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Energiedienstleister ista erwirtschaftet hohe Effizienzgewinne

Mit Energieeffizienz lässt sich gutes Geld verdienen – und Arbeit schaffen. Das zeigt der internationale Energie- und Immobiliendienstleister ista, der sich auf Lösungen für Energieeffizienz in Gebäuden spezialisiert hat. Der Konzern mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Essen konnte damit vergangenes Jahr 850 Millionen Euro umsetzen. Jetzt wollen die Westfalen ihren Mitarbeiterstamm deutlich aufstocken.

29.08.2017

Energiedienstleister ista erwirtschaftet hohe Effizienzgewinne

„Wir wollen unsere Messtechnik weiter digitalisieren und mit Blick auf unser langfristiges Unternehmensziel weiter wachsen und unsere Belegschaft signifikant vergrößern“, so Thomas Zinnöcker, CEO von ista, im Ende Juni erschienenen Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens. 328 neue Stellen hat der Konzern alleine 2016 geschaffen. Inzwischen sind über 5.800 Menschen für ihn tätig – in 24 Ländern weltweit, auch außerhalb Europas, etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in China oder Russland.

Mit Transparenz Energie, CO2 und Geld sparen 

Auf dem boomenden Markt für Effizienzdienstleistungen zählt ista nach eigener Einschätzung zu den Platzhirschen. Der Konzern selbst beschreibt sich als „einer der weltweit führenden Immobiliendienstleister zur Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden“. Man unterstütze Hauseigentümer, Immobilienverwalter und deren Mieter durch individuelle Erfassung, Visualisierung und Abrechnung ihrer Verbrauchsdaten beim Sparen – von Energie, CO2 und Geld. „Wir schaffen Transparenz“, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht. Denn Energie könne nur derjenige bewusst einsparen, der wisse, was er verbraucht.

Wer das weiß, kann laut ista seinen Verbrauch durchschnittlich um ein Fünftel senken. Möglich machen das digitale Heizkostenverteiler, Wasser- oder Wärmezähler und die darüber gewonnenen Daten. Über 16 Millionen der ista-Messgeräte sind schon sogenannte „Connected Devices“, die die Messdaten digital an die Systeme und Server des Konzerns übertragen können. Jeden Monat kommen rund 400.000 weitere Geräte hinzu. „In unserer Industrie“, sagt Achim Dicke, Senior Vice President Products, „sind wir Technologieführer im Bereich der Digitalisierung“. 

Effizienzpotenziale durch „smarte Infrastruktur“ heben 

Vom weiteren Ausbau dieser „smarten Infrastruktur“ verspricht sich ista nicht nur Fortschritte beim Kundenservice. Der Konzern sieht hier auch noch riesige Effizienzpotenziale schlummern. In einem Modellprojekt mit der Deutschen Energie-Agentur, dem Deutschen Mieterbund und dem Bundesumweltministerium konnte ista zeigen, dass Mieter um so mehr Energie einsparen, je häufiger sie über ihren Heizverbrauch informiert werden. Eine monatliche Bereitstellung der Verbrauchsdaten birgt demnach ein zusätzliches Einsparpotenzial von durchschnittlich zehn Prozent.

Wie wirksam eine regelmäßige Verbrauchstransparenz für das eigene Verhalten ist, konnte das Unternehmen zuletzt auch im eigenen Betrieb sehen: Der Verbrauch von Heizenergie sank 2016 um satte 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr; der Stromverbrauch ging um insgesamt 12,9 Prozent zurück. Nach Unternehmensangaben wurden die meisten Einsparungen in den Niederlassungen erreicht, die ihren Stromverbrauch monatlich oder mindestens vierteljährlich selbst ablesen.

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Flugkilometer um Viertel gekappt

Noch drastischer konnte der Energiedienstleister im Berichtszeitraum die Flugkilometer bei Dienstreisen in Deutschland senken. Bei Reisen im Inland empfiehlt das Unternehmen seinen Mitarbeitern grundsätzlich Bahnfahrten. Außerdem greifen die ista-Beschäftigten mehr und mehr auf Videokonferenzen zurück. Die Anzahl der Flugkilometer konnte so um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringert werden. 329 Tonnen CO2-Äquivalente hat der Konzern eigenen Angaben zufolge dadurch vermieden. 

Bei den gesamten verursachten CO2-Emissionen ergibt sich dagegen ein durchmischtes Bild: Insgesamt verzeichnet der Konzern einen Anstieg der von ihm ausgestoßenen Klimagase um 0,9 Prozent. Ein Grund liegt den Angaben zufolge im höheren Treibstoffverbrauch, der aus der höheren Zahl zurückgelegter Kilometer für Dienstfahrten resultiert. Pro Mitarbeiter gerechnet ergibt sich beim CO2-Ausstoß allerdings ein Minus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

CEO Zinnöcker sagt, in den kommenden Jahren werde ista neue Produkte und Services auf den Markt bringen, die die Chancen der Digitalisierung vollumfänglich nutzen. „Nicht zum bloßen Selbstzweck einer neuen Technologie, sondern, um mit jedem eingesetzten Euro ein Höchstmaß an Energieeinsparung zu realisieren.“ Dass das auch schon durch relativ einfache Maßnahmen gelingen kann, zeigt ista seit Ende 2016 auch an fünf ausgewählten Essener Schulen. Das Unternehmen hat sie mit modernster Messtechnologie ausgestattet. Anhand der erhobenen und visualisierten Verbrauchsdaten sollen die Schüler lernen, wie sie selbst mit wenigen Stellschrauben den Energieverbrauch ihrer Schule verbessern können.

Über den Bericht 

Der Nachhaltigkeitsbericht 2016 der ista International GmbH mit dem Titel „Aufbruch“ ist der insgesamt siebte Nachhaltigkeitsbericht des Konzerns. Er orientiert sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) in der Version GRI G4; ausgewählte Kennzahlen zur Umweltleistung waren zudem Gegenstand einer betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Der Ende Juni veröffentlichte Bericht stellt zugleich den Fortschrittsbericht für den Global Compact der Vereinten Nationen dar und dient als Grundlage für eine Entsprechenserklärung gemäß dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex.

Quelle: UmweltDialog
 

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