Produktion
OECD erwartet Lebensmittel-Preisexplosion
Die Preise für Lebensmittel dürften innerhalb der kommenden zehn Jahre vor einer neuerlichen Teuerungswelle stehen. Das Agrarinstitut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert in dem Zeitraum einen Preisanstieg von bis zu 60 Prozent.
16.09.2008
Wie die Welt berichtet, führt das Institut die
Preisexplosion mitunter auf den Anbau von Pflanzen für Biosprit zurück. Aus
diesem Grund fordert Stefan Tangermann, Direktor für Handel und Landwirtschaft
bei der OECD, eine Abkehr von der Kraftstoffförderung. "In der Debatte um
die Subventionen muss das Vorsorgeprinzip gelten: Wenn die Staaten ausschließen
können, dass durch die Förderungen Verletzungen des Rechts auf Nahrung
entstehen, nur dann können diese weiterhin bestehen. Derzeit existieren jedoch
noch keine Überwachungsmechanismen, die dies verhindern", erklärt Armin
Paasch, Welthandelsdelegierter bei der Menschenrechtsorganisation FIAN
Deutschland.
Die staatlichen Förderungen für Biotreibstoffe würden nur zu einer Minderung der Treibhausgase im Straßenverkehr um 0,8 Prozent beitragen. Gleichzeitig hätten die Mrd.-Summen aber negative Auswirkungen auf die weltweite Ernährungslage und gingen hauptsächlich zulasten der ärmsten Länder. "Ich teile die Auffassung, dass Biosprit einen großen Anteil an den Teuerungen von Lebensmitteln hat", so Paasch. Derzeit verhalten sich die Preise tendenziell rückläufig.
Dennoch sei der OECD zufolge zu erwarten, dass die Kosten für Lebensmittel nicht mehr auf das niedrige Niveau früherer Jahre zurückkehren werden. Abhängig vom jeweiligen Produkt würden die Preise in den kommenden zehn Jahren um zehn bis 60 Prozent höher liegen als in der vergangenen Dekade. Die Agro-Spritproduktion aus Mais in den USA nimmt dem FIAN-Delegierten zufolge einen hohen Anteil an den Preissteigerungen ein. "Darüber hinaus herrscht in den Ländern der EU ein hoher Importdruck durch die Quotenregelung. In der EU gewinnt man auch nicht den Eindruck, als wolle man sich davon distanzieren", kritisiert Paasch.
Einem vertraulichen Bericht der Weltbank zufolge seien die Lebensmittelpreise aufgrund der Biospritproduktion bisher bereits um bis zu 75 Prozent gestiegen. Allerdings stand der Bericht in massivem Widerspruch zu anderen Analysen, die eine durch die Biospriterzeugung bedingte Teuerung von nur drei Prozent sehen. "Es ist anzunehmen, dass es sich bei den unterschiedlichen Einschätzungen um interessengesteuerte Aussagen handelt, seien sie politischer oder wirtschaftlicher Natur", betont Manfred Schöpe, Experte für Agrarwirtschaft beim Institut für Wirtschaftsforschung ifo. Tangermann bewertet den Anteil der Biospritnachfrage an den jüngsten Teuerungen mit einem Drittel. "Ernst zu nehmende Quellen gehen von einer Lebensmittelpreissteigerung durch Biosprit von etwa 30 Prozent bis einem Drittel aus", bestätigt auch Schöpe.
Die staatlichen Förderungen für Biotreibstoffe würden nur zu einer Minderung der Treibhausgase im Straßenverkehr um 0,8 Prozent beitragen. Gleichzeitig hätten die Mrd.-Summen aber negative Auswirkungen auf die weltweite Ernährungslage und gingen hauptsächlich zulasten der ärmsten Länder. "Ich teile die Auffassung, dass Biosprit einen großen Anteil an den Teuerungen von Lebensmitteln hat", so Paasch. Derzeit verhalten sich die Preise tendenziell rückläufig.
Dennoch sei der OECD zufolge zu erwarten, dass die Kosten für Lebensmittel nicht mehr auf das niedrige Niveau früherer Jahre zurückkehren werden. Abhängig vom jeweiligen Produkt würden die Preise in den kommenden zehn Jahren um zehn bis 60 Prozent höher liegen als in der vergangenen Dekade. Die Agro-Spritproduktion aus Mais in den USA nimmt dem FIAN-Delegierten zufolge einen hohen Anteil an den Preissteigerungen ein. "Darüber hinaus herrscht in den Ländern der EU ein hoher Importdruck durch die Quotenregelung. In der EU gewinnt man auch nicht den Eindruck, als wolle man sich davon distanzieren", kritisiert Paasch.
Einem vertraulichen Bericht der Weltbank zufolge seien die Lebensmittelpreise aufgrund der Biospritproduktion bisher bereits um bis zu 75 Prozent gestiegen. Allerdings stand der Bericht in massivem Widerspruch zu anderen Analysen, die eine durch die Biospriterzeugung bedingte Teuerung von nur drei Prozent sehen. "Es ist anzunehmen, dass es sich bei den unterschiedlichen Einschätzungen um interessengesteuerte Aussagen handelt, seien sie politischer oder wirtschaftlicher Natur", betont Manfred Schöpe, Experte für Agrarwirtschaft beim Institut für Wirtschaftsforschung ifo. Tangermann bewertet den Anteil der Biospritnachfrage an den jüngsten Teuerungen mit einem Drittel. "Ernst zu nehmende Quellen gehen von einer Lebensmittelpreissteigerung durch Biosprit von etwa 30 Prozent bis einem Drittel aus", bestätigt auch Schöpe.
Quelle: pte