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Nestlé Deutschland AG attestiert sich gute Nachhaltigkeits-Leistungen

Nestlé Deutschland sieht sich auf gutem Weg in Sachen Nachhaltigkeit: Den Bedarf an Kakao, Kaffee und Palmöl deckt die deutsche Tochter des Schweizer Lebensmittelgiganten nach eigenen Angaben jetzt nahezu komplett aus nachhaltigen Quellen. Auch beim Nährwertgehalt vieler Produkte hat sich was getan. Einen wesentlichen Grund für diese Fortschritte verortet das Unternehmen in seiner Bereitschaft zum offenen Dialog – auch mit kritischen Stimmen.

22.06.2017

Nestlé - Bericht zur Gemeinsamen Wertschöpfung und zu unseren sozialen Verpflichtungen
Nestlé - Bericht zur Gemeinsamen Wertschöpfung und zu unseren sozialen Verpflichtungen

Nestlé sei heute „offener, transparenter und dialogbereiter“ als noch vor fünf Jahren, so Béatrice Guillaume-Grabisch, die Vorstandsvorsitzende von Nestlé Deutschland, im jüngst erschienenen „Bericht zur Gemeinsamen Wertschöpfung und zu unseren sozialen Verpflichtungen“. Nestlé dokumentiert darin die Umsetzung des gleichnamigen Leitbilds. Das wurde vor fünf Jahren aufgesetzt, um dem erodierenden Verbrauchervertrauen in die Lebensmittelbranche entgegenzutreten und Ernährungs- und Nachhaltigkeitsthemen systematisch voranzubringen.

Guillaume-Grabisch sagt, auf diesem Weg habe man schon „viele wichtige Ziele erreicht“. Auf der Habenseite verbucht die Deutschlandchefin unter anderem den gesunkenen Gehalt von Zucker, Salz oder gesättigten Fettsäuren in Nestlé-Produkten. „So erreichen heute 96 Prozent unserer Kinderprodukte und 68 Prozent unserer Produkte insgesamt unsere strengen Nährwertanforderungen“, sagt sie. Maßstab ist dabei das Nestlé Nutritional Profiling System, in dem das Unternehmen Höchstwerte unter anderem für Kalorien, Kochsalz und Zucker festlegt. Sie gelten zum Beispiel für Speiseeis, Pizza oder Soßen und sollen in den kommenden Jahren auf weitere Produkte ausgeweitet werden.

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Kaffee und Kakao aus nachhaltigen Quellen

Auch an anderen Stellen kann Guillaume-Grabisch Fortschritte vorweisen: Kakao etwa bezog ihr Haus im vergangenen Jahr komplett aus Quellen, die den Anforderungen des Nestlé Cocoa Plan genügen. Er soll die Lebensbedingungen der Kakaobauern, die Nestlé beliefern, verbessern und gleichzeitig den Ausbau nachhaltiger Lieferketten voranbringen, etwa durch Verteilung kräftigerer Setzlinge und Hilfestellung bei der Einführung neuer Anbaumethoden.

Beim Einkauf von Kaffee folgt das Unternehmen außerdem dem Common Code for the Coffee Community (4C), der grundlegende Sozial-, Wirtschafts- und Umweltstandards im Kaffeesektor fördert. 2012 genügten lediglich 19 Prozent der eingekauften Bohnen diesem Standard. 2015 waren es dann 99 Prozent. Im vergangenen Jahr sank die Quote allerdings auf 96 Prozent. Nestlé begründet den Rückgang damit, dass der 4C-Standard für das Herkunftsland Äthiopien weiterhin nicht verfügbar ist und ein Streik in Kolumbien das Ausweichen auf alternative Lieferanten nötig machte.

Palmen mit rotem Fruchtstand

Palmöl: Lob von Greenpeace

Fortschritte konnte der Konzern zuletzt auch beim Bezug von Palmöl verzeichnen. Bei dessen Einkauf folgt Nestlé eigenen Richtlinien sowie den Kriterien des Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO), der quasi als Mindeststandard gilt. Die eigenen Regeln gehen laut Nestlé deutlich darüber hinaus: Sie verlangen von Lieferanten beispielsweise transparente Lieferketten bis zu den Ölmühlen, um kontrollieren zu können, ob die Richtlinien eingehalten werden. Nach diesem Nestlé-Standard wurden laut Bericht im vergangenen Jahr 59 Prozent des für Deutschland bezogenen Palmöls beschafft. Der Rest genügte dem Standard „RSPO segregated“. Bis 2020 will Nestlé Deutschland Palmöl komplett nach den eigenen Vorgaben einkaufen.

Lob für das bisherige Engagement des Unternehmens für mehr nachhaltiges Palmöl findet sogar Greenpeace. Die Umweltschützer hatten im vergangenen Jahr 14 global agierende Unternehmen unter die Lupe genommen, die sich zu mehr Waldschutz verpflichtet hatten. Trotz Selbstverpflichtung konnte zwar keines der Unternehmen nachweisen, dass in seinen Lieferketten kein Palmöl fragwürdiger Herkunft enthalten ist. Nestlé bescheinigen die Umweltschützer jedoch hohe Standards bei der Rückverfolgbarkeit des Palmöls. Auch mache der Konzern gute Fortschritte bei der Sicherstellung, dass seine Zulieferer keinen Regenwald zerstören.

Gute Noten bei Klimaschutz

Über Lob konnte sich Nestlé auch an anderer Stelle freuen: Beim Klimaschutz zählt die Investoreninitiative Carbon Disclosure Project den Gesamtkonzern unter die Top Ten der bewerteten Unternehmen. Im Dow-Jones-Index im Bereich „Umwelt und Klimawandel“ erreichte Nestlé zuletzt 100 Punkte und ist damit nach eigenen Angaben führend in der Lebensmittelbranche. Das Nestlé Werk in Hamburg wurde 2016 zudem von der Deutschen Energie-Agentur dena als einer von zehn „Leuchttürmen in energieeffizienter Wärmerückgewinnung“ ausgewählt.

Béatrice Guillaume-Grabisch, die Vorstandsvorsitzende von Nestlé Deutschland, sagt, auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sei es wichtig gewesen, sich „zu öffnen – für kritische Fragen, Empfehlungen und Anregungen gleichermaßen“ und zu lernen, berechtigte Anliegen aufzunehmen und zu berücksichtigen. Eine maßgebliche Rolle habe dabei der Experten- und NGO-Beirat gespielt. Der sechsköpfige Beirat begleitet das Qualitätsprogramm von Nestlé in Deutschland seit 2013.

Der Sprecher des Beirats, Georg Abel, seines Zeichens Bundesgeschäftsführer der Verbraucherorganisation „Verbraucher Initiative“, sagt, Nestlé Deutschland habe tatsächlich einen „erfreulichen Paradigmenwandel“ vollzogen. Der „jahrzehntelang wenig informationsoffene Konzern“ habe sich gewandelt und bewiesen, dass er zur „Dialogbereitschaft fähig“ sei. Für mehr Nachhaltigkeit sei das Voraussetzung. Denn, so Abel: „Die notwendige Weiterentwicklung von nachhaltigeren Produkten für den Massenmarkt funktioniert vor allem über Dialog.“ Sei es innerhalb des Unternehmens, innerhalb der Lieferkette oder mit der Zivilgesellschaft. Diese Herausforderung habe Nestlé angenommen.

Über den Bericht

Die Nestlé Deutschland AG dokumentiert in ihrem Anfang Juni vorgelegten Bericht „Nestlé Deutschland in der Gesellschaft 2016“ ihre Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit. Er flankiert den internationalen „Creating Shared Value Report“ des Mutterhauses und schildert auf rund 70 Seiten Entwicklungen bei Ernährung, Beschaffung, Umwelt, Mitarbeiter und Produktsicherheit. Der Bericht folgt dem GRI4-Standard der Global Reporting Initiative.

Quelle: UmweltDialog
 

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