Produktion

Musikbranche wird grün

Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben die Musikbranche erfasst. Auf der Berlin Music Week (BMW) hat die Green Music Initiative einen Masterplan 2020 vorgestellt, um die Veranstaltung in den kommenden Jahren umweltfreundlicher zu gestalten. Konzerte und Festivals sollen künftig umweltorientiert und verantwortungsvoll geplant werden.

16.09.2010

Foto: pixelio.de
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Ein Festival hat den CO2-Fußabdruck einer Kleinstadt. "Vor allem in den Bereichen Energie und Energieverbrauch, Müll- und Müllvermeidung, Mobilität und Catering kann hier einiges getan werden", erklärt Jacob Bilabel, Green Music Initiative. "Wenn man sich zusammensetzt und über die ökologische Zukunft der Welt spricht, dann gehört auch die Musikbranche an den Tisch", sagt Bilabel.

Die Initiative dient als Plattform, die nicht nur der Musik- sondern auch der Entertainmentbranche ein Leitbild an die Hand geben will. Dabei wurde ein Konzept für eine klimaverträgliche Großveranstaltung entwickelt. Die Messeorganisatoren wurden unterstützt, bei der Vielzahl der Veranstaltungsorte CO2-Hotspots aufzudecken und klimaschützende Maßnahmen umzusetzen.

"Aber auch dieses Jahr hat sich ganz real schon etwas getan. Für niemanden war das Thema ein Novum", sagt Bilabel. "Alle Akteure hatten bereits Ideen, wie man die Musikbranche klimaverträglicher machen kann." So wurden bei den Leuchtmitteln bereits zu 90 Prozent LEDs eingesetzt, wieder verwendbare Messestände von den Veranstaltern gestellt, bei Produkten wie Taschen auf fairtrade geachtet und Müll sortiert. Die Veranstalter sind überzeugt, ihr Ziel bis 2020 grün zu sein, auch schon eher zu erreichen.

"Das ist nicht nur eine moralische, sondern auch eine wirtschaftliche Frage", erklärt Olaf Kretschmar, Vorsitzender des Organisationskomitees der BMW. "Im gesamten Feld der Messe gibt es viele kleine Maßnahmen, die in den kommenden zehn Jahren mehr werden sollen." Sogar das Catering ist in diesem Jahr schon zum Teil nachhaltig gestaltet. Viele der Produkte stammen aus der Region und zwei Drittel der Speisen sind vegetarisch.

Fans sollen mit ergrünen

"Auch auf großen Empfängen mit Anwesenheit des Bürgermeisters und anderen Honoratioren gab es Spreewälder Gurken und Gemüsesticks. Damit haben wir ein Zeichen gesetzt", so Bilabel. Eine weitere Hoffnung der Veranstalter ist, dass die grünen Ideen, die die Künstler aufnehmen, wiederum auf die Fans abstrahlen. Laut einer Studie würden 48 Prozent der europäischen Fans für "Greener Events" mehr Geld ausgeben.

Beim Frequency-Festival im österreichischen St. Pölten haben die Veranstalter bereits in diesem Jahr Umweltaspekte in die Veranstaltung einfließen lassen. Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm "Green Stage" wurde im Vorfeld des Festivals ein Konzept erarbeitet, um den Müll auf dem Gelände zu reduzieren. Neben Maßnahmen zur Sensibilisierung der Camper im Umgang mit der Natur wurde zudem ein spezielles Dosenrücknahmesystem erarbeitet.

Green Stage soll in den kommenden Jahren weiter verfeinert und ausgebaut werden. Allerdings brauche es zwei bis drei Jahre, bis eine Sensibilisierung und breite Verhaltensänderung beim Publikum erfolgt, geben die Veranstalter zu bedenken.
Quelle: UD / pte
 
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