McDonald’s setzt auf mehr Nachhaltigkeit bei gleichem Service
Immer mehr Menschen essen außer Haus. Das freut Restaurantketten wie McDonald’s. Aber die Branche muss sich auch an strengere Vorgaben für weniger Verpackungsmüll und Essensabfälle anpassen. Wie geht McDonald’s damit um? Das Nachhaltigkeitsupdate 2022 gibt einen groben Überblick. UmweltDialog hat es sich angeschaut.
13.11.2023
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und McDonald’s Deutschland zieht Bilanz in Sachen Nachhaltigkeit. Mario Federico, Vorstandsvorsitzender McDonald’s Deutschland, erklärt im Nachhaltigkeitsupdate 2022: „Die Reise geht immer weiter. Nachhaltiges Wirtschaften ist kein Prozess, den man einmal beginnt, dann irgendwann abschließt und zu den Akten legt. Es ist ein dauerhaftes Umdenken. Im Blick zurück aber offenbart sich, wie weit wir schon gekommen sind.“
Weniger Müll und Plastik
Eines dürfte vielen Besucherinnen und Besuchern bereits aufgefallen sein: Es gibt keine Trinkhalme für Softdrinks mehr. Die Trinkhalme für Desserts bestehen aus Papier und die Löffel aus Holz aus zertifizierter Forstwirtschaft. Deckel erhält man nur auf Nachfrage. Einfache Maßnahmen, die zu beträchtlichen Einsparungen führen: 500 Tonnen weniger Plastik pro Jahr.
In den nächsten zwei Jahren sollen weltweit alle Verpackungen für Gäste aus erneuerbaren, recycelten oder nachhaltig zertifizierten Materialien bestehen. In Deutschland trifft das bereits auf 95 Prozent der Verpackungen zu, lässt sich im Update nachlesen.
Vor knapp einem Jahr, im Dezember 2022, hat McDonald’s außerdem deutschlandweit ein eigenes Mehrwegsystem eingeführt. Seitdem gibt es, gegen zwei Euro Pfand, Getränke und Eis im Mehrwegbecher. Wer den eigenen Becher zum Befüllen mitbringt, erhält einen Rabatt von zehn Cent. Seine Einwegbecher verwertet McDonald’s, das Recyclingmaterial wird zum Beispiel zur Herstellung von Papierprodukten wiederverwendet.
Ganz ohne Verpackung geht es bei McDonald’s nicht. Um den Gästen die Entsorgung zu erleichtern und um zu verhindern, dass Müll in der Natur verbleibt, gibt es spezielle Müllwurfkörbe. Zudem kontrollieren Mitarbeitende regelmäßig das Gelände rund um die Restaurants.
McDonald’s Umschwenken bei Verpackungen kommt nicht von ungefähr. Seit 2023 sind Restaurants wie McDonald’s durch das neue Verpackungsgesetz dazu verpflichtet, nicht nur Einweg-, sondern auch Mehrwegverpackungen anzubieten. Das gilt für Lebensmittelverpackungen aus Einwegkunststoff und, materialunabhängig, für Einwegbecher.
Auch gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln will die Bunderegierung etwas unternehmen. Die 2019 beschlossene Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sieht vor, die Lebensmittelabfälle beim Handel, der Außer-Haus-Verpflegung und in den privaten Haushalten, wo besonders viele Abfälle entstehen, zu halbieren. Bei McDonald’s zum Beispiel werden Speisereste und Altspeisefett nicht entsorgt, sondern in Biogasanlagen für die Strom- und Wärmeerzeugung genutzt bzw. von speziellen Dienstleistern zu Biodiesel weiterverarbeitet.
Klimaschutz braucht Kooperation
Ein weiterer Schwerpunkt, dem sich McDonald’s im Nachhaltigkeitsbereich widmet, ist der Klimaschutz. Zur Klimaschutzstrategie von McDonald’s gehört das Ziel, bis 2050 weltweit klimaneutral zu werden. Seine für 2030 festgelegten CO2-Reduktionsziele hat das Franchise-Unternehmen von der Science Based Targets initiative (SBTi) erneut validieren lassen. Um diese zu erreichen, gilt es, sich über die aktuellen CO2-Emissionen klar zu sein. Im Nachhaltigkeitsupdate berichtet McDonald’s folgerichtig über seinen CO2-Fußabdruck und wie sich dieser zusammensetzt. Demnach stammte der überwiegende Teil, rund 90 Prozent, der durch McDonald’s Deutschland verursachten CO2-Emissionen aus der Erzeugung der Lebensmittel und der Verarbeitung der Rohwaren. 4,4 Prozent entfielen 2022 auf den Restaurantbetrieb und die Verwaltung, 4,2 Prozent auf Verpackungen und Spielzeuge sowie 2,3 Prozent auf den Transport.
Als eine wichtige Maßnahme setzt McDonald’s hierzulande auf Ökostrom in allen seinen Restaurants und das seit fast zehn Jahren. Immer mehr Standorte werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, über 400 verfügen über Schnellladestationen (Stand Juni 2023). Da der größte Anteil des CO2-Fußabdrucks im vorgelagerten Bereich entsteht, setzt McDonald’s auf die Kooperation mit seinen Lieferpartnerinnen und -partnern.
Zum Beispiel im Logistikbereich: Hier arbeitet die Restaurantkette mit der Firma HAVI Logistics zusammen, die sich ebenfalls der SBTi angeschlossen hat und zur Emissionsreduzierung beispielsweise LNG-Lkws einsetzt. HAVI ist nicht nur für die Auslieferung fast aller Food- und Non-Food-Produkte in McDonald’s-Restaurants zuständig, sondern, gemeinsam mit anderen Partnerinnen und Partnern, auch in die Entsorgung und die Rückführung der Wertstoffe in den Kreislauf eingebunden.
Das BEST-Beef-Programm ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich McDonald’s für eine nachhaltigere Beschaffung seiner Produkte einsetzt. An dem Programm beteiligen sich immer mehr landwirtschaftliche Betriebe, für das Jahr 2023 hat McDonald’s das Ziel anvisiert, dass 20 Prozent des verwendeten Rindfleisches aus teilnehmenden Betrieben stammen. Die Idee: Verbesserungen bei der Milchkuhhaltung werden durch Bonuszahlungen und Abnahmesicherheit belohnt. Laut Nachhaltigkeitsupdate stammen 96 Prozent des Rindfleisches sowie 100 Prozent des Schweinefleisches von deutschen Landwirtinnen und Landwirten.
Der Gesellschaft etwas zurückgeben
Viele der Nachhaltigkeitsmaßnahmen werden in den jeweiligen Restaurants von den deutschlandweit 194 Franchise-Nehmer:innen in die Tat umgesetzt. Dazu gehört für McDonald’s nicht nur der Umwelt- und Klimaschutz, sondern auch die Förderung eines vielfältigen Arbeitsumfelds sowie das soziale Engagement. Laut einer Online-Befragung der McDonald’s Franchise-Nehmer:innen im Februar 2023 setzen sich die meisten von ihnen (85 Prozent) für die Gesellschaft ein – ganz nach dem Motto des McDonald’s-Gründers Ray Kroc: „Gebt der Gesellschaft etwas von dem zurück, was sie euch gegeben hat.“ So engagieren sich zum Beispiel viele bei der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung, bringen sich in lokale Sportvereine ein oder unterstützen Spendenaktionen über die Landesgrenze hinaus, wie etwa nach dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet.
Zum Nachhaltigkeitsupdate 2022 gelangen Sie hier.