buntkicktgut verändert Leben: Resa spielt beim FC Bayern München

buntkicktgut verändert Leben: Oussman motiviert Jugendliche

Soziales Engagement

Bunte Straßentruppe mischt die Fußballwelt auf

Jerome Boateng ist „begeistert“: Die Teams der Münchener Straßenfußballliga buntkicktgut sind nicht nur kleine Virtuosen am Ball. Sie dribbeln über den Asphalt und treffen aus vielen Lagen ins Netz. Sie haben Spaß - vor allem jedoch beweisen sie dem Fußballprofi vom FC Bayern München, „dass Fußball die Sprache ist, die ohne Worte auskommt“. Deshalb übernahm er die Schirmherrschaft der Initiative. Damit sie sportlich gedeiht, engagieren sich seit 2009 zudem auch die HypoVereinsbank und deren Unternehmensstiftung, die UniCredit-Foundation: Die Banker ermöglichen seit 2013 sogar die Verbreitung der Idee über die Stadtgrenzen Münchens hinaus: Das Konzept soll auch in anderen Initiativen Fuß fassen.

18.10.2013

Initiative buntkicktgut, Foto: HVB
Initiative buntkicktgut, Foto: HVB

Eine echte Erfolgsgeschichte: 1997 erfuhr der Münchner Rüdiger Heid bei seiner Arbeit mit Asylantenkindern die Tristess in den Wohnheimen. Dort lernte er Menschen ohne Perspektiven kennen. In den Unterkünften herrschte Sprachlosigkeit. Die Bewohner waren aggressiv, die Verzweiflung immens.

Heid wollte unterstützen: „Fußball kann helfen“, wusste er. Der Sport nämlich tauge zu mehr als fürs bloße Freizeitvergnügen. Beim Balltreten toben die Jungs und Mädels sich nicht nur aus. Das allein baut zwar auch schon Aggressionen ab. Sie lernen dabei spielend, „was für eine selbstbestimmte Zukunft nötig ist“.

Das motiviert. Beispiel Resa. Die 15-Jährige will Profi-Kickerin werden. Das scheint zu klappen. Mit den Juniorinnen der Münchner Bayern errang sie gerade die deutsche Meisterschaft.

Beispiel Murat. Der Junge aus Togo erlebte wie ihn andere Jugendliche wegen seiner Hautfarbe hänselten. Dann, erzählt der 16-Jährige, „habe ich dort auch schon mal geschlägert.“ Bis er auf buntkicktgut traf. Dort gründete Murat sogar sein eigenes Team und betreut heute mehrere Mannschaften, trainiert sogar einige der Kleineren. Murat erklärt den Wandel begeistert: „Die Verantwortung, die ich dort tragen muss, die Wertschätzung und das Vertrauen haben mir sehr geholfen.“

Neuer HVB-Scheck für die Ausweitung der Liga auf ganz Deutschland

Mit insgesamt 400.000 Euro half die UniCredit Foundation bis heute den Straßenkickern. Insgesamt profitierten davon seit Beginn der Förderung gut 10.000 Münchner Kids, die in verschiedenen Altersklassen auf unterschiedlichen Bolzplätzen der bayerischen Landeshauptstadt gegeneinander antreten. Sogar eine zusätzliche Altersgruppe, die unter 13-jährigen, konnte buntkicktgut dadurch aufbauen. Jetzt spielen dort auch die ganz Kleinen mit.
 
HypoVereinsbank (HVB): Fußball integriert und macht Unterschiede zur Nebensache

Mit Heids Vision begründen die HVB-Banker ihr Engagement für die Initiative: Gemeinschaft, gegenseitiges Verständnis und die Beachtung fairer Regeln sowie Respekt - für die Bank ist „Integration von Menschen mit Migrationshintergrund eines der Hauptziele“. Weil Herkunft, Hautfarbe, Religion - sogar das Geschlecht - auf dem Bolzplatz plötzlich nur noch Nebensachen sind, passe buntkicktgut so prima zum sozialen Engagement der Bank. „Integration ist eines der ganz großen Themen unserer Zeit und Gesellschaft“, unterstreicht HVB-Nachhaltigkeitschef Stefan Löbbert: „Vielfalt, Respekt und Toleranz sind Grundpfeiler - auch um weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein.“

HVB

Die bunte Truppe zeigt, wie das geht: Beim Integrationswettbewerb des Bundespräsidenten wurde sie mit einem 1. Preis  ausgezeichnet. Jedes Jahr vereint sie bei Turnieren Straßenfußballer - nicht nur aus München - die Freude am gemeinsamen Wettbewerb. Und seit zwei Jahren vertreten die Münchener Straßenkicker beim FC Bayern Youth Cup ihr ganzes Land auf dem grünen Rasen. Dann spielt das Münchner buntkicktgut-Team gegen Jugendauswahl-Mannschaften aus der ganzen Welt.

Der jüngste Spendenscheck über 80.000 Euro soll nun eine neue Phase einläuten. Kontakte hatten die Straßenfußballer schon länger zu ähnlichen Initiativen. Mittlerweile gibt es buntkicktgut in Dortmund, in Berlin und in Würzburg. Gemeinsam wollen sie die „Marke buntkicktgut“ zur Dachmarke ausbauen und etablieren. Mit wissenschaftlicher Hilfe von der Social Entrepreneurship Akademie in München erarbeiten Rüdiger Heid und sein Team die Erweiterung des bisherigen Konzept: „Das bewährte pädagogische Prinzip erfährt auch im Ausland eine starke Nachfrage“, beschreiben sie den Erfolg, der zugleich neue Motivation ist.

„Grundsätzlich wollen wir keine Dauerförderung“, sagt dazu Klaus-Peter Storme aus dem Corporate Citizenship Management der HypoVereinsbank, „die Initiativen, die wir fördern sollen sich ja irgendwann selbst finanzieren.“ Der Bank geht es um die „Initialzündung“. Sie will Starthilfe geben. Bei buntkicktgut fiel diese Saat in fruchtbare Erde und blüht auf. Jetzt denken Initiatoren und Förderer ans ernten.

Die zweite Stufe der Rakete ist gezündet, damit das Projekt noch besser wirken kann: „Noch mehr Kinder und Jugendlich sollen davon profitieren“, zeichnet die Bank ihre Vision. Die Dachmarke buntkicktgut garantiere dabei „Qualität und Erkennbarkeit nach außen“.

Deutschland Weltmeister!

Team Deutschland ist 2014 Sieger des FC Bayern Youth Cup – eine kleine Weltmeisterschaft, zu der U17-Mannschaften aus Japan, USA, China, Thailand/Myanmar, Österreich, Italien, Indien und Deutschland geladen waren. Das deutsche Team bestand wie bereits in den vergangenen drei Jahren aus Spielern von „buntkicktgut“ –neun Münchner und ein Berliner Straßenfußballer. Und die sorgten für einigen Wirbel an der Säbener Straße.

Quelle: UD
 

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