Produktion

Ungenutzte Schubladen-Handys ruinieren Umwelt

Aktuelle Forschungsarbeiten der University of Surrey drängen zu einer drastischen Veränderung der Herstellungswege von Mobilgeräten. Damit soll verhindert werden, dass die Produktion weiterhin fatale Auswirkungen auf die Umwelt hat. "Durchschnittlich gibt es 85 Millionen ungenutzte Mobiltelefone in Großbritannien. Jedes von ihnen wurde aus Materialien wie Gold, Silber und Kupfer aufwendig hergestellt. Das sind enorme CO2-Belastungen", warnt Studienautor James Suckling.

26.06.2015

Ungenutzte Schubladen-Handys ruinieren Umwelt zoom

Während der Studie der University of Surrey wurde die Lebensspanne von Mobilgeräten seit Beginn des Herstellungsprozesses bis zum Wegwerfen des Produkts vom Konsumenten analysiert. Dabei stellte sich deutlich heraus, dass gegenwärtige Produktionswege sowohl den Herstellern als auch der Umwelt Schaden zufügen - sei es durch notwendige Upgrades entstehenden zusätzlichen Müll oder aufgrund der Ausbeutung neuer Ressourcen.

"Die ungenutzten Mobilgeräte in Großbritannien stellen eine Masse von etwa vier Tonnen Gold dar", so Suckling. "Das aktuelle Business-Modell unserer Mobilverträge bringt Kunden zudem dazu, in kurzen Abständen neue Geräte zu erwerben. Es gibt jedoch nur wenig Anreize und Initiativen, die ungenutzten Handys zu recyclen. Dieser Trend darf so nicht fortgesetzt werden, wenn wir trotz des mobilen Lifestyles eine nachhaltige Zukunft erleben möchten."

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Realistische Sparpläne erforderlich

Als Alternative schlagen die Forscher ein sogenanntes "cloud-based product service system" vor. Das bedeutet, dass Speicher und andere Funktionen künftig ausschließlich in externen Servern abgelegt werden. Mobilgeräte könnten dadurch weniger komplex hergestellt werden, länger halten und weniger Ressourcen in der Herstellung verbrauchen.

Außerdem soll eine Zurücknahme-Garantie von Vertrags-Anbietern angeboten werden. So könnte man veraltete Geräte öfter recyclen. "Das Modell wird teilweise schon genutzt. Desktop-PCs werden durch Computer ersetzt, die mit Cloud-Services laufen. Das bedeutet bereits jetzt schon weniger Hardware und bis zu 55 Prozent weniger Energieverbrauch", sagt Suckling.

Quelle: UD/pte
 

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