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Tetra Pak legt Nachhaltigkeits-Update vor

Mehr Produkte aus nachhaltigen Quellen und nachwachsenden Rohstoffen: Der Verpackungskonzern Tetra Pak schreitet auf seinem Kurs Richtung Nachhaltigkeit voran. Was der weltweite Marktführer in Sachen Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungslösungen im vergangenen Jahr erreichen konnte, dokumentiert sein frisch vorgelegtes Nachhaltigkeits-Update. UmweltDialog hat es gelesen.

25.10.2016

Tetra Pak legt Nachhaltigkeits-Update vor zoom

Wirtschaftlich steht der Konzern solide dar. Im vergangenen Jahr setzte Tetra Pak 11,9 Milliarden Euro um, 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr, wovon indes ein Gutteil auf positive Veränderungen der Wechselkurse zurückzuführen ist. Auch die Produktion legte zu: 184 Milliarden Verpackungen lieferte das Unternehmen mit schwedischen Wurzeln 2015 aus, rund vier Milliarden mehr als 2014. Stark nachgefragt wurden Verpackungsideen, mit denen sich die Kunden des Konzerns von ihren Wettbewerbern abheben können, vor allem durch mehr Nachhaltigkeit.

Bio-Verpackungen auf dem Vormarsch

Großer Beliebtheit erfreut sich beispielsweise die seit 2015 global verfügbare Kartonverpackung mit dem Markennamen Tetra Rex. Dahinter verbirgt sich nach Unternehmensangaben der weltweit erste Karton, der vollständig aus pflanzenbasierten Materialien hergestellt wird. Tetra Pak konnte damit schon eine ganze Reihe von Auszeichnungen einheimsen, darunter zum zweiten Mal in Folge den Oscar dell'Imballaggio, den sogenannten „Oscar“ der Branche. Für dieses Jahr erwartet der Konzern, mehr als 100 Millionen der Bio-Kartons abzusetzen.

Auch für Flüssigkeiten haben die Ingenieure des Unternehmens inzwischen nachhaltige Lösungen entwickelt. Unter dem Markennamen Tetra Top wird in den Vereinigten Staaten zum Beispiel seit einiger Zeit eine Kartonflasche mit dem Namen Tetra Top angeboten, die zu über 80 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Das Bioplastik für den Verschluss und die Kartonoberfläche wird aus Zuckerrohr gewonnen, das eigentliche Kartonmaterial ist durch den Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert.

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Charles Brand, Executive Vice President Produktmanagement und Vertrieb bei Tetra Pak, sagt, langfristig wolle man über das gesamte Produktportfolio hinweg Verpackungen anbieten, die komplett aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Laut aktuellem Nachhaltigkeitsbericht liegt ihr Anteil bei Kartonverpackungen heute bei durchschnittlich 70 Prozent. Seit vergangenem Jahr kann der Konzern zudem weltweit Verpackungen mit dem FSC-Label anbieten. Seitdem haben alle 92 Niederlassungen des Konzerns das Verfahren der Produktkettenzertifizierung erfolgreich durchlaufen. Damit wird gewährleistet, dass alle Tetra Pak-Produkte, die das FSC-Label tragen, eine nachhaltige Waldbewirtschaftung fördern.

In Zukunft will Tetra Pak nur noch FSC-zertifizierten Karton einsetzen.
In Zukunft will Tetra Pak nur noch FSC-zertifizierten Karton einsetzen.

Der Absatz entsprechend zertifizierter Verpackungen stieg in den vergangenen Jahren rasant: Seit Einführung des Labels im Jahr 2007 liefen stattliche 200 Milliarden Verpackungen mit FSC-Label von den Bändern. Alleine 2015 setzte das Unternehmen 54 Milliarden Kartons mit dem Siegel ab. „Als großer Abnehmer von Karton fühlen wir uns verpflichtet, im Rahmen unserer Möglichkeiten alles zu tun, um einen Beitrag zur Verbesserung der Bewirtschaftung von Wäldern weltweit zu leisten“, sagt Mario Abreu, Vize-Präsident Umwelt bei Tetra Pak.

Ziel: 100 Prozent Erneuerbare bis 2030

Bei der Versorgung der eigenen Werke mit Energie will der Verpackungsgigant künftig zudem komplett auf erneuerbare Energien setzen. Dazu hatte sich das Unternehmen im vergangenen Jahr im Zuge der Initiative RE100 verpflichtet. Bis zum Jahr 2030 soll der Umstieg abgeschlossen sein. Zum Zeitpunkt der Ankündigung lag die Quote der Erneuerbaren bei 20 Prozent. „Mit dem Anschluss an die RE100-Initiative profitieren wir von einer fachkundigen Anleitung und Peer-to-Peer-Learning“, sagt Vize-Präsident Charles Brand. Bislang haben sich über 80 internationale Konzerne der Initiative angeschlossen, darunter IKEA, Google und BMW.

Schon 2011 hatte Tetra Pak beschlossen, seine Kohlendioxidemissionen entlang der Wertschöpfungskette bis 2020 auf dem Level des Jahres 2010 zu halten. Den Angaben zufolge hat das geklappt: 2015 lag der CO2-Ausstoß 15 Prozent unter dem Ausgangswert von 2010, trotz gleichzeitigen Produktionsanstiegs um 16 Prozent. Die Umstellung auf eine 100-prozentige Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen nennt Brand den „nächsten logischen Schritt“. Seit 2005 konnte Tetra Pak durch den Einsatz erneuerbarer Energien eigenen Angaben zufolge den Ausstoß von rund 400.000 Tonnen CO2 vermeiden.

Das Food for Development-Team von Tetra Pak setzte seine Bemühungen fort, Regierungen und Kunden überall auf der Welt beim Aufbau von Schulernährungsprogrammen zu unterstützen.
Das Food for Development-Team von Tetra Pak setzte seine Bemühungen fort, Regierungen und Kunden überall auf der Welt beim Aufbau von Schulernährungsprogrammen zu unterstützen.

Soziales Engagement weltweit

Auch im vergangen Jahr machte sich der Konzern zudem weltweit für den Aufbau von Ernährungsprogrammen in Schulen stark. 2015 profitierten davon nach Unternehmensangaben 70 Millionen Kinder, unter anderem in Peru. Ein neu aufgelegtes Programm versorgte dort 175.000 Schülerinnen und Schüler mit Milch aus der Region, die zusätzlich mit Nährstoffen angereichert wird. Tetra Pak will so Mangelerkrankungen vorbeugen und gleichzeitig die Milchwirtschaft vor Ort fördern. In einigen Schulen führt das Unternehmen parallel Programme zur Umweltbildung und zum Recycling durch.

In einer ganzen Reihe weiterer Länder arbeitet Tetra Pak zudem mit lokalen Organisationen und Initiativen zusammen, um mehr Verpackungsabfall in den Stoffkreislauf zurückzuführen. In Malaysia etwa unterstützt der lokale Ableger des Konzerns einen Schulwettbewerb zum Recycling, beim dem in den vergangenen zehn Jahren rund 900 Tonnen Verpackungen eingesammelt und wiederverwertet wurden. Welche Möglichkeiten recycelte Kartons bieten, zeigt ein weiteres Tetra Pak-Projekt in dem Land: In dessen Zuge werden aus alten Verpackungen Dachpfannen hergestellt. 2015 kam dabei genug Material zusammen, um 25 Häuser für Familien zu decken, die zuvor ihr Obdach durch schwere Unwetter verloren hatten.

Über den Bericht

Tetra Pak hat seinen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht im Oktober veröffentlicht. Der 36 Seiten starke Bericht dokumentiert wirtschaftliche und ökologische Entwicklungen des vergangenen Jahres und gibt einen Überblick über einzelne Projekte, mit denen Tetra Pak weltweit gesellschaftliche Verantwortung übernimmt.

Quelle: UmweltDialog
 

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