Produktion

Ob BP, Shell oder Aral: Mineralölkonzerne packen Bio in den Diesel

Shell Deutschland Oil wird im Februar mit der Beimischung von Biokomponenten in Dieselkraftstoff beginnen. Der Kraftstoff wird zunächst im Berliner Raum angeboten und maximal fünf Prozent Rapsölmethylester (RME) enthalten. Auch die Deutsche BP startet im Februar mit der Beimischung einer Biokomponente in konventionellen Dieselkraftstoff.

17.02.2004

Ab Anfang Februar wird die BP Raffinerie in Gelsenkirchen-Horst dem dort produzierten Dieselkraftstoff maximal bis zu 5 Prozent Rapsölmethylester (RME) zumischen. Anfang März folgt die Raffinerie in Lingen. Im Laufe des Februars wird somit erstmals Dieselkraftstoff mit Biokomponenten- Anteil an Aral und BP Tankstellen ausgeliefert.

"Wir garantieren unseren Kunden, dass der Dieselkraftstoff mit Biokomponente alle Normen und gesetzlichen Anforderungen erfüllt, die in enger Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie erarbeitet wurden. Er erfüllt aber auch die darüber hinausgehenden, strengen Qualitätsstandards von BP und Aral. Unsere Kunden können ihn daher ohne Bedenken tanken", erklärte Wilhelm Bonse-Geuking, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen BP.

Auch bei Shell setzt man auf die Beimischung von Biokomponenten im Kraftstoff. Weitere Projekte zum Einsatz von Biokomponenten befinden sich in der Planung oder sind in einem bereits weit fortgeschrittenen Stadium. So wird Shell in Kürze den Vertrieb von Superbenzin aufnehmen, dem ETBE (Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether) aus Bio-Ethanol beigemischt wird.

Shell entwickelt zudem aktiv neuartige Biokraftstoffe der zweiten Generation. "Shell ist der weltweit führende Anbieter von Biokomponenten in Kraftstoffen. Darüber hinaus arbeiten wir intensiv an neuen Technologien und Ausgangsstoffen, um die Kosten dieser teuren Kraftstoffkomponenten weiter zu reduzieren. Dazu gehört etwa die Produktion von qualitativ hochwertigem Ethanol aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten, wie beispielsweise Stroh. Solche Kraftstoffe sind dann wirklich nachhaltig", erklärte Josef Waltl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Shell Deutschland Oil.

Der Hintergrund: Die Europäische Union (EU) hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Biokomponenten in Kraftstoffen innerhalb der EU zu steigern, um so unter anderem die Abhängigkeit von Rohölimporten zu senken. Eine entsprechende EU-Richtlinie sieht vor, dass der Anteil von Biokomponenten in Kraftstoffen in den Mitgliedsstaaten bis zum 31. Dezember 2005 rund 2 Prozent erreichen soll. Um die Umsetzung dieser Richtlinie zu fördern, hat die Bundesregierung beschlossen, ab 1. Januar 2004 Biokomponenten, die dem Kraftstoff beigemischt werden, von der Mineralölsteuer zu befreien. Erlaubt und von der Steuer ausgenommen wird zum Beispiel die Beimischung von bis zu 5 Prozent Rapsöl-Methylester in Dieselkraftstoff.
Quelle: UD
 
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