Reporting

„Unternehmens-Verantwortung ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor“

Die Deutsche Post DHL Group hat sich 2014 in internationalen Nachhaltigkeits-Ratings deutlich verbessert, konnte ihre CO2-Effizienz um 23 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2007 steigern und ging weitere Partnerschaften, unter anderem mit SOS-Kinderdorf, ein. Das sind zentrale Ergebnisse des jetzt veröffentlichten Berichts zur Unternehmensverantwortung mit dem programmatischen Titel „Einsichten“. Darin gibt Europas größtes Postunternehmen all seinen Anspruchsgruppen Einblick in die Fortschritte, die es in den zentralen Handlungsfeldern „Verantwortungsvolle Geschäftspraxis“, „Umwelt“ und „Gesellschaft“ erreicht hat. UmweltDialog stellt den Nachhaltigkeitsbericht näher vor.

18.03.2015

„Unternehmens-Verantwortung ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor“ zoom
Postchef Frank Appel spricht auf der Bilanzpressekonferenz 2014.
Postchef Frank Appel spricht auf der Bilanzpressekonferenz 2014.

„Wir haben unsere Ziele für 2014 erreicht“, erklärt Post-Vorstand Dr. Frank Appel im aktuellen Geschäftsbericht. Demnach konnte die Deutsche Post DHL ihren Umsatz im vergangen Jahr auf 56,6 Milliarden Euro steigern und ist mit 488.824 Mitarbeitern in mehr als 220 Ländern nach wie vor einer der bedeutendsten Arbeitgeber weltweit. Als das größte Postunternehmen Europas und weltweit führender Logistikkonzern ist sich die Deutsche Post DHL ihrer Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt bewusst: „Unternehmensverantwortung ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Wir wollen unser Geschäft verantwortungsvoll führen, nachhaltige Kundenlösungen entwickeln sowie unsere Kompetenzen für gesellschaftliche Belange nutzen“, sagt Christof Ehrhart, Direktor Konzernkommunikation und Unternehmensverantwortung. Die Nachhaltigkeitsstrategie „Living Responsibility“ ist daher integraler Bestandteil der im Berichtsjahr vorgestellten neuen Konzernstrategie „Strategie 2020: Focus.Connect.Grow.“. Diese verfolgt das langfristige Ziel, bevorzugter Anbieter für Kunden, bevorzugter Arbeitgeber und erste Wahl für Investoren zu werden – und zugleich auch zum Maßstab für verantwortungsvolles Handeln. „Wir können nur dann als Anbieter, Arbeitgeber und Investment erste Wahl werden, wenn wir im Bereich Unternehmensverantwortung branchenführend sind“, erläutert Vorstandsmitglied Lawrence Rosen die Verzahnung von Ökonomie, Gesellschaft und Ökologie bei der Post im Nachhaltigkeitsbericht 2014.

Beispiel Kapitalmärkte: Investoren legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und orientieren sich bei Anlageentscheidungen immer häufiger an Nachhaltigkeits-Ratings. Daher war die Wiederaufnahme in die Dow Jones Sustainability Indices (World und Europe) ein wesentlicher Erfolg für Deutsche Post DHL hin zu dem Ziel, Investment erster Wahl zu werden. Auch die Auszeichnung mit der RobecoSam Bronze Class und die Höchstbewertung im „MSCI“ waren für die Post wichtige Schritte in diese Richtung.

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CO2-Effizienz um 23 Prozent verbessert

Nicht nur für Investoren, sondern auch für Kunden wird die Leistung in der Unternehmensverantwortung ein immer wichtigeres Entscheidungskriterium und für die Post somit zur Chance im internationalen Wettbewerb. Um den Ansprüchen gerecht zu werden, hat sie sich konkrete Klimaziele gesetzt und Maßnahmen beschlossen, um diese zu erreichen. Im Fokus des Umweltschutzprogramms steht dabei die Reduktion des Energie- und Treibstoffverbrauchs, der durch die Transportaktivitäten in der Luft, auf der Straße, zu Wasser sowie in Gebäuden entsteht. Wo keine Verringerung möglich ist, wird auf umweltfreundliche Energiequellen und Kraftstoffe zurückgegriffen, um den Energieverbrauch zu decken. Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien stieg so in 2014 auf 61 Prozent, und die Anzahl umweltfreundlicher Fahrzeuge wurde auf 11.200 Fahrzeuge erhöht. Durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen erfolgt die Zustellung in Bonn und Umgebung beispielsweise schon überwiegend CO2-neutral.

Das übergeordnete Ziel bis 2020 ist, die CO2-Effizienz um 30 Prozent gegenüber dem Wert von 2007 verbessern. Zur Ermittlung der Treibhausgasemissionen betrachtet das Unternehmen die gesamte Lieferkette. So konnte die CO2-Effizienz der Aktivitäten einschließlich der Transporte der Subunternehmer gegenüber 2007 um 23 Prozent gesteigert werden (2011: 20 Prozent). Dies lässt sich zum Beispiel auf Einsparungen im Langstreckenverkehr zurückführen. Dieser verursacht einen Großteil der transportbezogenen Treibhausgasemissionen. Hier setzt die Post auf Leichtbau-Design, Aerodynamik und alternative Antriebe als effizienzsteigernde Maßnahmen.

Einsatz auf den Philippinen: Menschen warten am Flugplatz auf die Verteilung der ankommenden Hilfsgüter.
Einsatz auf den Philippinen: Menschen warten am Flugplatz auf die Verteilung der ankommenden Hilfsgüter.

Gesellschaftliches Engagement

Neben dem Umweltschutz hat die Deutsche Post DHL den Bereich „Corporate Citizenship“ als zentrales Handlungsfeld definiert. Mit dem Konzernprogramm GoTeach setzt sie sich beispielsweise für gleiche Bildungs- und Berufschancen für jungen Menschen ein. Hierfür kooperiert die Post mit erfahrenen Partnern wie SOS-Kinderdorf und dem Bildungsnetzwerk „Teach for all“. Die Partnerschaft mit Teach for all wurde im vergangen Jahr um die Länderorganisation „Enseña Ecuador“ erweitert und umfasst nun insgesamt acht Länder. Die Zusammenarbeit mit den SOS-Kinderdörfern wurde auf heute 24 Länderpartnerschaften ausgeweitet. Mit dem Konzernprogramm GoHelp wiederum leistet das Postunternehmen Hilfe bei Naturkatastrophen. So waren die Expertenteams im letzten Jahr an sieben Flughäfen mit Präventionstrainings (GARD) und zweimal mit der Katastrophenhilfe (DRT) in Chile und Panama im Einsatz.

Erste Wahl bei Mitarbeitern

Beim gesellschaftlichen Engagement setzt man vor allem auf die eigenen Mitarbeiter. Im Wettstreit um die besten Fachkräfte spielt deren Förderung eine immer wichtigere Rolle für das Unternehmen: „Den Wettbewerb um motivierte Mitarbeiter gewinnt man nicht mit Geld allein, sondern mit einem Gesamtpaket. Menschen wollen mit ihrer Arbeit etwas Sinnvolles tun. Wir legen einen besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und stärken so auch die emotionale Bindung zu Deutsche Post DHL Group. Auf diese Weise motivieren wir unsere Mitarbeiter und werden für Bewerber noch attraktiver“, erklärt Vorstandsmitglied Melanie Kreis, seit 2014 verantwortlich für den Personalbereich. Ein großer Erfolg war im vergangen Jahr daher die hohe Teilnehmerzahl am weltweiten Freiwilligentag (Global Volunteer Day), an dem sich 108.000 Mitarbeiter ehrenamtlich in 117 Ländern mit 245.000 Stunden Arbeit beteiligten.

Auch die Förderung von Vielfalt im Unternehmen ist für die Deutsche Post DHL ein Schlüssel zu dem Ziel, erste Wahl als Arbeitgeber zu bleiben. Einen weiteren Schritt dorthin ging die Post im Februar 2014 mit dem neu eingerichteten „Diversity Council“, dessen Mitglieder als Berater und Botschafter für das Thema Vielfalt im Konzern fungieren. In Deutschland beschäftigte die Post zudem 14.741 Mitarbeiter mit Behinderungen, was einer Beschäftigungsquote von 9,1 Prozent (Vorjahr: 8,7 Prozent) entspricht. Damit liegt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge deutlich über der vergleichbaren Quote der privaten Wirtschaft in Deutschland. Mit dem „Glücksatlas 2014“ hat es zudem eine Studie erstellt, die sich dem Thema Inklusion in der Arbeitswelt widmet.

Seit 2009 führt die Deutsche Post DHL jedes Jahr eine konzernweite Mitarbeiterbefragung durch. Gemeinsam mit den Ergebnissen der regelmäßig stattfindenden Befragung der Stakeholder sowie der Materialitätsanalyse fließen die Erkenntnisse in die unternehmerischen Entscheidungsprozesse ein und werden zur Anpassungen der Strategie der Unternehmensverantwortung herangezogen.

Quelle: UD/cp
 

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