Reporting

Evonik veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2015

Nachhaltigkeit zahlt sich aus. Und zwar auch in Euro und Cent, wie der Essener Industriekonzern Evonik belegt. Das Spezialchemieunternehmen erwirtschaftet nach eigenen Angaben heute bereits die Hälfte seines Umsatzes mit „grünen“ Produkten – mit Leichtbaustoffen für Autos ebenso wie mit Aminosäuren für Tierfutter. Auch in den eigenen Reihen stellen sich die Essener zunehmend „grün“ auf, wie der neue Nachhaltigkeitsbericht des MDax-Unternehmens zeigt.

31.05.2016

Evonik Nachhaltigkeitsbericht 2015

Etwa beim Klimaschutz. Hier verzeichnet der Bericht im vergangenen Jahr einen Rückgang der spezifischen Treibhausgasemissionen um drei Prozent – also der Emissionen, die pro Tonne Produktion entstehen. Bis 2020 will der Konzern ein Minus von zwölf Punkten schaffen, gemessen am Niveau des Jahres 2012. Mit einem Minus von drei Prozent zahlte Evonik vergangenes Jahr auf dieses Ziel ein. Als Gründe nennt der Bericht „Energieeffizienzmaßnahmen und einen veränderten Energiemix“ in Marl, dem größten Standort des Konzerns.

Über 90 Prozent seiner eigenen Klimaschutzvorgaben für 2020 hat Evonik damit bereits erreicht. Auch beim zweiten zentralen Umweltziel, der spezifischen Wasserförderung, kann das Unternehmen auf ein Minus von drei Prozent im Jahr 2015 blicken. Ziel ist, diesen bis 2020 um zehn Prozent zu senken, gemessen wiederum am Jahr 2012. Die jüngsten Ergebnisse sind dem Bericht zufolge auf Einsparungen und Inbetriebnahme weiterer Kreislaufkühlwassersysteme zurückzuführen. Insgesamt investierte Evonik im Berichtszeitraum 43 Millionen in die Verbesserung des Umweltschutzes.

Glaubwürdigkeit mit Ökobilanzen untermauert

Nachhaltigkeit, heißt es im Vorwort des Berichtes, sei ein Wachstumstreiber für das Unternehmen. „Unsere Kunden“, sagt Thomas Wessel, für Nachhaltigkeit zuständiges Evonik-Vorstandsmitglied, „wollen Produkte und Lösungen, die eine ausgewogene Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren aufweisen“. Die eigene „Glaubwürdigkeit als zuverlässiger Lösungsanbieter“ unterstreicht der Konzern deswegen mit Ökobilanzen, die die Auswirkungen seiner Produkte auf Umwelt und Klima transparenter machen sollen.

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Laut Nachhaltigkeitsbericht 2015 trägt Evonik mit seinen „grünen“ Lösungen messbar zum Schutz des Klimas bei. Bei fünf ausgewählten Produkten des Konzerns – unter anderem „grünen“ Autoreifen, Aminosäuren für Tiernahrung oder Spezialoxiden für Energiesparlampen – summieren sich die Einsparungen an CO2 demnach von 2010 bis 2014 auf 92,5 Millionen Tonnen, verglichen mit konventionellen Produkten und gemessen über den Lebenszyklus dieser Anwendungen. Daten für das Jahr 2015 sind in dem Bericht nicht enthalten.

Interne und externe Nachhaltigkeits-Checks ausgeweitet

Der Industriekonzern hat im Berichtszeitraum die Nachhaltigkeitsanalyse des eigenen Geschäfts weiter fortgesetzt. Sie erstreckt sich inzwischen in den drei Chemiesegmenten auf alle 22 Geschäftsgebiete, womit den Angaben zufolge rund 94 Prozent des Konzernumsatzes abgedeckt sind. Die Chemiesegmente erwirtschafteten demnach bereits die Hälfte ihres Umsatzes mit Produkten, die „in der Anwendung einen nachweisbaren Beitrag zu verbesserter Ressourceneffizienz leisten“. Im laufenden Jahr will der Konzern seine Nachhaltigkeitsanalyse weiter vertiefen.

Vorstandsmitglied Wessel sagt, die Maßstäbe, die Evonik an die Kernaspekte von Nachhaltigkeit anlege, „legen wir auch bei unseren Lieferanten an“. Evonik arbeitet dazu unter anderem bei „Together for Sustainability" (TfS) mit, einer Initiative von Chemieunternehmen, die brancheneinheitliche Standards für die nachhaltige Beschaffung erarbeitet. Deren Mitgliedsunternehmen haben den Angaben zufolge bis heute weltweit mehr als 8.000 Audits und Assessments initiiert. Die Ergebnisse teilen sie über eine gemeinsame Plattform.

Wie alle TfS-Mitglieder unterzieht sich auch der deutsche MDax-Konzern regelmäßig selbst solchen Überprüfungen. Zuletzt hat er dabei zum dritten Mal in Folge ein Gold­Rating erhalten. Laut Bericht zählt Evonik damit zu den besten zwei Prozent aller analysierten Unternehmen. Um den eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu verbessern, folgen die Essener zudem jährlichen Zielen für die eigenen Reihen. Sie reichen von Überprüfung potenzieller (Risiko-)Lieferanten über Lieferanten-Nachhaltigkeitsaudits bis zur Schulung eigener Einkäufer.

Silica.

Forschung und Entwicklung für nachhaltige Produkte und Lösungen

Auch Forschung und Entwicklung des Unternehmens sind auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Unterm Strich hat Evonik seine Aufwendungen dafür seit 2010 durchschnittlich um sechs Prozent pro Jahr gesteigert, auf zuletzt 434 Millionen Euro im Jahr 2015. Ziel ist es, dieses Niveau beizubehalten und in den nächsten zehn Jahren mehr als vier Milliarden Euro für Fertigung und Entwicklung auszugeben. „Dem steigenden Interesse unserer Kunden“ folgend, richte man die eigene „Innovationspipeline immer stärker auf nachhaltige Produkte und Lösungen aus“, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht dazu.

Zu „grünen“ Produkten, die Evonik neu entwickelt hat, zählen beispielsweise ein Inhaltsstoff auf Basis erneuerbarer Rohstoffe für Shampoos und Haarspülungen und ein Dämmmaterial auf Kieselsäurebasis. Jüngst auf den Markt gebracht hat der Konzern zudem zwei Hilfsstoffe, die die Effizienz von Pflanzenschutzmitteln erhöhen. Sie basieren auf nachwachsenden Rohstoffen, sind biologisch abbaubar und bewirken, dass die Pflanzenschutzmittel länger auf der Pflanze verbleiben und besser in die Blätter eindringen. Dadurch lässt sich die Menge an Pflanzenschutzmitteln den Angaben zufolge deutlich reduzieren.

Über den Bericht

Evonik hat seinen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2015 am 21. April 2016 unter dem Titel „Perspektivwechsel“ veröffentlicht. Er bildet auf rund 120 Seiten die Entwicklungen in den Handlungsfeldern Strategie und Wachstum, Governance/Compliance, Sicherheit, Nachhaltige Produkte und Lösungen, Umwelt sowie Arbeitgeber ab und folgt erstmals den G4-Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI).

Quelle: UmweltDialog
 

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