Reporting

Bayer verbessert Nachhaltigkeits-Performance

Umsatz plus 12 Prozent, beim Konzernergebnis 20 Prozent zugelegt. Für das Life-Science-Unternehmen Bayer liefen die Geschäfte 2015 prächtig. „Operativ war es erneut ein Rekordjahr“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers. Auch in Sachen Nachhaltigkeit verzeichnen die Leverkusener Fortschritte, zum Beispiel bei der Energieeffizienz und in der Lieferkette, wie sich dem aktuellen Geschäftsbericht des Konzerns entnehmen lässt.

19.05.2016

Bayer legt integrierten Geschäftsbericht 2015 vor

Der liegt jetzt als integrierter Bericht vor, erfasst also neben Finanzkennzahlen auch Informationen zur Nachhaltigkeit, etwa zum Energieverbrauch. Den Angaben des Unternehmens zufolge ist der zuletzt konzernweit um 2,5 Prozent gesunken – trotz mehr verkaufter Waren und Güter. Diese Entwicklung, heißt es in dem Bericht, bestätigt den schon in den Vorjahren festgestellten Trend zur Entkopplung der produzierten Verkaufsmenge vom Energieeinsatz. „Dies bringt uns dem Konzernziel näher, die Energieeffizienz bis 2020 um 10 Prozent zu verbessern.“ Basis für dieses Vorhaben ist der Wert des Jahres 2012.

Konzernziel Klimaschutz: 20 bis 2020

Ein ähnliches Ziel verfolgt das Dax-Unternehmen auch beim Klimaschutz. Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 20 Prozent unter das Niveau des Jahres 2012 sinken. Zuletzt verzeichnete Bayer jedoch deutlich mehr direkte Klimagas Emissionen, also solche, die der Konzern selbst durch Erzeugung von Wärme oder Strom verursacht. Im vergangenen Jahr stiegen sie konzernweit um 9,7 Prozent. Als einen Grund nennt das Unternehmen die Zunahme seiner Salpetersäureproduktion am Standort Caojing in China. Sie führe zu höheren Lachgasemissionen sowie zu zusätzlich Emissionen aus der Abfallverbrennung.

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Gleichzeitig konnte Bayer seine indirekten Emissionen um 4,1 Prozent drosseln, also den Ausstoß der Klimagase, die aus dem Einkauf von Strom oder Wärme resultieren. Die Menge an direkten und indirekten Treibhausgas Emissionen stieg damit konzernweit um 1,7 Prozent. Gleichzeitig konnte Bayer den Ausstoß ozonabbauender Substanzen um fast 21 Prozent senken. Auch die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen ohne Methan gingen um 24 Prozent zurück. Hauptemittent beider Emissionsarten ist den Angaben zufolge der Standort des Teilkonzerns CropScience im indischen Vapi. Bayer will ihn 2016 mit einer Abluftreinigung ausrüsten und erhofft sich davon eine weitere Klimaentlastung.

„Grünerer“ Fuhrpark dank „Eco Fleet“-Initiative

Zusehends klimafreundlicher bewegt sich die Fahrzeugflotte des Unternehmens. Die setzt sich weltweit aus über 25.000 Fahrzeugen zusammen und wird mit einer „Eco Fleet“-Initiative auf CO2-Sparsamkeit getrimmt. Neu zugelassene Fahrzeuge senkten die durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen der Flotte zuletzt um sieben Gramm je Kilometer auf nun 141 g/km. Ziel ist es, diesen Wert für neue Fahrzeuge bis 2020 auf 110 g/km zu senken. Zusätzliche CO2-Reduzierungen erwartet der Konzern von der weiteren Optimierung seiner Logistik sowie seiner Informations- und Kommunikationstechnologien unter Umweltgesichtspunkten.

Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Fortschritte erzielten die Leverkusener zuletzt auch bei der Bewertung ihrer Zulieferer unter Nachhaltigkeitsaspekten. Für sie gelten die Regeln des Bayer-Verhaltenskodex für Lieferanten, der neben wirtschaftlichen auch ethische und Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Standards vorgibt. Von den strategisch wichtigen Zulieferern, die großen Einfluss auf das Bayer-Geschäft haben, wurden dem Bericht zufolge schon 84 Prozent danach bewertet. Mit weiteren Pharmaunternehmen arbeitet Bayer zudem daran, Nachhaltigkeitsbewertungen und -audits von Zulieferern weltweit zu standardisieren, unter anderem in der „Together for Sustainability“-Initiative. Bis 2020 soll deren Standard stehen.

Als „wesentliche Herausforderung“ für das nachhaltige Lieferantenmanagement nennt der Bericht die Verhinderung von Kinderarbeit in der Saatgutlieferkette des Teilkonzerns CropScience. Alle Lieferanten wurden auf dieses Verbot verpflichtet. Um es durchzusetzen, besuchen spezielle Bayer-Teams zum Beispiel in Indien, Bangladesch und den Philippinen regelmäßig Zulieferer in der Baumwoll-, Reis- und Gemüse-Saatgutproduktion. Dank strikter Kontrollen, lokaler Aufklärungs- und Bildungsinitiativen, heißt es dazu im Geschäftsbericht, habe man zuletzt nur noch „eine sehr geringe Anzahl von Kinderarbeit“ feststellen können.

In wichtigen Nachhaltigkeitsindizes vertreten

Im vergangenen Geschäftsjahr gelang Bayer zudem erneut die Aufnahme in wichtige Nachhaltigkeitsindizes, darunter im Dow Jones Sustainability World, im FTSE4Good sowie dem NYSE Euronext Low Carbon 100 Europe. Außerdem schaffte es der Konzern in den Access to Medicine Index. Der von der Bill & Melinda Gates Stiftung sowie den Regierungen Großbritanniens und der Niederlande ins Leben gerufene Index listet Pharmafirmen, die den Zugang zu ihren Produkten in Schwellen- und Entwicklungsländern erleichtern wollen.

Außerdem bekennt sich der Konzern in seinem Geschäftsbericht deutlich zu den neuen globalen Entwicklungszielen für die Zeit bis 2030, die die Vereinten Nationen im September 2015 beschlossen haben. Bayer, heißt es in dem Bericht dazu, „befürwortet ausdrücklich“ den umfassenden Ansatz dieser „Sustainable Development Goals“ (SDGs). Man unterstütze insbesondere die Ziele gegen den Hunger und für eine gute weltweite Gesundheitsversorgung. Auch die weiteren SDGs deckten sich „mit unseren internen Anforderungen an eine verantwortungsvolle Geschäftstätigkeit“.

Über den Bericht

Die Bayer AG hat ihre Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung für das Jahr 2015 in einem Integrierten Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Konzern will damit die Wechselwirkungen zwischen finanziellen, ökologischen und gesellschaftlichen Faktoren deutlich machen und ihren Einfluss auf den langfristigen Unternehmenserfolg hervorheben. Maßgeblich für die Bayer-Berichterstattung zur Nachhaltigkeit sind neben den zehn Prinzipien des UN Global Compact die Leitlinien der Global Reporting Initiative. Der integrierte Geschäftsbericht liegt als Druckfassung und erweiterte Online-Fassung vor.

Quelle: UmweltDialog
 

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