Studie: CSR-Berichterstattung in Österreich
iPoint-systems hat Anfang Oktober in Zusammenarbeit mit der Forschungs-NGO DI eine neue Studie veröffentlicht, die die Einhaltung der neuen EU-Richtlinie über die Nichtfinanzielle Berichterstattung in Österreich evaluiert. Die Studie bewertet den Grad der nichtfinanziellen Transparenz und die ESG-Leistung (Environmental, Social, and Governance) betroffener Unternehmen im Jahr 2018.
22.10.2019
Die EU-Richtlinie über die Nichtfinanzielle Berichterstattung
Die oft als Corporate Social Responsibility (CSR)-Gesetz bezeichnete EU-Richtlinie ist seit über zwei Jahren in Kraft. Sie gilt für die derzeit 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, europaweit sind rund 6.500 Unternehmen betroffen. Mit dieser neuen Richtlinie berichten sogenannte „Unternehmen von öffentlichem Interesse“ in den EU-Mitgliedstaaten nicht mehr nur über ihre finanziellen Grundlagen und eine zukunftsorientierte Risikodiskussion. Sie berücksichtigen nun auch rückwirkend ihren nichtfinanziellen Fußabdruck, einschließlich ihrer negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Die Richtlinie verlangt, dass ihre Offenlegung Informationen und „nichtfinanzielle, für das jeweilige Unternehmen relevante Leistungsindikatoren“ enthält – der Ausgangspunkt für die neue, von iPoint in Auftrag gegebene Studie des Development International (DI).
Unternehmen anhand von KPIs auf Basis von GRI und UN Global Compact bewertet
Die Studie evaluiert österreichische Unternehmen anhand von mehr als 60 Key Performance Indicators (KPIs) aus den Berichtsrahmen der Global Reporting Initiative (GRI) und des UN Global Compact. Dieses tiefe Eintauchen in die fünf geforderten Offenlegungsbereiche – Umwelt, Soziales und Mitarbeiterfragen, Achtung der Menschenrechte sowie Anti-Korruptions- und Bestechungsfragen – zeigt, inwieweit Unternehmen sich bemühen, ihre ökologische und soziale Verantwortung wahrzunehmen.
Höchste Transparenz-Scorer
Der Grad der Transparenz von Unternehmen wurde durch die Anwendung von KPIs bewertet, wie es die EU-Richtlinie und das korrelierende nationale Recht vorschreiben. Untersucht wurde die Transparenz von insgesamt 89 österreichischen Unternehmen im Jahr 2018.
Die fünf österreichischen Unternehmen mit den besten Transparenzbewertungen sind:
- Porr AG
- ASFiNAG
- Egger Holzwerkstoffe GmbH
- VOESTALPINE AG
- Novomatic AG
Engagement für Nachhaltigkeit und ESG-Diskussionen
„Hinter und vor den Kulissen erleben wir substanzielle ESG-Aktivitäten,“ beobachtet iPoint-Geschäftsführer Jörg Walden. „Aber inwieweit sind Unternehmen bereit und in der Lage, ihre nicht-finanziellen Grundlagen auch über etablierte Berichtsrahmen offenzulegen? Jeder stellt diese Frage, und wir können mit dieser Studie und den Lösungen von iPoint Antworten geben,“ fügt er hinzu. „Dieser Bericht deckt nicht nur Stärken, Lücken und praktische Grundlagen der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen der EU-Richtlinie über die Nichtfinanzielle Berichterstattung in Österreich auf,“ fügt Walden hinzu. „Er zeigt auch methodische Probleme bei der Messung von KPIs und Diskrepanzen zwischen der ESG-Bilanzierung von Unternehmen. Dies ermöglicht es uns, das Nachhaltigkeitsthema voranzutreiben und die ESG-Debatten fortzuführen.“
Ressourcen
Der Bericht für Österreich sowie Deutschland und Schweden kann kostenlos von der iPoint-Webseite heruntergeladen werden. Bewertete Unternehmen können auf dieser Website auch ihre individuellen Scorecards und Performance-Dashboards mit einer Aufschlüsselung ihres Transparenzwertes sowie der Gesamtergebnisse, branchen- und unternehmensspezifischen Leistungswerte anfordern.