008 ernennen. Verantwortung ist schließlich das, was heute die Vielen einfordern, weil es einigen Wenigen abhanden kam. In diesem Umfeld macht eine kleine, aber feine Initiative von Arcandor auf sich aufmerksam: Ein handgroßer Teddy wirbt nämlich mit dem Leitsatz „Verantwortung tragen“ für das Thema Nachhaltigkeit und hat mittlerweile viele Prominente als Unterstützer gewonnen.
13.02.2009
Was ist das Wesen der Verantwortung? Bei Arcandor hat man diese Frage spielerisch beantwortet, indem man Verantwortung als Wesen wahrnimmt. Als kleinen Teddy-Bären genauer gesagt, der seit letztem Sommer in limitierter Auflage Prominentenherzen erobert. Der Teddy-Bär ist dabei gerade einmal 13 cm groß, klassisch im Design und nur mit einer Schleife und dem Leitspruch „Verantwortung tragen“ ausgestattet. Auf jegliche Firmen- und Werbeembleme wurde bewusst verzichtet.
Dr. Alexandra Hildebrandt, Leiterin des Bereichs Gesellschaftspolitik bei Arcandor erläutert die Idee hinter dem Projekt: Es gehe darum, Menschen auf der ganzen Welt – ob nun Prominente, Manager, Künstler, oder auch Sportler und Wissenschaftler – zu einem ganz persönlichen Bekenntnis zur Verantwortung zu bewegen. „Der Nachhaltigkeitsteddy bringt zum Ausdruck, dass, wer etwas kommuniziert, auch Verantwortung für das Wort trägt, durch das moralische Qualitäten sichtbar werden”, so Hildebrandt.
Die insgesamt nur 500 Exemplare des Stofftieres sind als Sammlermodelle konzipiert und sollen ausdrücklich nur verschenkt werden. Hergestellt wurden sie in Handarbeit von der Firma Hermann Teddy aus Hirschaid bei Bamberg.
„Wo ein Inhalt ist, bedarf es keiner lauten Kampagnen“
Mit dieser Testimonial-Kampagne verbindet Arcandor auf geschickte Art zwei wichtige Momente: Zum einen gelingt es dem Teddy-Bären, Prominente für eine Nachhaltigkeitsinititative zu gewinnen, was sonst in der Fülle schwer möglich ist. Zum anderen jedoch wird vor allem Verantwortung als Thema quer durch alle Gesellschaftsschichten auf die Agenda gesetzt. „Das Erfolgsgeheimnis ist sein bescheidener Ansatz: klein zu beginnen und das Wesen einer Sache nicht aufzublähen – wo ein Inhalt ist, braucht es keine lauten Kampagnen und bunten Vögel“, erklärt Hildebrandt. „Es ist das richtige Projekt zur richtigen Zeit: Menschen zeigen, was möglich ist, wenn sie im wahrsten Sinne ‚ergriffen‘ sind von einer Idee und seinem Wesen.“
Damit wird ein allgemeines Thema auf eine Ebene geholt, die einen persönlichen Bezug hat. Das zeigen auch die unterschiedlichen Statements der Bärenbesitzer. So sagt etwa Benedikt Emanuel Graf von Bentzel-Sturmfelder-Horneck vom Erlebnispark Schloss Thurn: „Verantwortung tragen bedeutet für mich in erster Linie, als Vater und Ehemann für meine Familie zu sorgen. Es heißt aber vor allem, Vorbild zu sein: zu tun, was ich vermag, aber sich auch einzugestehen, mit seinen Schwächen zu leben.“
Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth-Stiftung, wiederum erinnert uns daran, dass sich Menschen dann verantwortlich verhalten, wenn sie „die ‚Sorge für etwas tragen’, das sich verändern, entwickeln, sterben kann. Im Zentrum des Denkens gemäß dem ‚Prinzip Verantwortung’ steht dabei nicht der Mensch allein, sondern die Menschheit und deren langfristige Existenz auf einem sich wandelnden Planeten.“
Hans-Peter Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzender der Nürnberger Versicherungsgruppe wiederum betont das Miteinander der Menschen: „Nur in Solidargemeinschaft gelingt uns ein erfülltes Leben, können wir unsere Welt verantwortungsvoll erhalten und entwickeln.“
Und schließlich erinnert uns Eva-Luise Köhler, Ehefrau des Bundespräsidenten, daran, wie wichtig Kinder bei diesem Prozess sind: „Wenn Kinder wirklich ernst genommen werden, entwickeln sie die Fähigkeit, Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen.“ Weitere Bekenntnisse von Prominenten finden sich in der Mini-Ausgabe des von Bettina Dürrheim und Dr. Christian Neugebauer herausgegebenen Magazins „Glocalist“, der jüngst hierzu erschien, sowie in Der MarktSpiegel Nürnberg unter der Initiative des Journalisten John R. Braun.
Friedensspielzeug der Menschen
Und was hat ein Teddy nun mit einem Handels- und Touristikkonzern wie Arcandor zu tun? Die Antwort sei nach Ansicht hat von Alexandra Hildebrandt ganz naheliegend und offensichtlich: Globale Verantwortung werde durch den Teddy anschaulich. „Er verweist auf Menschliches, das ein Unternehmen ausmacht, denn es existiert nicht aus sich selbst heraus.“ Das ‚Friedensspielzeug der Menschen‘ steht dabei für kindliche Unschuld und bietet Projektionsflächen für Gefühle und Ideen. Der Teddy erinnert daran, schonend mit den Dingen umzugehen. Er wird damit zu einem Zeichen für Nachhaltigkeit, denn er wird vererbt, verschenkt, gesammelt und bewahrt. Seine Botschaft liegt damit nur teilweise in ihm selbst.
Übrigens: Selbstredend ist das Projekt selbst auch der Nachhaltigkeit verpflichtet. Es finanziert sich aus den Erlösen aus dem Buch „Die Andersmacher. Unternehmerische Verantwortung jenseits der Business Class“ (Kamphausen Verlag, Bielefeld 2008). Darin beschreiben Quer--und Vordenker, wie man nachhaltig und verantwortungsbewusst leben kann.