So engagiert sich Volkswagen in der Flüchtlingshilfe
Volkswagen engagiert sich bundesweit mit zahlreichen Aktionen für die ankommenden Flüchtlinge. Die Hilfe reicht von lokalen Integrations- und Qualifizierungsprojekten wie Sprach- und Technikkursen bis hin zur Bereitstellung von Fahrzeugen, Gebäuden und Räumen: Diese und weitere Maßnahmen setzt der Volkswagen Konzern im Rahmen seines Flüchtlingsengagements um. Dabei kooperiert VW nicht nur mit Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), sondern arbeitet auch eng mit den Kommunen zusammen. Außerdem sind zahlreiche Mitarbeiter des Unternehmens in ehrenamtlichen Initiativen in den Regionen der deutschen VW-Standorte aktiv, um den Flüchtlingen unmittelbar zu helfen.
20.11.2015
Bis zu 1.500 Flüchtlinge können auf dem Gelände der früheren Kaserne in Ehra-Lessien im Landkreis Gifhorn Platz finden. Um den Menschen eine Unterkunft zu geben, mussten zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW) und des DRKs beheizte Zelte, sanitäre Anlagen und medizinische Behandlungsräume aufbauen: „Da die Gebäude vor mehreren Jahren entkernt wurden, fehlt es quasi an allem. Die Stromleitungen sind gekappt, die Rohre abgerissen“, erklärte Sascha Beaury, Trainer in der technischen Weiterbildung im Volkswagen Werk Braunschweig, bei seinem Arbeitseinsatz im September. Zusammen mit seinen Kollegen kümmerte er sich um die elektrische Versorgung der Küche und der Heizungen. „Ich bin von der Arbeit freigestellt und schon seit 6 Uhr morgens hier“, sagte der 35-Jährige, der ehrenamtlich beim THW tätig ist.
Auch Auszubildende aus dem Volkswagen Werk Wolfsburg engagieren sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge in Ehra-Lessien. So helfen bis zu 50 Mitarbeiter freiwillig in der Kleiderausgabe, Küche und Verwaltung. Der VW-Betriebsrat und die Berufsausbildung der Volkswagen Group Academy hatten sich zuvor auf ein Hilfsprogramm verständigt. An Tor Ost startet seitdem täglich ein Bus mit jungen Helfern und fährt sie in die Flüchtlingsunterkunft. „In den Medien wird ständig über die derzeitige Lage der Flüchtlinge berichtet. Wir sind vor Ort und können uns ein eigenes Bild von der Situation machen“, begründet beispielsweise die Auszubildende Kimberly Schalk ihr Engagement. Über die Hilfsbereitschaft der Azubis zeigt sich Stammausbilder Frank Mosel erfreut: „Es macht mich richtig stolz, wie viele junge Leute hier mithelfen“, erzählt der 41-Jährige über die Helfer und fügt hinzu: „Die Jungs und Mädels können richtig anpacken!“
Vielfältige Hilfsansätze
Die ehrenamtliche Arbeit der Mitarbeiter in Ehra-Lessien ist nur eines der Beispiele, wie VW und seine Angestellten sich derzeit für Flüchtlinge einsetzen. Einen Überblick des Engagements bietet VW auf einem eigens dafür eingerichteten Webportal: „Ziel dieser Internetplattform ist es, unseren vielen ehrenamtlich aktiven Mitarbeitern ein Forum zu bieten und rund um die Standorte des Volkswagen Konzerns in Deutschland zu einer schnellen und effektiven Unterstützung für Öffentliche Hand und Hilfsorganisationen beizutragen“, so das Unternehmen.
Unter „Volkswagen-Konzern-hilft“ können sich die Beschäftigen gezielt über die Möglichkeiten für einen ehrenamtlichen Einsatz informieren. Darüber hinaus gibt die Webseite einen Einblick in laufende und geplante Projekte, die VW unterstützt. Auf diese Weise sollen weitere Mitarbeiter zu ehrenamtlicher Hilfe motiviert und Anregungen gegeben werden, wie Hilfe an den Standorten in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen und Kommunen geleistet und organisiert wird.
Die VW-Flüchtlingshilfe ist vielseitig. Hier einige Beispiele:
- VW und DRK kooperieren auch in der Flüchtlingshilfe. So hat VW beispielsweise Nutzfahrzeuge bereitgestellt, um die Arbeit der DRK-Helfer wie die Organisation von Unterkünften und Erstversorgung zu unterstützen. Darüber hinaus spendeten die Mitarbeiter für die Betreuung von Flüchtlingen oder helfen in DRK-Kleiderkammern aus.
- Seit März 2015 bietet die Volkswagen Immobilien GmbH (VWI) Wohnungen für Flüchtlinge an. In Kooperation mit der Stadt Wolfsburg wurden bisher auf diesem Wege elf Wohnungen vermietet.
- Bernd Gisch, Rettungssanitäter im Gesundheitswesen im Werk Salzgitter, war mit seinem Team der Hilfsorganisation „Humedica“ für gut zwei Wochen nach Serbien gereist, um an der Grenze zu Kroatien medizinische Hilfe zu leisten. Für diese Zeit stellte ihn das Unternehmen von seiner regulären Arbeit frei.
- Kay-Peter Lausen, Leiter Finanzen und Steuern bei Volkswagen Osnabrück, engagiert sich seit Januar 2015 im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus in Osnabrück, das zu einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge umfunktioniert wurde. Hier gibt er je nach Bedarf bis zu vier Mal pro Woche Deutschunterricht.
- Der VfL Wolfsburg engagiert sich ebenfalls durch verschiedene Aktionen in der Flüchtlingshilfe. So hat der Bundesligist beispielweise Familien zu Spielen eingeladen. Außerdem organisierte Roy Präger, Leiter der VfL-Fußballschule, eine Trainingseinheit für 35 Kinder und Jugendliche.
Kooperation mit der Stadt Wolfsburg und Bildungsprojekte
Wie das funktioniert, zeigt die Kooperation zwischen der Stadt Wolfsburg und der Volkswagen Belegschaftsstiftung, die der Integration der in Wolfsburg lebenden Flüchtlinge dient. Das Förderprogramm wird Flüchtlingskinder durch Intensivsprachkurse und sozialpädagogische Betreuung auf den Schulbesuch vorbereiten und Jugendlichen beim Start ins Berufsleben helfen: „Die Stadt Wolfsburg hat eine Strategie mit passgenauen Projekten entwickelt, die Bildung und Integration für Kinder und Jugendliche in allen Altersgruppen ermöglichen“, sagt Gunnar Kilian, Vorstand der Volkswagen Belegschaftsstiftung. „Wir freuen uns darauf, mit der Belegschaftsstiftung diese Projekte nachhaltig unterstützen zu können.“
Darüber hinaus wird bei VW an besonderen Bildungs-Integrationsprojekten gearbeitet, die den Flüchtlingen in den Standort-Regionen zugutekommen sollen: „Wie erfahren in unseren Gesprächen, dass eine große Zahl der Flüchtlinge hungrig nach Wissen ist – und wir wissen, dass Bildung den zentralen Schlüssel für gelungene Integration darstellt“, sagt Ralph Linde, Leiter der Volkswagen Group Academy. „Aus diesem Grund wollen wir mit unserem Know-how dazu beitragen, Sprachkompetenz und Industriekenntnis zu verbessern.“
In Abstimmung mit Bund und Kommunen wurde ein Konzept entwickelt, das sowohl Deutschkurse für breite Zielgruppen als auch spezielle Deutschangebote für technisch vorgebildete Flüchtlinge beinhaltet. Für 2016 sind außerdem in Berufsschulen Berufsvorbereitungs-/Integrationsklassen geplant, die junge Flüchtlinge zur Ausbildungsreife führen sollen.