Produktion

Durchbruch bei der Wasserkreislaufführung in der Papierfabrikation

Die vollständige Kreislaufführung des Produktionswassers war in der Papierindustrie bislang auf Ausnahmefälle beschränkt. Wegen der Anreicherung von Störstoffen im Kreislaufwasser konnten nur minderwertige Papiersorten produziert werden. Der Düsseldorfer Papierfabrik JULIUS SCHULTE SÖHNE (Düsseldorf) scheint jetzt aber der Durchbruch bei der Schließung des Wasserkreislaufes gelungen zu sein.

06.08.2004

In Düsseldorf wurde erstmals ein Kreislaufsystem erprobt, das jährlich 260.000 Kubikmeter Abwasser und damit 400.000 Euro Kanalgebühren einspart. Um den Wasserkreislauf schließen zu können, dasselbe Wasser also wieder und wieder für die Produktion zu nutzen, müssen Störstoffe qualitativ hochwertig aus dem Kreislaufwasser entfernt werden. Dies gelingt den Düsseldorfern mit einem in der Papierindustrie bislang einmaligen Verfahren.

In Zusammenarbeit mit der niederländischen Anlagenbau-Firma PAQUES WATER SYSTEMS und der Technischen Universität Darmstadt (Fachgebiet Papierfabrikation) entwickelte die Firma Schulte eine Kreislauf-Wasser-Behandlungsanlage (KWB-Anlage). Diese Anlage besteht aus drei Reaktoren. Das belastete Wasser wird zunächst in einem speziellen Turmreaktor ohne Luft vergoren, wobei leicht abbaubare, organische und fäulnisfähige Abwasserinhaltsstoffe anaerob abgebaut werden.

Anschließend wird das anaerob vorgereinigte Kreislaufwasser in zwei Belüftungsreaktoren entkalkt. Besonderer Clou: Das Biogas, das bei der Gärung im Turmreaktor entsteht, soll die Anlage zukünftig mit Energie versorgen. Die Reinigung des Kreislaufwassers soll so gut sein, dass hohe Qualitätsstandards bei der Papierfabrikation gewährleistet werden können. Auch Geruchsbelästigungen könnten jetzt ausgeschlossen werden - besonders wichtig nicht nur aus Arbeitsschutzgründen, sondern in diesem Fall auch, weil die Papierfabrik mitten in einem Wohngebiet liegt.

Als Vorteil des Verfahrens wird ferner erwähnt, dass für die Reinigung keine zusätzlichen Chemikalien benötigt werden, die die Umwelt belasten. Wegen seines beispielgebenden Pilotcharakters hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Projekt mit rund 635.000 Euro unterstützt. Wie die DBU in einer Pressemitteilung betonte, sei es jetzt das nächste Ziel, das Verfahren in der Branche zu verbreiten. Ein wichtiger Schritt sei bereits getan: In einem Fachverband der Papierindustrie sei ein Arbeitskreis „Geschlossene Wasserkreisläufe" gegründet worden.
Quelle: UD
 
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