Auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft
Profitables Wachstum und zukünftige Geschäftserfolge beruhen maßgeblich auf vorausschauendem und verantwortungsvollem Handeln. Davon sind wir bei Evonik überzeugt. Dies gilt für jeden einzelnen unserer weltweit rund 33.000 Beschäftigten. Die zehn Prinzipien des UN Global Compact sind dabei eine wichtige Richtschnur.
06.02.2017
Unser Handeln zielt darauf ab, durch innovative Produkte das Leben der Menschen gesünder und lebenswerter zu machen. Das erwarten insbesondere unsere Kunden von uns, bei denen wir eine steigende Nachfrage nach Produkten beobachten, die eine ausgewogene Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren aufweisen. Vor diesem Hintergrund richtet Evonik seine Geschäftsaktivitäten zunehmend auf Nachhaltigkeit aus.
Nachhaltigkeitsanalyse unserer Geschäfte
Im Rahmen unserer langfristig ausgerichteten Strategie haben wir 2015 die strukturierte Nachhaltigkeitsanalyse unserer Geschäfte fortgesetzt und in den drei
Chemiesegmenten auf alle 22 Geschäftsgebiete ausgedehnt. Hierbei zeigte sich, dass Evonik bereits über 50 Prozent des Umsatzes mit Produkten für ressourcenschonende
Anwendungen erzielt. Fundierte Analysen helfen uns, die Auswirkungen unserer Produkte transparent zu machen. Das stärkt unsere Glaubwürdigkeit als zuverlässiger Lösungsanbieter für unsere Kunden und hilft uns, die Nachhaltigkeit unserer Geschäfte kontinuierlich weiter zu verbessern. Inzwischen hat Evonik bereits rund 70 Prozent des Außenumsatzes seiner drei Chemiesegmente mittels ökobilanzieller Betrachtungen untersucht. Angestrebt ist eine Ausdehnung auf 80 Prozent.
Unser aus Wissenschaftlern und Ingenieuren interdisziplinär zusammengesetztes Life-Cycle-Management-Team (LCM) hat seit dem Jahr 2009 über 100 lebenszyklusbasierte Analysen für Produkte, Prozesse oder ganze Standorte erstellt. Produktbeispiele sind Aminosäuren für die Tierernährung sowie Straßenmarkierungen, die auf dem Reaktionsharz DEGAROUTE basieren. Darüber hinaus bringen sich die LCM-Experten mit ihrer Erfahrung in die Weiterentwicklung der Methodik von lebenszyklusbasierten Analysen ein. Dies erfolgt sowohl national als auch international im Rahmen von Nachhaltigkeitsinstitutionen und -netzwerken wie dem World Business Council for Sustainable Development.
Hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung
Evonik ist ein forschungsintensives Unternehmen und gibt jedes Jahr mehr als drei Prozent seines Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus. Dieses hohe Niveau wollen wir beibehalten. In den nächsten zehn Jahren sollen insgesamt mehr als vier Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung fließen. Die Nachhaltigkeitsaktivitäten sind in unseren operativen Segmenten unmittelbar an die Verantwortung für Produkt- und Geschäftsentwicklung angeschlossen, also an der produktnahen Forschung & Entwicklung. In der Grundlagenforschung hat unsere strategische Forschungseinheit Creavis einen I2P³-Prozess („Innovation to People, Planet, Profit“) eingeführt. Bei der Produkt- und Verfahrensentwicklung berücksichtigt dieser schon in einem frühen Stadium neben ökonomischen auch ökologische und soziale Fragestellungen. Damit sind Nachhaltigkeitskriterien dem Innovationsprozess quasi von der Wiege an eingeimpft.
Nachhaltigkeit als Wachstumstreiber
In vielen unserer Geschäfte erleben wir Nachhaltigkeit inzwischen als Wachstums- und Innovationstreiber. Ein aktuelles Beispiel sind unsere Biotenside für Waschund Reinigungsmittel auf Basis von Sophorolipiden. Diese sind zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen mittels biotechnologischer Verfahren hergestellt. Sie weisen sehr gute Reinigungseigenschaften auf, haben ein herausragendes toxikologisches und ökologisches Profil und sind vollständig biologisch abbaubar. REWOFERM SL 446 wurde daher als „Biobased Material of the Year 2016“ ausgezeichnet.
Eine weitere Innovation von Evonik zielt auf die Aquakultur, die aufgrund der Überfischung der Ozeane zunehmend an Bedeutung gewinnt. Tatsache ist aber, dass zurzeit das Futter für diese Anwendung hauptsächlich aus Fischmehl besteht und damit die weitere Überfischung sogar fördert. Evonik hat deshalb das Dipeptid Met-Met entwickelt. Es ermöglicht, den pflanzlichen Anteil an Protein in der Nahrung deutlich zu erhöhen. So werden Lachse und Garnelen quasi zu Vegetariern.
Bevor Biogas ins Erdgasnetz eingespeist werden kann, sind eine umfangreiche
Aufbereitung und Reinigung nötig. Neue, besonders selektive SEPURAN Polymermembranen
von Evonik verwandeln Rohbiogas einfach und effizient in hochreines Biomethan. Das steigert den Ertrag und schont wertvolle Ressourcen. Das Produktportfolio von Evonik umfasst zahlreiche weitere ressourcenschonende Lösungen. Dazu zählen beispielsweise Öladditive, die den Treibstoffverbrauch von Hydraulikmaschinen deutlich senken oder Hochleistungskunststoffe zur Gewichtsreduzierung in der Automobil- undLuftfahrtindustrie. Systemlösungen für Windkraftanlagen helfen bei der Erzeugung von erneuerbaren Energien.
Auch beim Ausbau unseres Corporate-Venture-Capital-Portfolios ist Nachhaltigkeit
ein wichtiges Kriterium. Ein Beispiel dafür ist unser Engagement bei Biosynthetic Technologies. Das Unternehmen stellt eine neue Klasse biobasierter Öle her, die als Hochleistungsschmierstoffe Anwendung finden.
Evonik erstmals im Dow Jones Sustainability Index
Unser Nachhaltigkeitsengagement wird anerkannt. So wurde Evonik Anfang 2016 erstmals im renommierten Nachhaltigkeitsjahrbuch von RobecoSAM als „Sustainability Leader“ mit der Auszeichnung „Silver Class“ gewürdigt. Auf Anhieb konnten wir uns unter den besten Zehn der weltweit etwa 70 bewerteten Chemieunternehmen platzieren. Im weiteren Verlauf des Jahres wurde Evonik erstmals in die Dow Jones Sustainability Indizes World und Europe aufgenommen sowie für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in den Kategorien „Deutschlands nachhaltigste Großunternehmen“ und „Forschung“ nominiert. Diese Auszeichnungen sind für uns Ansporn, den Nachhaltigkeitsnutzen unserer Produkte und Lösungen konsequent auszubauen.
Im Original ist der Text im Jahrbuch "Global Compact Deutschland 2016" erschienen.