Start-ups

Grüne und soziale Gründer bestimmen Start-up-Szene

Wie sieht ein nachhaltiges Geschäftsmodell aus? Viele Gründer stellen sich diese Frage, denn sie wollen nicht nur ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen an den Start bringen, sondern auch Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen und die Welt mit ihrer Idee verändern.

12.04.2018

Grüne und soziale Gründer bestimmen Start-up-Szene

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit schließen sich dabei nicht grundsätzlich aus, sondern bedingen sich gegenseitig. Denn wer nachhaltig wirtschaften will, muss nicht nur sozial und ökologisch handeln, sondern das eigene Unternehmen auch ökonomisch zum Erfolg führen, um so zum Beispiel eine Lebensgrundlage für künftige Generationen zu schaffen.

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Welche Faktoren führen zu einem langfristigen Erfolg und erfüllen damit einen der drei Hauptaspekte von Nachhaltigkeit? Der Softwarehersteller Sage hat eine interaktive Weltkarte gestaltet, in der die wirtschaftlichen, soziokulturellen und politischen Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen in den 65 relevantesten Volkswirtschaften weltweit untersucht werden. Die Daten basieren auf dem Global Entrepreneurship Monitor (GEM) von 2016 und geben einen interessanten Einblick in die weltweite Gründerszene – und zeigen vor allem die Faktoren, die über Erfolg und Scheitern von Start-ups entscheiden.

Kein nachhaltiges Entrepreneurship ohne wirtschaftlichen Erfolg

Auch wenn Nachhaltigkeit in erster Linie mit Umweltbewusstsein gleichgesetzt wird und seltener mit sozialer Gerechtigkeit, muss die wirtschaftliche Komponente mitbedacht werden. Wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen sind dabei nicht automatisch nachhaltig, wie globale Konzerne aufgrund von Umweltverschmutzungen, Ressourcenverschwendung und Arbeiterausbeutung beweisen. Doch auch ein ökologisch und sozial ausgelegtes Unternehmen, das nicht dauerhaft rentabel wirtschaftet, ausreichend finanzielle Mittel aufbringt und eine professionelle Infrastruktur aufbaut, ist streng genommen nicht nachhaltig.

Wirtschaftlicher Erfolg muss ebenso als Grundlage für nachhaltiges Handeln im Unternehmen gesehen werden, wie soziale und ökologische Aspekte. Die Gründerkarte verdeutlicht, dass Rentabilitätsprobleme für Start-ups die größte Hürde auf dem Weg zum Erfolg darstellen. In Griechenland werden fast drei Viertel der gescheiterten Gründungen aufgegeben, weil sie nicht rentabel waren. In keiner anderen Volkswirtschaft ist dieser Wert so hoch. Deutschland belegt mit 11,3 Prozent in dieser Kategorie sogar nur den vorletzten Platz.

Soziale Gerechtigkeit bei nicht mal einem Drittel der Gründerinnen?

Interessant ist auch ein Blick auf die demografische Verteilung der gründenden Personen: Der höchste Anteil an Gründerinnen ist in Burkina Faso zu finden: 30 Prozent. Hier landet Deutschland traurigerweise auf dem allerletzten Platz, denn nur 3,1 Prozent der weiblichen Bevölkerung sind Gründerinnen. Immerhin 6 Prozent der deutschen Männer sind Unternehmer. Natürlich können auch diese Unternehmen nachhaltig sein. Doch die demografische Verteilung lässt darauf schließen, dass die soziokulturellen Bedingungen ganz allgemein noch nicht ausreichend auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind.

Auch wird ersichtlich, dass der Anteil an Unternehmern in der Gesamtbevölkerung in Europa geringer ist als beispielsweise in Südamerika oder Afrika. Grund dafür könnte sein, dass dort generell mehr Gründungen aus der Not heraus erfolgen, um die Möglichkeit zur Arbeit zu schaffen. Wie nachhaltig können diese Unternehmen sein im Vergleich zu den beispielsweise 73,6 Prozent der US-amerikanischen Unternehmer, die aus einer Verbesserungsmotivation heraus gründeten?

Was sind nachhaltige Gründungen?

Wie komplex die Anforderungen an ein nachhaltiges Unternehmen sind, wurde schon zu Beginn des Beitrags klar. Deshalb kann auf Basis einfacher Daten kein vorschnelles Urteil dazu gefällt werden. Das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit hält in seinem Green Economy Gründungsmotor fest, dass diese jungen Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zur Umwelt und Klima schonenden Wirtschaft leisten, auf grüne Dienstleistungen spezialisiert sind oder umwelt- und ressourcenschonende Produkte anbieten.
In der interaktiven Entrepreneurship Map können Sie weitere Rahmenbedingungen untersuchen, die über den Erfolg oder das Scheitern von grünen und anderen Start-ups entscheiden.

Quelle: UD/pm
 

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