Produktion
Rohstoff Kohlendioxid: CO2-Recycling bei Linde
Die Vermeidung von Kohlendioxid steht derzeit ganz oben auf der umweltpolitischen Agenda. Doch CO2 ist nicht nur ein Klimakiller, sondern auch ein wertvoller Rohstoff mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Auch die Linde Group, einer der weltweit größten Industriegasanbieter, handelt mit dem Treibhausgas - und verbindet damit Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit in vorbildlicher Form.
16.05.2007
Der Chemiepark Marl, nördliches Ruhrgebiet: Auf den ersten Blick sieht
das Werksgelände aus wie so viele in der Region. Zwischen unzähligen
Tankanlagen windet sich ein wahrer Irrgarten aus metallenen Rohren,
rote Backsteingebäude säumen die Transportwege, und vereinzelt ragen
riesige Kamine in den blauen Himmel. Und doch gibt es einen
signifikanten Unterschied zu den meisten Betriebsstätten im Ruhrgebiet,
denn hier wird deutlich weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre
geblasen. Der Grund: Im Chemiepark Marl wird das unerwünschte Off-Gas
wirtschaftlich genutzt - indem man hochreines CO2 daraus gewinnt.
Denn Kohlendioxid ist nicht nur ein Treibhausgas, sondern auch ein marktfähiges Produkt. Das gilt zwar nicht für die 500 Millionen Tonnen, die Deutschlands Unternehmen im Zuge ihrer Strom- und Wärmeproduktion pro Jahr erzeugen. Diese Emissionen, die vorwiegend durch die Verbrennung fossiler Energieträger entstehen, sind nur unter erheblichem Aufwand zu verwertbarem Kohlendioxid aufzubereiten. Anders verhält es sich allerdings mit CO2, welches bei chemischen Prozessen entsteht. Wie etwa im Chemiepark Marl, wo die Firma Sasol Germany Vorprodukte für Shampoos, Waschmittel und andere Reinigungsprodukte herstellt. Seit Mitte 2004 wird das dabei anfallende Kohlendioxid im benachbarten Recycling-Werk der Linde Group aufbereitet. Eine gelungene Verbindung von Umweltengagement und Wirtschaftlichkeit, denn mit der Aufbereitung des Treibhausgases unterstützt Linde nicht nur die Firma Sasol und die Region im nördlichen Ruhrgebiet bei der Emissionsverringerung. Zugleich produziert sie einen in der modernen Industrie äußerst begehrten Rohstoff.
Über 750.000 Tonnen CO2 wurden 2006 in Deutschland verkauft. Und die Tendenz steigt, entdecken doch immer mehr Branchen die vorteilhaften Eigenschaften des Gases. Etwa die Reinigungsbranche: So hat zum Beispiel die Firma Cleaning Enterprises, eine Tochtergesellschaft der Linde Group, ein Textilreinigungsverfahren auf CO2-Basis entwickelt, das sie in Europa unter dem Franchise-Label Fred Butler vermarktet. Der Vorteil beim Einsatz von Kohlendioxid ist, dass auch bei stark verschmutzter Wäsche auf schädliche Chemikalien verzichtet werden kann. Denn aufgrund ihrer natürlichen chemischen Eigenschaften binden die CO2-Teilchen die Schmutzpartikel aus der Kleidung an sich und filtern sie so aus den Textilien heraus. Anschließend werden 98% des verschmutzten Gases wieder aufbereitet und kommen dann bei der nächsten Wäsche erneut zum Einsatz. Für diese gleichsam textilschonende wie umweltfreundliche Innovation wurde Fred Butler erst kürzlich mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet.
„Fred Butler ist ein Paradebeispiel für die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Industriegasen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Prof. Dr. Wolfgang Reitzle, bei der Verleihung des begehrten Umweltsiegels. „Wir werden dieses Geschäftsmodell konsequent weiterentwickeln und bis 2011 rund 50 Millionen Euro in den Aufbau von Filialen und Reinigungsanlagen investieren. Mit Fred Butler leisten wir einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz und schaffen gleichzeitig neue Arbeitsplätze“, so Reitzle weiter.
Denn Kohlendioxid ist nicht nur ein Treibhausgas, sondern auch ein marktfähiges Produkt. Das gilt zwar nicht für die 500 Millionen Tonnen, die Deutschlands Unternehmen im Zuge ihrer Strom- und Wärmeproduktion pro Jahr erzeugen. Diese Emissionen, die vorwiegend durch die Verbrennung fossiler Energieträger entstehen, sind nur unter erheblichem Aufwand zu verwertbarem Kohlendioxid aufzubereiten. Anders verhält es sich allerdings mit CO2, welches bei chemischen Prozessen entsteht. Wie etwa im Chemiepark Marl, wo die Firma Sasol Germany Vorprodukte für Shampoos, Waschmittel und andere Reinigungsprodukte herstellt. Seit Mitte 2004 wird das dabei anfallende Kohlendioxid im benachbarten Recycling-Werk der Linde Group aufbereitet. Eine gelungene Verbindung von Umweltengagement und Wirtschaftlichkeit, denn mit der Aufbereitung des Treibhausgases unterstützt Linde nicht nur die Firma Sasol und die Region im nördlichen Ruhrgebiet bei der Emissionsverringerung. Zugleich produziert sie einen in der modernen Industrie äußerst begehrten Rohstoff.
Über 750.000 Tonnen CO2 wurden 2006 in Deutschland verkauft. Und die Tendenz steigt, entdecken doch immer mehr Branchen die vorteilhaften Eigenschaften des Gases. Etwa die Reinigungsbranche: So hat zum Beispiel die Firma Cleaning Enterprises, eine Tochtergesellschaft der Linde Group, ein Textilreinigungsverfahren auf CO2-Basis entwickelt, das sie in Europa unter dem Franchise-Label Fred Butler vermarktet. Der Vorteil beim Einsatz von Kohlendioxid ist, dass auch bei stark verschmutzter Wäsche auf schädliche Chemikalien verzichtet werden kann. Denn aufgrund ihrer natürlichen chemischen Eigenschaften binden die CO2-Teilchen die Schmutzpartikel aus der Kleidung an sich und filtern sie so aus den Textilien heraus. Anschließend werden 98% des verschmutzten Gases wieder aufbereitet und kommen dann bei der nächsten Wäsche erneut zum Einsatz. Für diese gleichsam textilschonende wie umweltfreundliche Innovation wurde Fred Butler erst kürzlich mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet.
„Fred Butler ist ein Paradebeispiel für die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Industriegasen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Prof. Dr. Wolfgang Reitzle, bei der Verleihung des begehrten Umweltsiegels. „Wir werden dieses Geschäftsmodell konsequent weiterentwickeln und bis 2011 rund 50 Millionen Euro in den Aufbau von Filialen und Reinigungsanlagen investieren. Mit Fred Butler leisten wir einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz und schaffen gleichzeitig neue Arbeitsplätze“, so Reitzle weiter.
Doch die Reinigungsbranche ist nicht das einzige
Geschäftsfeld, in dem Kohlendioxid verwendet wird. Vor allem in der
Lebensmittelindustrie hat sich das Gas zu einem unverzichtbaren
Rohstoff entwickelt. So nutzen es Getränkeproduzenten zum Beispiel, um
Mineralwasser und Limonade zu karbonisieren. Das wirkt nicht nur
erfrischend, sondern erhöht zudem die Haltbarkeit des Getränks, da
Kohlendioxid die Bildung schädlicher Keime hemmt. Diesen Effekt machen
sich auch die Verpackungshersteller zunutze: Durch den Einsatz von CO2
als Bestandteil von speziellen Lebensmittel-Gasgemischen und
luftdichten Schutzhüllen kann die Entstehung von Bakterien und
Schimmelpilze bei Obst- und Gemüse-Frischwaren wirkungsvoll gemindert
werden. Vor allem aber als Kühlungsmittel hat sich das Treibhausgas
bewährt. Vom Frosten von Backwaren über das Einfrieren von
Fleischprodukten bis hin zur Transportkühlung wird Kohlendioxid
verwendet. Und in Form von Trockeneis ist es heutzutage beim Catering
von Sportveranstaltungen und in Flugzeugen kaum noch wegzudenken.
Dabei wird das Gas erst seit Mitte der 50er Jahre kommerziell genutzt. Denn erst als es gelang, CO2 bei einer Temperatur von minus 35 Grad zu verflüssigen, konnte es in Spezialbehälter abgefüllt und transportiert werden. Heute betreibt die Linde Group neben dem Chemiepark in Marl noch zwei weitere CO2-Produktionsstandorte in Leuna und Bad Driburg. Zusammen produzieren die drei Anlagen jährlich bis rund 250.000 Tonnen flüssiges CO2.
Dabei wird das Gas erst seit Mitte der 50er Jahre kommerziell genutzt. Denn erst als es gelang, CO2 bei einer Temperatur von minus 35 Grad zu verflüssigen, konnte es in Spezialbehälter abgefüllt und transportiert werden. Heute betreibt die Linde Group neben dem Chemiepark in Marl noch zwei weitere CO2-Produktionsstandorte in Leuna und Bad Driburg. Zusammen produzieren die drei Anlagen jährlich bis rund 250.000 Tonnen flüssiges CO2.
Quelle: UD