Deutsche Telekom hat SDGs im Blick
Mit den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) hat sich die Weltgemeinschaft eine ambitionierte Agenda gesteckt. Um Erfolg zu haben, müssen auch Unternehmen ihren Beitrag leisten. Die Deutsche Telekom zeigt im aktuellen Corporate-Responsibility-Bericht, wie beispielsweise digitale Lösungen zur Erreichung der SDGs beitragen können. UmweltDialog stellt den Bericht vor.
24.05.2018
Richtig eingesetzt kann Informations- und Telekommunikationstechnologie (IKT) Innovation und Wandel weltweit beschleunigen und auf diese Weise eine nachhaltige Entwicklung unterstützen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Internationalen Fernmeldeunion. Auch die Deutsche Telekom will mit ihren Produkten hier „einen ganz konkreten Beitrag zur Erreichung weiterer SDGs“ leisten.
Engagement für Landwirtschaft und Lieferkette
Um den weltweiten Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken, muss die Landwirtschaft effizienter werden und höhere Erträge erwirtschaften. Mithilfe digitaler Lösungen für „Smart Agriculture“ treibt die Deutsche Telekom die Landwirtschaft intensiv voran. Das schont die Umwelt und spart natürliche Ressourcen ein. Doch wie funktioniert das genau? Computergesteuerte Maschinen können beispielsweise Wetterdaten empfangen und Sensoren die Bodenbeschaffenheit messen. Dadurch wird nur so viel Saatgut, Wasser, Düngemittel und Energie eingesetzt wie nötig. Das fördert nicht nur den nachhaltigen Anbau, sondern bringt höhere Ernteerträge – ganz im Sinn des zweiten Nachhaltigkeitsziels, den Hunger auf der Welt zu beenden.
Die Bonner setzen auch in ihrem Lieferantenmanagement auf Software. Mit dem sogenannten „Supplier Development Program“ sollen gute Arbeitsbedingungen bei Lieferanten in Entwicklungsländern gefördert werden. Antonio Veloso, Corporate Responsibility-Mitarbeiter bei der Deutschen Telekom, entwickelte das Programm: „Unternehmen, die ihre Arbeitsbedingungen verbessern und Umweltschutzmaßnahmen umsetzen, sind erfolgreicher. Denn sie steigern ihre Produktivität und verbessern die Qualität ihrer Produkte. Davon will ich unsere Lieferanten überzeugen“, erklärt er. Mit diesem Programm leistet die Deutsche Telekom einen maßgeblichen Beitrag, menschenwürdige Arbeit zu fördern und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu ermöglichen.
Top-Themen: Infrastrukturausbau und Datenschutz
Eines der wichtigsten Themen hierzulande ist die Verbesserung der Netzinfrastruktur. Sie sichert Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche Teilhabe. Dementsprechend ist die Nachfrage nach schnelleren, flächendeckend verfügbaren Datendiensten groß. Die Deutsche Telekom ist seit Jahren der größte Investor in diesem Bereich: allein in 2017 investierte man hier mehr als fünf Milliarden Euro, ein Großteil davon für den Netzausbau. Mit 445.000 Kilometern betreibt die Telekom derzeit das größte Glasfasernetz Deutschlands. Ganz oben auf der To-Do-Liste: den Zugang zum Internet in ländlichen Regionen deutlich zu verbessern.
Doch die Verantwortung der Deutschen Telekom endet nicht damit, allein den technischen Zugang zum Internet bereitzustellen. „Eine klare Haltung war selten so wichtig wie heute. Das gilt nicht nur für jeden Einzelnen, sondern auch für uns als Unternehmen“, betont Vorstandsvorsitzender Timotheus Höttges. „Der Schlüssel zu einer gleichberechtigten Teilhabe aller an der Wissens- und Informationsgesellschaft heißt Medienkompetenz – gerade heute, in Zeiten von Fake-News, Filterblasen, Cybermobbing oder Hasskommentaren.“ Dafür engagiert sich die Deutsche Telekom in verschiedenen Projekten und Initiativen stark. Ein gutes Beispiel dafür ist das Portal „Medien aber sicher“. Dort finden Kinder, Jugendliche und Erwachsene umfassende Materialien zum Selbstlernen von Medienkompetenzen.
Datenschutz spielt bei dem Kommunikationskonzern eine besonders große Rolle. Mit einer weltweit agierenden Datenschutzorganisation ermöglicht er hohe Standards weltweit für alle Produkte und Services. Mit den zertifizierten „Privacy by Design“-Prozessen erhalten Kunden von Haus aus ein hohes Datenschutz-Niveau. Die Deutsche Telekom setzt auch auf Wissensvermittlung zu dem Thema. Die Nutzer werden online umfassend über den Datenschutz aufgeklärt und erhalten nützliche Tipps. „Wer schon ein paar einfache Regeln befolgt, schützt sich und seine Geräte im digitalen Alltag“, meint Claus-Dieter Ulmer, Konzernbeauftragter für den Datenschutz bei der Deutschen Telekom. „Damit Nutzer wissen, worauf sie achten sollten, haben wir Basistipps für Verbraucher zusammengestellt. Kompakt, leicht verständlich und schnell umsetzbar.“
Ressourcenschonung dank Kreislaufwirtschaft
Zusätzlich kurbelt die Deutsche Telekom das nachhaltige Wirtschaften an und setzt dafür auf die Kreislaufwirtschaft. In ihrem Mietmodell für Router und Media Receiver werden gekündigte Geräte aufbereitet und können wiederverwendet werden. Auf diese Weise wird die Nutzungszeit verlängert. „Würden wir weniger Produkte selbst kaufen und mehr miteinander teilen, könnten wir nicht nur viel Geld, sondern auch wertvolle Ressourcen sparen“, meint Birgit Klesper, Leiterin Group Corporate Responsibility. Auch für ausgediente Smartphones gibt es eine Lösung. Mit dem Handy-Rücknahme-Programm sorgt das Unternehmen dafür, dass die wertvollen Rohstoffe wieder in die Wertschöpfungskette gelangen: „Circa 15 Prozent aller Handys, die von der Telekom in Deutschland gesammelt werden, werden nach einer professionellen Datenlöschung – das ist auch ein ganz wichtiges Thema – als Second-Hand-Handys dann auch wieder zurück in den Markt gebracht.“
Baustelle CO2-Emissionen
Handlungsbedarf haben die Bonner bei ihren CO2-Emissionen. Zwar konnten sie im Jahr 2017 die Emissionen aus eigenen Aktivitäten und eingekaufter Energie senken, die Emissionen von Seiten Dritter aus nach- und vorgelagerten Aktivitäten sind jedoch um rund 20 Prozent gestiegen. Für diesen Anstieg ist vor allem die rasant ansteigende Nachfrage nach schnelleren, flächendeckend verfügbaren Datendiensten verantwortlich, die den ständigen Ausbau der Infrastruktur und die zunehmende Geschwindigkeit der Datenübertragung erforderlich machen. Andreas Kröhling, Senior Expert Corporate Responsibility bei der Deutschen Telekom, erklärt: „Den größten Anteil der Scope-3-Emissionen macht die Nutzung der von uns verkauften und vermieteten Endprodukte sowie der Energieverbrauch der zur Nutzung unserer Dienstleistungen verwendeten Geräte aus – sowohl in Deutschland, als auch konzernweit.“
Für den eigenen Einflussbereich gelten dagegen ambitionierte Ziele: 2013 beschloss man konzernweit bis 2020 rund 20 Prozent weniger CO2-Emissionen als im Jahr 2008 zu erzeugen. Dabei setzt die Deutsche Telekom insbesondere auf Stromnutzung aus erneuerbaren Quellen. So wurden in 2017 knapp drei Viertel des gesamten Stroms aus Grünstrom bezogen. Energetische Optimierungen der Gebäude oder Senkungen der Kraftstoffverbräuche gehören ebenfalls zum umfangreichen Klimamanagement des Unternehmens. Folgerichtig wurde die Deutsche Telekom 2017 erneut in die „Climate-A-Liste“ des Carbon Disclosure Projects aufgenommen. Dort wurden 120 Unternehmen weltweit genannt, die sich durch ein hohes Engagement für den Klimaschutz auszeichnen – und die besonders transparent und umfassend über ihre Treibhausgasemissionen berichten.
Ein besonderes Highlight im Berichtszeitraum war im Dezember 2017 die Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in der Kategorie Großunternehmen. Der Preis würdigt Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit und gilt als Europas größte Auszeichnung für ökologisches und soziales Engagement. „Ich freue mich, dass mit dieser Auszeichnung nicht nur unsere langjährige Arbeit anerkannt wird – sondern auch, wie wir die Chancen der Digitalisierung für eine bessere Zukunft nutzen“, betont Timotheus Höttges. „Dieser positive Jahresabschluss war für mich wichtig.“
Über den Bericht
Mit dem Titel „Verantwortung leben. Nachhaltigkeit ermöglichen.“ veröffentlichte die Deutsche Telekom im April ihren nunmehr achten CR-Bericht. Er gilt für das Geschäftsjahr 2017 und gibt in 15 verschiedenen Bereichen Auskunft über das Nachhaltigkeitsengagement des Konzerns und die damit verbundenen Fortschritte und Herausforderungen. Erstellt wurde der Bericht in Übereinstimmung mit der „Core“-Option der von der Global Reporting Initiative (GRI) erarbeiteten Leitlinien „GRI Standard“. Der Bericht liegt online in deutscher und englischer Sprache vor.