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McDonald’s Deutschland: nachhaltig durchs Corona-Jahr

Weniger Gäste, weniger Umsatz und zeitweise Restaurantschließungen: Die Einschränkungen im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie machten sich auch bei McDonald‘s Deutschland bemerkbar. Für den Systemgastronom war das allerdings kein Grund, das Nachhaltigkeitsengagement zu vernachlässigen. Im neuen Nachhaltigkeitsbericht blickt das Unternehmen nun auf das turbulente Jahr zurück. UmweltDialog hat ihn sich angeschaut.

05.10.2021

McDonald’s Deutschland: nachhaltig durchs Corona-Jahr

50 Jahre ist es her, dass in München das erste Restaurant von McDonald’s eröffnete. Mittlerweile zählt der Systemgastronom mehr als 1.400 Restaurants in Deutschland und Luxemburg, von denen 94 Prozent von Franchisenehmerinnen und -nehmern betrieben werden. Aber so ein Jahr wie 2020 gab es in dem halben Jahrhundert noch nicht: „Corona hat uns alle nachhaltig verändert“, meint Holger Beeck, ehemaliger Vorstandsvorsitzender McDonald’s Deutschland, im Vorwort des neuen Nachhaltigkeitsberichts. Von heute auf Morgen musste das Unternehmen – wie viele andere Restaurants auch – komplett auf den Außer-Haus-Verkauf umstellen.

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Umstellungen durch Corona

Um die Sicherheit der Gäste und Mitarbeitenden zu gewährleisten, hieß das für McDonald’s zunächst, vor allem die „drei Ds“ voranzutreiben. So fokussierte sich das Unternehmen auf den Drive-In, erweiterte den McDonald’s Lieferservice „Delivery“ und baute auch seine digitalen Angebote und die technische Infrastruktur aus, um einen weitestgehend kontaktfreien Service zu ermöglichen. Trotz der schnellen Umstellung kamen 2020 weniger Gäste: Konnte der Systemgastronom im Jahr 2019 täglich noch etwa zwei Millionen Restaurantbesucherinnen und -besucher begrüßen, waren es im Pandemie-Jahr nur rund 1,5 Millionen Gäste am Tag. Das zeigte sich auch im Umsatz. Dieser betrug 2020 zirka drei Milliarden Euro, im Jahr davor lag er noch deutlich darüber. Überraschend ist das nicht: So mussten nach Angaben von McDonald’s im Corona-Jahr etwa 300 Restaurants zeitweise komplett schließen, und auch die Öffnungszeiten waren teilweise eingeschränkt. Außerdem wurden 39 Restaurants dauerhaft geschlossen.

Von den Schließungen und Einschränkungen waren auch die Mitarbeitenden betroffen. Viele der Arbeitsplätze konnte McDonald’s durch Kurzarbeit allerdings erhalten. Außerdem ging das Unternehmen mit ALDI eine Personalpartnerschaft ein: Beschäftigte, die von den Restaurantschließungen betroffen waren, konnten unbürokratisch in ALDI Filialen eingesetzt werden. Mitarbeitende in der Verwaltung wiederum hatten die Möglichkeit, mobil von zu Hause oder auch im Büro zu arbeiten. In den Restaurants führte McDonald’s entsprechende Hygienekonzepte ein, installierte beispielsweise Hygieneblenden, stellte vermehrt Desinfektionsmittelspender auf und verteilte Informationspakete.

Bei den gelagerten Rohwaren, die man aufgrund der Einschränkungen nicht mehr benötigte, hat das Unternehmen ebenfalls umgedacht. Um die Lebensmittel nicht entsorgen zu müssen, spendete McDonald’s kurzerhand etwa 60.000 Eier, 1.438 Kilogramm Schinken, 1.671 Kilogramm Grana Padano und 6.672 Liter Biomilch an deutsche Niederlassungen der Caritas und der deutschen Tafeln.

10.000 Tonnen weniger Verpackungen insgesamt

McDonald's Nachhaltigkeitsbericht 2020 Verpackungstest

Weil klassische Restaurantbesuche durch die Corona-Pandemie nicht mehr möglich waren, stieg laut dem Unternehmen die Zahl der Außer-Haus-Verkäufe an. Das wiederum machte sich bei der anfallenden Menge an Verpackungen pro Restaurantbesuch bemerkbar. Die lag vergangenes Jahr mit 119 Gramm je „Guest Count“ (dieser misst die Anzahl der Gästetransaktionen auf Basis der abgeschlossenen Kassiervorgänge) über dem Vorjahresniveau (103 Gramm). Doch obwohl die Verpackungsmenge pro Gast stieg, konnte McDonald’s die Mengen insgesamt deutlich reduzieren – und zwar um 21 Prozent auf knapp über 40.500 Tonnen.

Das mag zum einen an der geringeren Gästeanzahl liegen. Zum anderen startete McDonald’s schon im Jahr 2019 eine neue Verpackungsstrategie. So spart beispielsweise alleine die Umstellung der 4er Chicken McNuggets von Papierschachteln auf Papiertüten über 200 Tonnen Kartonage pro Jahr. Auch bei den Desserts setzt das Unternehmen weniger Plastik ein. Der McFlurry- und der McSundae-Becher bestehen nun aus Papier, die Plastiklöffel wurden durch Holzlöffel ersetzt und die Becher für Getränke und die Trinkhalme sind ebenfalls aus Papier. Dadurch konnten schon 904 Tonnen Kunststoff eingespart werden. Im Jahr 2021 will McDonald’s nun generell Material einsparen und arbeitet zudem an innovativen Papierlösungen. So werden Wraps und einige Burger etwa in Graspapier eingewickelt.

Während der Pandemie stellte McDonald’s auch ein erhöhtes Aufkommen an Müll und weggeworfenen Verpackungen im Restaurantumfeld fest. Der Systemgastronom intensivierte daher seine Anti-Littering-Aktivitäten und informierte verstärkt auf den Social-Media-Kanälen. Im August dieses Jahres startete zudem die Kampagne „Gib Müll ’nen Korb!“, für die McDonald’s an ausgewählten Drive-In-Restaurants spezielle Abfall-Fangkörbe aufstellte. Diese sollen spielerisch und unterhaltsam zum Einwerfen von Verpackungsmüll anregen.

McDonald's Deutschland Gib Müll nen Korb
 

Nachhaltigere Landwirtschaft

Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich auch beim CO2-Ausstoß. Dieser sank laut Angaben von McDonald’s auf 1,21 Millionen Tonnen CO2. Das liegt wahrscheinlich auch am geringeren Warenverbrauch und -einsatz. Denn der Großteil der CO2-Emissionen (86 Prozent) entsteht in der Landwirtschaft und bei der Verarbeitung der Rohwaren. Um diese Emissionen zu reduzieren, setzt das Unternehmen auf Partnerschaften und Projekte, die laut eigenen Angaben aber zum Teil noch am Anfang stehen. Mit dem Programm BEST Beef, das 2019 neu aufgelegt wurde, wird beispielsweise eine nachhaltigere Rinderhaltung gefördert. Insgesamt 3.423 Landwirtinnen und Landwirte beteiligten sich voriges Jahr an dem Programm, und acht Prozent des eingesetzten Rindfleisches – genauso viel wie im Jahr davor – stammten aus dem BEST Beef Programm.

Über den Bericht

Mit dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht für das Berichtsjahr 2020 legt McDonald’s Deutschland seinen nunmehr zehnten Bericht vor. Er wurde nach dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt, die wichtigsten Kennzeichen prüfte die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Als Ergänzung zum ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichte McDonald’s einen kompakten Bericht, der sich auf die wesentlichen Fortschritte und Kennzahlen 2020 fokussiert.

McDonald's Nachhaltigkeitsbericht 2020 Cover
Quelle: UmweltDialog
 

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