HVB: CSR-Vorreiter in Deutschland
Ein 4,3 Milliarden großes Kreditportfolio für erneuerbare Energien, ein vollständig CO2-neutraler Bankbetrieb und 76.000 Stunden an Einsatz von Mitarbeitern für das Gemeinwohl sind nur drei Beispiele für das Nachhaltigkeitsengagement der HypoVereinsbank (HVB). Dabei will das Geldinstitut nicht nur langfristige Werte für Aktionäre schaffen, sondern auch für die Kunden, das gesellschaftliche Umfeld und die Umwelt. Einen umfassenden Einblick hierzu gibt der neue Nachhaltigkeitsbericht der Bank, den UmweltDialog analysierte.
15.10.2014
Indem das Unternehmen die harte Kernkapitalquote auf 21,3 Prozent gesteigert hat, sorgt es für wirtschaftliche Stabilität, die sich, wie Vorstandssprecher Dr. Theodor Weimer sagt, aber nicht allein in Zahlen messen lässt, sondern an der „Art und Weise, wie wir Geschäfte betreiben“. Er hebt damit auf ethisches Verhalten ab, ein Gebiet, auf dem die Finanzbranche in jüngster Zeit „nicht immer voll überzeugt“ habe.
Damit sich die Bank regelkonform verhält und alle 240 maßgeblichen Gesetze in Deutschland plus der ständig neuen Vorgaben der EU beachtet, sei die Zahl der Mitarbeiter in der Abteilung Compliance „seit 2010 von rund 70 auf 220 angewachsen“, berichtet Corina Käsler, Head of Compliance der HVB. Zum umfangreichen Aufgabenfeld der Abteilung gehöre es, stets alle Geschäftsbereiche im Auge zu behalten sowie Betrug und Geldwäsche zu vermeiden. Man müsse dafür Sorge tragen, dass alle 19.092 Mitarbeiter der Bank wissen, wie sie sich nach dem Buchstaben des Gesetzes zu verhalten haben, betont Käsler.
Eigene Richtlinien der UniCredit und allgemeine Grundsätze der HVB sind entscheidend für die Vergabe von Krediten. Wesentlicher Bestandteil ist die Prüfung von sozialen und ökologischen Risiken. Darüber hinaus bekennt sich die HypoVereinsbank als eine von gerade einmal vier Banken in Deutschland zu den „Equator Principles“, die einen globalen Industrie- und Nachhaltigkeitsstandard zur Finanzierung von Großprojekten (Staudämme, Kraftwerke etc.) ab einem Volumen von zehn Millionen US-Dollar festschreiben. Angesichts der Leistung und Transparenz ist die HVB nach dem Rating der Agentur oekom research die nachhaltigste Bank Deutschlands und liegt mit 82 von 100 Punkten deutlich über dem Branchendurchschnitt der Dow Jones Sustainability Indizes.
Finanzgeber für die Erzeugung klimafreundlicher Energien
Schonung von Ressourcen geht auch mit energetischem Bauen und Sanieren einher, das die HypoVereinsbank im Privatkundengeschäft durch die Zusammenarbeit mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau im vergangenen Jahr mit 138 Millionen Euro unterstützt hat, fast doppelt so viel wie noch 2011, als es 73 Millionen Euro waren. Darüber hinaus bietet die Bank besondere Immobiliendarlehen an und im Schulterschluss mit dem Partner co2online Beratung zu klimaschonenden Projekten. Die Unternehmenssparte der HypoVereinsbank, die das Firmenkundengeschäft abdeckt, gab 2013 Förderkreditzusagen für den Bereich der Energieeffizienz von rund einer halben Milliarde Euro. Aber auch in diesem Bereich setzt die HVB zusätzlich auf Beratung, beispielsweise in den Kompetenzzentren München und Hamburg.
In der Erzeugung klimafreundlicher Energien gehört das Geldinstitut zu den bedeutendsten Finanzgebern. Das Volumen lag 2013 bei 4,3 Milliarden Euro. Beteiligt ist die HypoVereinsbank am Bard Offshore 1, dem größten kommerziellen Windpark in der Nordsee, der Anfang 2014 ans Netz ging und eine Produktionsleistung von 1,6 Milliarden kWh Strom pro Jahr aufweist. Ausgezeichnet wurden die Münchner für zwei weitere Projekte. Den „Power Deal of the Year“ vom Projekt Finance International erhielt die Bank für den Butendiek-Offshore-Windpark vor Sylt mit 288 MW ab 2015, und „Solar Deal of the Year“ von Intersolar bekam das Unternehmen für den Solarpark Größ-Dölln auf dem ehemaligen Flugplatz Templin in Brandenburg, der 36.000 Haushalte versorgt.
Über die Unterstützung von grünen Projekten hinaus fördert die Bank auch soziale Vorhaben. Mit einer Million Euro ist sie an dem Social Venture Fund beteiligt, der 2011 erstmals aufgelegt und inzwischen erneuert wurde und Sozialunternehmen Kapital zur Verfügung stellt.
Nachhaltigkeit bestimmt ebenso den Bereich der Geldanlagen, die zum Portfolio der HVB gehören. Nachdem sie vor gut 25 Jahren mit dem Umwelttechnologiefonds Activest Eoctech den Anfang machte, hat sie diesen Bereich stets weiter forciert. Ein 2013 gebildetes bankweites Expertengremium will nach einer Bedarfsanalyse im nächsten Jahr das Nachhaltigkeitsverständnis für das Anlagengeschäft der HypoVereinsbank festigen.
Im Geschäftsalltag auf die Umwelt achten
Dass die Bank ihren Prinzipien nicht nur nach außen, sondern auch nach innen treu bleibt, zeigt sich an der hauseigenen Klimastrategie:
- Der gesamte Bankbetrieb wird seit 2013 CO2-neutral geführt. Energieeffiziente Maßnahmen, 100-prozentige Nutzung von Ökostrom (u. a. in zwei firmeneigenen Wasserkraftwerken produziert) und der Kauf von CO2-Zertifikaten haben zu dem Erfolg beigetragen. Zudem soll bis 2018 die Firmenzentrale in München in ein „Green Building“ umgewandelt werden. Neuester Wärmeschutzstandard, Senkung des Energieverbrauchs und Erhöhung des Nutzungskomforts sind einige Stichworte des Programms. Seit dem vergangenen Jahr sollen einige ausgewählte Filialen energieautark werden, begonnen hat es mit einer Niederlassung in München.
- Bei Dienstreisen mit einer Fahrtzeit von weniger als vier Stunden sind Mitarbeiter verpflichtet, den Zug zu nehmen.
- Die Kilometer der Flugreisen reduzierten sich um die Hälfte: von 43 Millionen in 2011 auf 21 Millionen in 2013.
- Der CO2-Ausstoß der Firmenflotte mit 3.150 Fahrzeugen sank innerhalb der vergangenen drei Jahre um 18 Prozent. Der Kohlendioxidausstoß betrug 129 g/km, der Jahresdurchschnitt in Deutschland lag bei 142 g/km.
- Durch Umstellung auf Duplexdruck beim Versand von Kontoauszügen ließ sich der Verbrauch von Papier um 26,5 Millionen Blatt einsparen. Das entspricht einem Volumen von 400 Tonnen Holz.
Würde das gesellschaftliche Engagement der HVB-Mitarbeiter in Geld gerechnet, käme eine Summe von über fünf Millionen Euro zusammen. Die Bank arbeitet an 140 Standorten mit gemeinnützigen Organisationen zusammen, stockt die Spenden von Mitarbeitern auf, die sich freiwillig gesellschaftlich engagieren. Darüber hinaus sponsert das Geldinstitut soziale und kulturelle Projekte, unter anderem „Fußball integriert“ mit 15.000 Kindern seit 2009 und „Jugend kulturell“ mit 9.400 jungen Künstlern seit 1981.
Auszeichnung als beste Multibanking-Bank
Um auf die Herausforderungen der Bankenbranche zu antworten, positioniert sich die HypoVereinsbank als Multikanalbank und ist dafür 2013 und 2014 von Focus Money prämiert worden. Kunden können zur HypoVereinsbank auf unterschiedlichen Wegen Kontakt aufnehmen: online, per Video, Telefon oder direkt vor Ort in einer Filiale. Rund 240 von ihnen, derzeit sind es noch 540, sollen bis Ende 2015 geschlossen werden, die Zahl der Vollzeitstellen wird sich Deutschland auf 1.500 reduzieren.
Den Anspruch der Nachhaltigkeit unterstreicht auch der Mutterkonzern, die italienische UniCredit, indem sie mit dem italienischen Umweltministerium zusammenarbeitet. Ziel des Vorhabens: eine Methodik entwickeln, mit der sich der CO2-Fußabdruck von Finanzprodukten berechnen lässt.
Hier gelangen Sie zum vollständigen Nachhaltigkeitsbericht.