O2 Telefónica fordert verlässliche Rahmensetzung bei digitaler Souveränität und Klimaschutz
Markus Haas, der CEO von O2 Telefónica, fordert einen klareren Handlungsrahmen von der Politik in Sachen Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
20.06.2022
„O2 Telefónica ist fit für die Zukunft. Kein Unternehmen in Deutschland verbindet mit über 44 Millionen mehr Menschen im Mobilfunk als wir. Doch noch bessere Vernetzung der Bevölkerung und der Wirtschaft gelingt nur mit klarer Rahmensetzung der Politik“, sagte Markus Haas, CEO von O2 Telefónica. Belohnt gehöre, wer sich anstrenge, etwa beim Klimaschutz. „Unternehmen, die besonders grün sind, sollten Erleichterungen erfahren“, ergänzte Haas. „Für uns würde das zum Beispiel bedeuten, dass uns Genehmigungsverfahren vereinfacht werden, etwa beim Netzausbau.“
Handlungsbedarf sieht Markus Haas vor allem in zwei Bereichen: digitale soziale Plattformen und Klimaschutz. „Europa droht weiter zurückzufallen. Dabei haben wir beste Voraussetzungen für ein digital starkes Europa: Wirtschaftskraft, Bildung und Innovationsgeist überzeugen. Hinzu kommt ein Wertesystem, das Leitbild sein kann für digitale Plattformen und Ökosysteme“, sagte Haas. „Ein Metaverse auf den Pfeilern europäischer Werte ist für mich der nächste Schritt - ein Versprechen, das wir den Generationen nach uns schuldig sind“, sagte Haas. „Wir Netzbetreiber schaffen mit unseren modernen Netzen die Grundlage für ein europäisches Metaverse. Wir wünschen uns dafür einen noch intensiveren Dialog aller Beteiligten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.“
Auch beim Klimaschutz wünscht sich Markus Haas mehr Planungssicherheit. „O2 Telefónica arbeitet mit Engagement daran, jeden Tag nachhaltiger zu werden“, sagte Haas. „Als Unternehmen haben wir jetzt schon eine führende Rolle in der Telko-Branche: 2021 haben wir 97 Prozent weniger CO2 verursacht als noch 2015 (Scope 1 und 2). Das O2 Netz wird zu 100 Prozent mit Grünstrom betrieben.“ Branchenexperten prognostizieren, dass Digitalisierung in den kommenden zehn Jahren dazu beitrage, die CO2-Emissionen in Deutschland in auf rund ein Fünftel der heutigen Emissionen zu reduzieren. „Doch zugleich kennen wir die Hürden: lange Genehmigungsverfahren beim Ausbau der Infrastruktur, nicht genug Grünstrom, einheitliche Standards etwa bei der Erfassung von Scope-3-Emissionen“, sagte Haas. „Wir brauchen auch hier klare Rahmensetzung, damit wir handeln können und unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
Doch nicht allein als Regulierer, auch als Nutzer kann der Staat eine treibende Kraft der Digitalisierung sein: „Mit Mut und Innovationsanspruch unserer Behörden spielt Deutschland weltweit vorne mit“, sagte Haas. „Unsere Netze etwa sind die Herzkammern der Digitalisierung für Privatkunden und die Wirtschaft. Ich würde mir wünschen, dass sie das auch zunehmend für den öffentlichen Sektor sind.“