Produktion

Altlasten kostengünstig sanieren

Flächensanierung bei laufendem Betrieb - Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (ttz Bremerhaven) findet neue Wege zur kostengünstigen Sanierung von Altlasten. Die Tüftler haben zwei Jahre Zeit, um das von der Europaeischen Union geförderte Vorhaben durchzuführen.

08.08.2004

Das Erfolgsgeheimnis soll die so genannte Horizontalbohrung werden: Bei dem Verfahren werden nicht wie üblich vertikale Bohrungen in den Boden eingebracht. Stattdessen gibt es horizontale Bohrungen, die mit einem geeigneten Adsorber gefüllt werden. "Das Projekt ECOSOIL ist gerade mit einem Treffen der beteiligten Projektpartner in Schweden gestartet worden", berichtet Rene Surma, als Technischer Leiter am Umweltinstitut des ttz Bremerhaven zuständig für das Projekt.

Nach Angaben der European Environment Agency (Europäische Umweltagentur) liegen die Kosten für die Sanierung der deutlich über einer Million Altlasten in Europa zwischen 59 und 109 Milliarden Euro. "Die Tendenz ist steigend", weiß Rene Surma. "Daher besteht ein großer Bedarf an geeigneten Verfahren, die vor allem auch zeit- und kosteneffizient sein müssen."

In den vergangenen Jahren haben sich verschiedene Sanierungsverfahren am Markt etabliert, die technisch aufwändig sind und oft erheblichen Baustellenverkehr verursachen, etwa durch Transport und Austausch des kontaminierten Bodens. Selbst bei Sanierungen direkt vor Ort sind beträchtliche Anstrengungen notwendig, um das gewünschte Ziel zu erreichen.

Das ECOSOIL-Verfahren geht hier einen anderen Weg: "Die minimal inversible Technik verursacht an der Bodenoberfläche nur äußerst geringe Störungen der Umgebung", betont Umweltexperte Surma. "Wir benötigen lediglich eine Maschine in der Groesse eines kleinen Radladers, um die Horizontalbohrungen vorzunehmen." Die geschätzten Kosten für das ECOSOIL-Verfahren brauchen den Vergleich mit den konventionellen Verfahren nicht zu scheuen: Wird die Aufrechterhaltung des Übertagebetriebs in die Bilanz mit einbezogen, so ist das ECOSOIL-Verfahren konkurrenzlos günstig. "Dieses Projekt zeigt deutlich, wie Innovation und Wirtschaftlichkeit nicht nur umweltverträglich, sondern sogar umweltschützend sein können", unterstreicht ttz-Geschaeftsfuehrer Werner Mlodzianowski.
Quelle: UD
 
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