Evonik und Daimler bauen gemeinsam Batterien

Im Wettrennen um das Auto der Zukunft steuern Evonik und Daimler auf einen neuen greifbaren Erfolg zu: Ein Gemeinschaftsunternehmen der beiden Konzerne, die Li-Tec Battery in Sachsen, will noch in diesem Jahr die Produktionskapazität für Batteriezellen auf 300.000 Stück pro Jahr hochschrauben. Damit rückt die Massenproduktion von sicheren und umweltfreundlichen Elektrofahrzeugen in Europa ein deutliches Stück näher.

09.07.2009

Dr. Andreas Gutsch, Geschäftsführer von Li-Tec Battery mit einer Lithium-Ionen Zelle neuester Generation, Foto: Li-Tec Battery
Dr. Andreas Gutsch, Geschäftsführer von Li-Tec Battery mit einer Lithium-Ionen Zelle neuester Generation, Foto: Li-Tec Battery

Auf Einladung des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich besuchte Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan das Gemeinschaftsunternehmen von Evonik und Daimler. Im Rahmen ihres Besuchs eröffnete die Bundesministerin ein neues, gemeinsames Entwicklungslabor von Li-Tec und Evonik Litarion. Das Labor verstärkt die Entwicklungsressourcen für die Komponenten- und Zellentwicklung am Standort. "Deutschland ist die Wiege des Automobils. Jetzt haben wir die Chance, dem Auto des 21. Jahrhunderts auf die Fahrbahn zu helfen", sagte Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes von Evonik Industries AG. Er betonte dabei die enorme Bedeutung, die das Thema Elektromobilität auch für die Schaffung neuer und zukunftsträchtiger Arbeitsplätze hat: "Fahrzeugen mit Elektroantrieb gehört die Zukunft. Wir sind hier ein entscheidender Schrittmacher. Unsere Partnerschaft mit Daimler, die gute Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Forschung und Wissenschaft sowie dem Freistaat Sachsen erweitern die Perspektiven dabei kräftig. Evonik hat die Technologie für Lithium-Ionen-Zellen mit seinem Chemie-Know-how entwickelt." Erklärtes Ziel sei der Platz Nummer 1 als Hersteller von Lithium-Ionen-Technik in Europa. Engel ist mit Blick auf die Lithium-Ionen-Technik überzeugt: "Hier entwickelt sich ein Multi-Milliarden-Markt."

"Wer die Mobilität der Zukunft gestalten will, muss heute die richtigen Weichen stellen. Eine der Schlüsseltechnologien dafür ist die Lithium- Ionen Batterie. Die Deutsche Accumotive - unser gemeinsames Joint Venture mit Evonik - wird diese für die Automobilbranche wichtige Ressource entwickeln, produzieren und auch an Dritte vertreiben", so Prof. Herbert Kohler, Leiter E-Drive & Future Mobility bei der Daimler AG. "Schon in wenigen Jahren werden daher viele Fahrzeuge diesen Energiespeicher "Made in Germany" an Bord haben. Wir freuen uns sehr darüber, dass dieses Engagement von der Bundesregierung sowie dem Freistaat Sachsen entsprechend honoriert und unterstützt wird."

"Deutschland muss zum Leitmarkt für die Elektromobilität werden", sagte Schavan. "Herzstück des Elektroautos ist die Batterie. Entscheidend ist, dass frühzeitig leistungsfähige, sichere und bezahlbare Batterien zur Verfügung stehen und in Deutschland produziert werden."

Ministerpräsident Tillich ergänzte: "Ich freue mich sehr, dass die Unternehmen Evonik und Daimler mit ihrem Engagement hier in Kamenz einer der führenden europäischen Anbieter von großen Li-Ionen-Zellen und Batterien für mobile und stationäre Anwendungen werden wollen. Für Sachsen als Autoland ist besonders wichtig, dass sie sich mit ihrem Joint-Venture speziell auf die automobilen Anwendungen konzentrieren. Die zu entwickelnden Batterien sollen zunächst in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden. Damit wäre ein überaus wichtiger Meilenstein in der Serienfertigung von Batterien für Elektrofahrzeuge erreicht. Ich begrüße ausdrücklich dieses Engagement in einer Schlüsseltechnologie und freue mich, dass Sachsen auf dem Weg in die Zukunft des Automobils ganz vorne mit dabei sein kann."

Evonik und Daimler bauen Allianz aus

Daimler und Evonik starten die nächste Stufe ihrer strategischen Allianz zur Elektrifizierung des Autos: Die Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG, ein Joint-Venture der Daimler AG und der Evonik Industries AG, wird künftig in Kamenz, Sachsen, Batterien und Batteriesysteme auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie produzieren. Der Baubeginn für die neue Produktionsstätte ist für Herbst 2009 geplant. Die Produktion soll Anfang 2011 beginnen, ab 2012 werden dann die ersten Lithium-Ionen Batteriesysteme in Fahrzeugen von Mercedes-Benz Cars angeboten.
Der grundsätzlichen Standortentscheidung der Deutschen Accumotive für Kamenz als Produktionsstätte folgt in den nächsten Tagen die Unterzeichnung des Grundstückskaufvertrags mit der Stadtverwaltung. In Kamenz wird die Deutsche Accumotive damit ein etwa drei Hektar großes Gelände im Gewerbegebiet am Ochsenberg erwerben.

Mit der Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen am Standort Kamenz beginnt die Deutsche Accumotive, die Schlüsseltechnologie für die Elektrifizierung des Autos zu industrialisieren. Die dort verfügbaren Kapazitäten sind zunächst primär auf den Bedarf der Daimler AG, speziell die des Unternehmensbereichs Mercedes-Benz Cars, konzentriert. Zukünftig ist auch der Verkauf der Batterien an Dritte geplant.

Die Deutsche Accumotive ist ein Joint-Venture der Daimler AG und der Evonik Industries AG mit dem Fokus auf der Systemintegration, Entwicklung und Produktion sowie Forschung und Vertrieb von Batteriesystemen auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie. Die künftige Produktionsstätte der Deutschen Accumotive in Kamenz wird sich in direkter Nachbarschaft zu der Li-Tec Battery GmbH befinden. Diese gilt mit der unternehmenseigenen Flachzellen- Technologie und keramischen Separatoren als einer der weltweiten Technologieführer bei der Entwicklung und Herstellung von Batteriezellen für Lithium-Ionen-Batterien. Die Li-Tec Battery GmbH ist ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und Evonik.

Quelle: UD / cp
 

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