Produktion

Amerikaner entdecken sparsame Haushaltsgeräte

Lange Zeit galten die USA als notorisch desinteressiert, wenn es um Umweltfragen ging. Doch langsam zeichnet sich ein Umdenken ab. Früher als ‚treehugger’ (Baumumarmer) verspottet, werden mittlerweile selbst Hollywoodgrößen wie Julia Roberts und Leonardo Di Caprio zu Umweltaktivisten und fahren mit Hybridautos vor dem roten Teppich vor. Das eröffnet neue Märkte für die amerikanische Wirtschaft - und auch für deutsche Unternehmen, wie das Beispiel des Hausgeräteherstellers Miele zeigt.

31.05.2007

„The bigger, the better“ - auf diese Formel könnte man das Konsumverhalten der meisten Amerikaner bringen. Ob Auto, Fernsehen oder Elektroherd, alles im Land der unbegrenzten Möglichkeiten fällt eine Spur größer aus als im alten Europa. Um etwa den traditionell möglichst stattlichen Truthahn zu Thanksgiving artgerecht im Ganzen zubereiten zu können, stattet die amerikanische Hausfrau ihre Küche üblicherweise mit einem Backofen aus, der einer mittelgroßen Pizzeria zur Ehre gereichen würde. Auf den Energieverbrauch kam es dabei bisher nicht an.
 
Bisher - denn die ‚unconvenient truth’, die ‚unbequeme Wahrheit’ über den Klimawandel, die Beinahe-Präsident und Oscar-Gewinner Al Gore sowie viele seiner Kollegen aus der Polit- und Showbizprominenz nicht müde werden der Welt und speziell ihren amerikanischen Mitbürgern zu verkünden, könnte nach Meinung einiger Experten schon bald zu einem Umdenken in Sachen Energie- und Ressourcenverbrauch führen. „Das öffentliche Interesse an der Bedrohung durch den Klimawandel nimmt zu“, bemerkte erst kürzlich das Magazin Newsweek und eine Umfrage des TV-Senders NBC und der Zeitung Wall Street Journal ergab, dass nur noch acht Prozent der Amerikaner keinen Grund zur Sorge sehen.
 
Das schlägt sich langsam aber sicher auch im Konsumverhalten nieder. „Bis vor kurzem spielten ‚grüne’ Produkte keine große Rolle für die Verbraucher“, erklärt Nick Ord, Leiter der Vertriebsgesellschaft von Miele in den USA, im Gespräch mit UmweltDialog. „Das ändert sich allerdings, da einige Staaten, vornehmlich Kalifornien, strengere Umweltgesetze einführen wollen und sich immer mehr Amerikaner für das Thema interessieren“, führt Ord aus. So favorisierten die Verbraucher in den USA bisher die sogenannten ‚toploader’, also Waschmaschinen, die kein Bullauge vorne, sondern oben auf der Maschine eine Klappe haben, durch die die Wäsche der Trommel zugeführt wird. Allerdings weisen die in Amerika üblichen Geräte hinsichtlich der Ressourceneffizienz verheerende Werte auf. Vor allem der Wasserverbrauch ist signifikant höher als bei den ‚europäischen’ Frontlader-Modellen.
Hier sehen Anbieter wie Miele, die sich seit Jahren der Entwicklung umweltfreundlicher Produkte verschrieben haben, eine lukrative Marktlücke, denn bislang macht der Anteil der sparsamen Frontlader auf dem US-Markt nur knapp 20 Prozent aus - bei circa 10 Millionen verkauften Waschmaschinen pro Jahr sicher ein aussichtsreiches Geschäftsfeld. Zumal, wenn man so beeindruckende Zahlen vorweisen kann wie das Traditionsunternehmen: Die Gütersloher konnten den Wasserverbrauch ihrer Waschautomaten seit 1990 um über 40 Prozent, den Stromverbrauch um immerhin fast 30 Prozent reduzieren. Aus diesem Grund sind durchgängig alle Miele-Waschmaschinen in Energieeffizienzklasse A eingestuft - bei gleichzeitiger A-Klassifizierung hinsichtlich der Waschwirkung.
 
Kein Wunder, dass Paul McCormack, seines Zeichens Marketingleiter von Miele USA, bei der Vorstellung des neuen 82-Liter-Frontladers im Februar dieses Jahres vor allem auf die umweltfreundliche Technologie der Waschmaschine verwies. „Nie zuvor haben wir auf dem amerikanischen Markt einen Waschautomaten mit einer derartigen Technologie eingeführt. Sowohl die Wäsche als auch unsere Ressourcen werden mit der neuen Modellreihe auf vorbildliche Weise geschont“, erläuterte McCormack.
 
Auch mit einer neuartigen Waschtrommel will Miele auf dem amerikanischen Hausgerätemarkt punkten. Die in den USA unter dem Label ‚Honeycomb drum’ eingeführte Trommel wäscht Textilien sehr viel schonender als herkömmliche Modelle, da sie eine nach innen gewölbte, wabenförmige Struktur aufweist. In den Eckpunkten dieser Waben befinden sich feine Löcher, durch die das Wasser ablaufen kann. Durch diese neuartige Oberflächenstruktur bildet sich ein Wasserfilm in der Trommel, auf der die Wäsche gleitet und daher weniger in Mitleidenschaft gezogen wird. Für diese in vielen Ländern patentierte Technologie wurde Miele bereits mit dem "Ei des Columbus" der Bochumer Stiftung Innovation und dem Stahl-Innovationspreis ausgezeichnet.
Quelle: UD
 
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