Reporting

Jahresbilanz zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) hat 2016 das bisher erfolgreichste Jahr seit seiner Einführung im Jahr 2011 erlebt. Im Vorfeld der anstehenden EU-Berichtspflicht zu nichtfinanziellen Informationen steigen die Anwenderzahlen des vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) entwickelten Berichtsstandards kontinuierlich. Auch im Ausland wächst das Interesse am DNK, der bereits in mehreren Sprachen vorliegt.

27.12.2016

Jahresbilanz zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex

Die CSR-Berichtspflicht und ihre Umsetzung in nationales Recht stehen unmittelbar bevor. Vor diesem Hintergrund meldet der Deutsche Nachhaltigkeitskodex neue Rekordzahlen: In der öffentlich zugänglichen DNK-Datenbank liegen aktuell 345 Entsprechenserklärungen von 172 Unternehmen und Organisationen vor. Allein 2016 haben 58 neue Anwender nach dem DNK berichtet, was einen Anstieg von etwa 30 Prozent bedeutet. Ergänzend haben 48 Unternehmen ihre Erklärungen aus den Vorjahren aktualisiert. Das zunehmende Interesse am DNK dokumentieren auch die Zugriffszahlen auf die DNK-Website: Waren es 2014 noch 62.949 und 2015 bereits 154.504 Aufrufe, so stiegen sie allein zwischen Januar und Dezember 2016 auf über 240.000.

Für diesen Erfolg haben das DNK-Team und das Schulungspartner-Netzwerk 2016 ganze Arbeit geleistet: In zahlreichen Infomailings, Veranstaltungen und Workshops wurden Vertreter aus Wirtschaft, Politik sowie Branchenverbänden über die Inhalte, Hintergründe und Auswirkungen der CSR-Berichtspflicht ebenso wie die Anwendung und den Nutzen des DNK informiert. Zentrale Botschaft: Der DNK eignet sich als einfach anzuwendendes und effektives Instrument zur Erfüllung der Berichtspflicht genauso wie für kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU).

Anwenderfreundliche Datenbank

Auch technisch hat sich das DNK-Team auf die steigenden Anwenderzahlen vorbereitet. Die neu aufgesetzte DNK-Datenbank ist nun viel nutzerfreundlicher. Unter anderem wurde die Erstellung der Entsprechenserklärung erheblich vereinfacht, Vergleiche von Kurzberichten zu einzelnen Kriterien und das Einbinden von Tabellen sind möglich, Berichte aus Vorjahren können übernommen und im Sinne neuer Entwicklungen redigiert werden. Die nächste Neuerung ist bereits in der Pilotphase: Die Datenbank verfügt nun über eine Universalschnittstelle, über die Inhalte aus anderen Datenbanken und Reporting-Tools importiert werden können, um den Aufwand bei der Berichterstattung zu reduzieren. Die Schnittstelle wird zudem künftig auch einen Export an Datenbanken, Rating-Agenturen und Wettbewerbe gewährleisten.

Effektive Kooperationen

Das DNK-Team weitete im Jahr 2016 die Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern und den Branchenverbänden aus. Insbesondere die Entwicklung von Branchenleitfäden spielt eine wichtige Rolle: Neu ist zum Beispiel ein mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) entstandener Leitfaden für Unternehmen der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, das die Anwendung des DNK erklärt und erleichtert. In Vorbereitung sind weitere Leitfäden für Banken, Hochschulen und das Hotelgewerbe. Direkt von der Berichtspflicht betroffene Unternehmen aus der Finanzbranche und deren Verbände haben zudem verstärkt DNK-Schulungen angefragt.

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Das im Jahr 2015 eingeführte Schulungskonzept hat sich bewährt. Das Netzwerk wurde 2016 von 58 auf 102 Schulungspartner ausgeweitet. Es bietet in derzeit 14 Bundesländern, in den Niederlanden, in Österreich und in der Schweiz Veranstaltungen zum DNK an und berät Unternehmen individuell zur Erstellung einer Entsprechenserklärung. Nicht nur die Anzahl der Trainer, auch die Aktivitäten der Schulungspartner haben sich deutlich erhöht: Im Durchschnitt finden seit Beginn des Jahres monatlich zehn durch DNK-Schulungspartner organisierte Veranstaltungen statt.

Der „Sustainability Code“ kann auch außerhalb Deutschlands für die CSR-Berichterstattung und besonders in anderen EU-Ländern zur Erfüllung der Berichtspflicht genutzt werden. Entsprechend stößt er international auf stetig wachsendes Interesse. Aktuell ist der Kodex in Englisch, Französisch, Griechisch, Russisch und Hebräisch verfügbar, eine spanische Übersetzung ist in Arbeit. Interessierte Länder können den Standard adaptieren und an die jeweiligen nationalen Gegebenheiten anpassen.

Gegenwärtig bietet der RNE für EU-Partner vier separate Zugänge zur Nutzung des „Sustainability Code“ und der zugehörigen Datenbank. Als erstes europäisches Land hat Griechenland die Chance genutzt, auf Basis des DNK in einem zweijährigen Jahre währenden Dialogprozess den Griechischen Nachhaltigkeitskodex zu entwickeln.

Optimistischer Ausblick 2017

Wenn 2017 die EU-Berichtspflicht greift, wird das DNK-Team weiter dazu informieren, wie die Berichtspflicht einfach und effektiv mit dem DNK erfüllt werden kann. Zudem ist vorgesehen, den Erfahrungsaustausch, der beispielsweise bereits über die bewährten DNK-Mentoren möglich ist, erheblich auszuweiten. Mehr Anwender bedeuten zugleich mehr Erfahrungen - dies will der DNK nutzen, um nachhaltiges Wirtschaften weiter voranzubringen.

Quelle: UD/pm
 

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