Deutsche Telekom: Damit das Internet nicht zum digitalen Graben wird
Seit 25 Jahren gibt es in Deutschland das Internet. Es hat wie nur wenige andere Informationstechnologien unser Berufsleben, unsere Freizeit und unseren Bildungsweg dramatisch verändert. Für Telekomanbieter wächst damit die gesellschaftliche Verantwortung. Das Beispiel Deutsche Telekom zeigt, welche Bereiche man beim Thema Integration in die Informations- und Wissensgesellschaft bespielen kann.
02.10.2009
Mit einem „Ping“ begann vor einem Viertel Jahrhundert in Deutschland das Internet-Zeitalter: Am 2. August 1984 erhielten damals Informatiker der Universität Karlsruhe einen ersten elektronischen Willkommensgruß aus den USA. Werner Zorn, heute Informatikprofessor im Ruhestand, war in diesen Anfangstagen hierzulande einer der treibende Kräfte. Er erinnert sich jetzt im Gespräch mit der „Zeit“, dass die Potenziale des heutigen Internets damals keinem der Beteiligten in dieser Dimension vorstellbar waren: „Damals haben wir die Bytes noch einzeln gezählt und abgerechnet“, so Zorn.
Heute dagegen ist das Internet längst zum weltweit wichtigsten Medium für Information, Kommunikation, Wissen und Unterhaltung geworden. Ermöglicht wird dies durch technische und infrastrukturelle Leistungen der Telekommunikationsanbieter wie etwa der Deutschen Telekom. Die haben die Entwicklung des Internets in Deutschland vom ersten Augenblick an mitgestaltet. Ging es dabei anfangs vor allem um Fragen der Infrastruktur und Technik, so sind in den letzten Jahren unverkennbar gesellschaftliche Aspekte immer wichtiger geworden: Weil ein Internetzugang immer stärker auch eine Form des Bildungszugangs wird, fallen Telekomanbietern nicht nur eine ökonomische, sondern eben auch nachhaltige Verantwortung zu.
Bei der Deutschen Telekom stellt man sich der Herausforderung, um „möglichst vielen Menschen die Teilnahme an dieser neuen Form der Wissensgesellschaft zu ermöglichen“, so das Unternehmen. Ziel sei es, nachhaltige Entwicklungen
in diesem Bereich zu initiieren und voranzutreiben. Daher setzte man das Thema auch als einen der Schwerpunkte auf die Agenda des diesjährigen konzerneigenen CSR-Tages in Berlin.
Digitale Brücken bauen
Um die Medienkompetenz der Nutzer zu stärken, bietet beispielsweise die ungarische Tochter Magyar Telekom bereits seit 2006 das „Digital Bridge“-Programm an. Vor allem in abgelegenen Regionen des Landes werden Menschen von Freiwilligen der Magyar Telekom im Umgang mit dem Internet geschult. Dazu schreibt Reiner Lemke, CSR-Fachmann bei der Telekom, in einer früheren Ausgabe des deutschen Global Compact Jahrbuches: „Gemeinsames Ziel von Magyar Telekom und Deutsche Telekom wird es aber auch sein, aus den Erfahrungen dieses Projektes zu lernen, und dies bei Bedarf und entsprechend ähnlichen Rahmenbedingungen auch in anderen Ländern, in denen ein Unternehmen der Deutsche Telekom Gruppe tätig ist, umzusetzen. Dies würde die entsprechenden Communities nicht nur zahlenmäßig erweitern, sondern auch sozial und kulturell bereichern.“
Der systematische Ausbau des Breitbandnetzes auch in ländlichen Gebieten wird von der Deutschen Telekom seit Langem forciert. Der Konzern strebt an, künftig allen Kunden, die bisher von der Breitbandkommunikation ausgeschlossen waren, einen hochleistungsfähigen Zugang zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem Deutschen Städteund Gemeindebund rief die Deutsche Telekom unter dem Motto „Mehr Breitband für Deutschland“ ein Modellprojekt ins Leben, das die Versorgungslücken im ländlichen Bereich schließen soll. Ein besonderes Anliegen ist es, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu digitalen Medien zu ermöglichen. Daher hat die Deutsche Telekom alle 34.000 allgemein- und berufsbildenden Schulen mit entgeltfreien Internetzugängen ausgestattet.
Abbau von Barrieren
In der heutigen Wissens- und Informationsgesellschaft ist ein besseres Verständnis der Menschen für Forschung, Technologie und Innovation von zentraler Bedeutung. Vor diesem Hintergrund gilt es, gerade jene Bereiche nachhaltig zu stärken, die für die Innovationsfähigkeit des Standortes besonders relevant sind. Bildungsförderung ist dabei entscheidend und stellt einen Schwerpunkt des gesellschaftlichen Engagements vor Ort dar. Insbesondere körperlich beeinträchtigte Menschen haben oft Schwierigkeiten, von den neuen Möglichkeiten der digitalen Medien Gebrauch zu machen. Gerade diese Möglichkeiten müssen deshalb weiter ausgebaut und nutzbar gemacht werden.
Wie das erfolgreich geht, zeigt ein Projekt in Berlin: Für Konzept und Aufbau des Informationsportals „achse.info" für chronische seltene Erkrankungen erhielten nämlich jetzt die Kooperationspartner Telekom und ACHSE e.V. den Oskar-Kuhn-Ehrenpreis. Mit dem Ehrenpreis würdigt die Jury der Bleib Gesund Stiftung das Onlineportal als herausragende Idee: „Als Kommunikationsplattform für Betroffene und Therapeuten stellt „achse.info“ ein einzigartiges Instrument für die Verbesserung und Entwicklung von Informationen zu seltenen Erkrankungen sowie zur Vernetzung der Betroffenen dar", so Andrea Fischer, Schirmherrin des Oskar-Kuhn-Preises und frühere Bundesgesundheitsministerin. „achse.info“ stellt Betroffenen wie auch Wissenschaftlern und Ärzten wichtige Informationen zu chronischen seltenen Erkrankungen gebündelt und verifiziert zur Verfügung. Über das Portal können sich Patienten und deren Angehörige erstmals untereinander sowie mit Medizinern und Therapeuten austauschen.