Auf Radtour in Deutschland gegen moderne Sklaverei

Wenn Gordon Miller in seinem roten Shirt auf seinem mintgrünen Fahrrad in Deutschland unterwegs ist, macht er das nicht (nur), um fitter zu werden. Der zweifache Guinness-Weltrekordhalter im Radsport möchte mit der „Ride For Freedom – German Bundesliga Cycling Tour 2022“ stattdessen auf ein großes Problem im Sport aufmerksam machen, das manch einer dort vielleicht gar nicht vermutet: moderne Sklaverei und Kinderhandel. Unterstützung bei seiner 2.500 Kilometer langen Radtour quer durch Deutschland erhält der Radsportler unter anderem von deutschen Bundesligavereinen, lokalen Sportvereinen, Nichtregierungsorganisationen, aber auch von Unternehmen wie dem Softwareanbieter iPoint-systems, dessen Lösungen helfen, den Schutz der Menschenrechte in Betrieben und Lieferketten sicherzustellen und durch Transparenz und Kontrolle Risiken wie unzureichende Arbeitsbedingungen zu erkennen und zu verhindern.

Sklaverei und Menschenhandel im Sport – um was geht es da eigentlich?

Laut dem Global Slavery Index sind weltweit über 40 Millionen Menschen, darunter auch Kinder, in irgendeiner Form in der Sklaverei gefangen. Und der Trafficking in Persons Report 2020 zeigt, dass es allein in der europäischen Fußballindustrie pro Jahr rund 15.000 Opfer von Menschenhandel gibt. Schlagzeilen machte 2021 zum Beispiel der Fall von Fußballprofi und Stürmer des VfB Stuttgarts Silas Katompa Mvumpa, der vorher unter dem Namen Silas Wamangituka bekannt wurde. Nachdem der damals 18-jährige aus dem Kongo beim belgischen Verein RSC Anderlecht ein Probetraining absolvierte, wurde Mvumpa von einem sogenannten „Läufer“ angesprochen, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Dieser habe ihn davor gewarnt, vorübergehend (der RSC Anderlecht war an einer Verpflichtung interessiert) in den Kongo zurückzukehren – sonst könne Mvumpa vielleicht nie wieder nach Europa reisen und seinen Traum vergessen. Stattdessen habe der Läufer den Fußballspieler bei einem Spielervermittler in Paris untergebracht. Der Vermittler wiederum habe Mvumpa neue Papiere mit falschen Namen und Geburtsdatum besorgt und ihn so in ein Abhängigkeitsverhältnis gebracht. Außerdem soll er die Gehälter einkassiert und Mvumpa nur einen Teil davon gegeben haben. Erst als der Fußballer 2019 zum VfB Stuttgart wechselte, konnte er sich zwei Jahre später dem Verein öffnen und seine Geschichte publik machen.

Aber es gibt auch zahlreiche Betroffene unter dem Radar. „Viele Opfer des Menschenhandels im Sport sind Jugendliche. Sie werden fälschlicherweise mit dem Versprechen nach Europa gelockt, ein Probetraining bei einem Profifußballverein zu absolvieren, welches sie zu unermesslichem Reichtum führen wird“, erklärt Gordon Miller. Ein ähnliches Bild zeichnet auch ein Beitrag der Deutschen Welle: Vermeintliche Agenten erschleichen sich unter anderem in Lateinamerika oder Afrika das Vertrauen junger Nachwuchsspieler. Diese werden in Europa aber höchstens an unterklassige Vereine vermittelt. Können sie sich dort nicht durchsetzen, verlieren die jungen Menschen ihr Visum und ihr Geld und enden oft auf der Straße. Viele der Opfer werden auch direkt als Sklaven nach Vietnam, China oder Indien verkauft, wo sie dann Fronarbeit leisten müssen oder in Bordellen landen. „Es ist ein Verbrechen, über das zu wenig berichtet wird und das aufgeklärt werden muss“, so Miller.

Auf Deutschland-Radtour von München nach Berlin

Um darauf aufmerksam zu machen, gründete Miller das gemeinnützige Sozialunternehmen „Ride for Freedom“ in Großbritannien und ist mit seinem Team regelmäßig auf Fahrradtour weltweit unterwegs. Schon voriges Jahr unternahm der Radsportler eine Tour im Rahmen der Fußball Europameisterschaft 2020 zwischen allen 20 englischen Premier-League-Fußballvereinen. iPoint war auch damals schon deutscher Ländersponsor. Nun ist Miller in Deutschland mit der „Ride For Freedom – German Bundesliga Cycling Tour 2022“. Diese startet am 28. April um 9 Uhr in München mit einer Liveübertragung von der Allianz Arena und endet am 25. Mai in Berlin.

Dabei sammelt der zweifache Guinness-Weltrekordhalter auch Spenden für das Pilotprogramm „Freewheel“, das Ride for Freedom ins Leben rief. Dieses Programm soll es Überlebenden der modernen Sklaverei ermöglichen, Rad zu fahren, um ihre körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. Die Teilnehmenden erhalten ein Fahrrad und Zubehör, das ihre Sicherheit gewährleistet. Sie bekommen außerdem ein Radfahr- und Verkehrstraining. Das Projekt wird derzeit nur in London durchgeführt, in den nächsten Jahren sollen aber weitere Hubs in anderen Städten folgen. Begleitet wird Miller bei seiner Deutschland-Tour etappenweise von anderen Radsportlern, Fans und Sponsoren. Bei der Etappe in Stuttgart sind auch iPoint-Gründer Jörg Walden und iPoint-Radsportbegeisterte mit dabei.

iPoint als Sponsor

Das Sponsoring der Kampagne ist für das Unternehmen ein wichtiges Anliegen. „Die Ziele für nachhaltige Entwicklung, insbesondere SDG 8, ‚Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum‘, sind ein Rahmen, den iPoint als Lösungsanbieter, Arbeitgeber, Corporate Citizen und Unterzeichner des UN Global Compact fördern und vorantreiben will, um den Übergang in eine nachhaltige Zukunft zu beschleunigen“, so Katie Böhme, Director People & Communications bei iPoint und Mitglied des Lenkungsausschusses des UN Global Compact Deutschland Netzwerks. Für Unternehmen bietet iPoint außerdem Lösungen zur Kontrolle und Steuerung der Menschenrechts-Risiken ihrer eigenen Lieferketten an, die über den iPoint SustainHub erreichbar sind. Hierzu zählt unter anderem das electronic Labor Rights Templates (eLRT), ein Datenaustauschstandard, der Unternehmen bei der Einhaltung der weltweiten Gesetze zu Menschenhandel und moderner Sklaverei entlang ihrer Lieferkette unterstützt.

Verfolgen können Sie die „Ride For Freedom – German Bundesliga Cycling Tour 2022“ unter anderem über die Social Media-Kanäle von iPoint wie Instagram, Twitter und LinkedIn oder auch über Gordon Millers Instagram-, LinkedIn- und Twitter-Kanäle sowie über den offiziellen Twitter-Account von Ride for Freedom.

Falls Sie mehr über die einzelnen Stationen der Tour oder die Mission von Gordon Miller erfahren und ihn in seinem Vorhaben unterstützen möchten, finden Sie auf der Webseite von Ride For Freedom weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten.