memo und skate-aid: Nachhaltiges Toilettenpapier für den guten Zweck
Gemeinsam für eine bessere Zukunft für Kinder und Umwelt: So kann man die Kooperation zwischen memo und skate-aid bezeichnen. Unter dem Namen „Rollen für die Zukunft“ vetreibt der nachhaltige Onlineshop seit September 2024 Toilettenpapier aus 100 Prozent Alt-Kartonagen. Mit einem Teil des Erlöses unterstützen die Greußenheimer die gemeinnützige Organisation von Titus Dittmann.
14.11.2024
Jeder, der in Deutschland skatet, wird ihn wahrscheinlich kennen: Titus Dittmann. Der gebürtige Rheinland-Pfälzer, der des Studiums wegen ins nordrhein-westfälische Münster gezogen war, gilt als „Vater der deutschen Skateboard-Szene“. Sein Unternehmen – die münsteranische Titus GmbH, die Dittmann 1978 gegründet hat und die heute u.a. von seinem Sohn geleitet wird – vertreibt Skateboards und dazugehörige Streetwear und besteht aus über 20 Einzelhandelsfilialen. „Titus prägt über Jahrzehnte die Skateboard-Szene in ganz Europa. Der Rebellenführer liebt die Extreme: Skaten, Biken, Snowboarden, Drachenfliegen und Fallschirmspringen“, schrieb die Welt in einem Porträt über Dittmann, der zudem noch eine Leidenschaft für alte Autos hat.
Der Extremsportler hat seine Leidenschaft aber nicht nur zu seinem Beruf gemacht. Im Jahre 2009 gründete er außerdem seine Stiftung skate-aid „Wir machen Kinder stark“. Diese hilft Kindern in Regionen, die von Gewalt, Krieg oder Terror geprägt sind, indem sie Entwicklungshilfe mittels Skateboarding leistet und eigenen Angaben zu Folge die pädagogische Kraft dieses Sports nutzt. „Wenn ein Kind gut mit dem Skateboard umgehen kann, wird es selbstbewusster und selbstsicherer. Wenn es etwas besser kann als andere, ist das sinn- und identitätsstiftend und dadurch persönlichkeitsbildend. Kinder, die skaten, schießen nicht“, sagte Titus gegenüber der Welt. Um den Kindern und Jugendlichen Freizeitbeschäftigungen zu ermöglichen, die ihnen Lebensfreude schenken, baut die Stiftung deswegen Skateparks und führt Bildungsprojekte durch. „Die bewegungsorientierte Jugendkultur Skateboarding kennt weder Grenzen noch Krieg, sie unterscheidet nicht nach Hautfarbe, Religion oder sozialem Status, nein, sie verbindet. Wir prägen Kinder durch diesen verbindenden Spirit“, heißt es auf der Webseite.
„Rollen für die Zukunft“: Gemeinsam für Kinder, Jugendliche und die Umwelt
Dieses Engagement hat auch die memo AG begeistert. Der nachhaltige Versandhändler aus Greußenheim, der sowohl zertifizierte umwelt- und sozialkonforme(n) Bürobedarf als auch Alltagsprodukte wie etwa Kosmetik oder Lebensmittel im Sortiment hat und seit über 30 Jahren im Geschäft ist, hat im September 2024 seine Kooperation mit skate-aid bekannt gegeben. Unter dem Motto „Rollen für die Zukunft“ vertreibt das Unternehmen ab sofort ein Toilettenpapier aus 100 Prozent Alt-Kartonagen, das durch hohe Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards besteche und eine absolute Neuheit im memo Eigenmarken-Sortiment sei. Das 3-lagige Hygienepapier trägt aufgrund seiner ressourcenschonenden Produktion den Blauen Engel. Der Verkauf unterstützt die Mission der gemeinnützigen Organisation: „Jede verkaufte Rolle Toilettenpapier repräsentiert einen Schritt in die richtige Richtung, einen Beitrag zu positiven Veränderungen und die Kraft des Miteinanders für eine Welt, die wir gemeinsam gestalten können“, so Titus Dittmann.
Der Vertrieb findet primär über den memo Wiederverkauf statt. Das Produkt wird ab sofort in Deutschland und der Schweiz in den Regalen des Biofachhandels zu finden sein. „Mit ‚Rollen für die Zukunft‘ präsentieren wir stolz eine wegweisende Kooperation zwischen memo und skate-aid, die nicht nur den Umweltschutz fördert, sondern auch soziales Engagement in den Mittelpunkt stellt. Unser Toilettenpapier aus 100 Prozent Alt-Kartonagen symbolisiert nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch die kreative Verbindung zwischen Umweltschutz und sozialer Verantwortung. Gemeinsam setzen wir so ein Zeichen für eine bessere Zukunft“, ergänzt Henning Rook, Vorstand der memo AG.
„Rollen für die Zukunft“
Das gemeinsame Projekt von memo und skate-aid wurde im Mai 2024 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Während der Zukunftswoche Mainfranken hielt Titus Dittmann zum Thema „Mut ist, wenn man es trotzdem macht“ einen Vortrag und stellte „Rollen für die Zukunft“ vor. „Der Vortrag lockte 100 Gäste in den vollbesetzten Veranstaltungsort und erreichte durch die Übertragung über soziale Medien mehr als 1000 weitere Zuschauer*innen. Dieses erfolgreiche Debüt markiert einen bedeutenden Meilenstein und lässt auf eine vielversprechende Zukunft des Projekts hoffen“, erklärt memo.
Das Unternehmen erhofft sich vom Vertrieb über den Einzelhandel eine stärkere Marktdurchdringung und eine nachhaltige Bindung der Kundinnen und Kunden am POS. „Durch die Partnerschaft mit skate-aid können wir gezielt verschiedene Zielgruppen ansprechen, eine höhere Reichweite erzielen und gleichzeitig einen verlässlichen Vertriebskanal schaffen. Diese Strategie ermöglicht uns, die Marktrelevanz unseres Produkts ‚Rollen für die Zukunft‘ zu festigen.“, erläutert Paulina Reuther, Bereichsleiterin des memo Wiederverkaufs.
Beispiel-Projekt in Uganda
Ein Beispiel, wie skate-aid Hilfe in prekären Regionen leistet, ist etwa ein Projekt in Kampala in Uganda, das seit über zehn Jahren von der gemeinnützigen Organisation unterstützt wird. Im dortigen Township Kitintale hat die Uganda Skateboard Union (USU) 2005 einen eigenen kleinen Skatepark gebaut. Dieser ist mittlerweile Anlaufpunkt für Kids und Jugendlichen aus dem Township und die USU für viele wie eine Ersatzfamilie, wie skate-aid informiert (https://www.skate-aid.org/projekte/afrika/uganda-kampala/). Hier ginge es nicht nur ums Skateboarden, sondern um die Schaffung eines stabilen sozialen Umfelds, wie es dort nur die wenigsten Kinder und Jugendlichen kennen. „Seit 2010 arbeiten wir eng mit unserem Partner zusammen. Jackson Mubiru, Präsident der USU, arbeitet mittlerweile in Vollzeit für das Projekt. Er kümmert sich um die Belange des Skateparks, leitet die Kids an, hält Kontakt zu Spendern und besucht die Schulen der am Projekt teilnehmenden Kinder.“
Eine der ersten Maßnahmen sei die Renovierung des Skateparks gewesen, um das Verletzungsrisiko zu mindern. Darüber hinaus werde die USU regelmäßig mit neuen Skateboards, Schonern und Helmen versorgt. 2017 konnte durch eine Weihnachtsspenden-Kampagne die Erweiterung des Skateparks finanziert werden. „In den folgenden Jahren wurde der Park kontinuierlich erweitert und soll in Zukunft Schritt für Schritt auch zu einem vollständigen Jugend- und Kulturzentrum ausgebaut werden.“