UmweltDialog stellt HVB-Nachhaltigkeitsbericht 2012 vor
Unter dem Titel „Echte Antworten für wahren Nutzen“ hat die HypoVereinsbank (HVB) ihren aktuellen Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt. Der Report veranschaulicht die Aktivitäten der Bank in Deutschland und ergänzt somit den Sustainability-Report der Muttergesellschaft UniCredit Group. UmweltDialog stellt den Bericht und die Fokusthemen Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft vor.
28.10.2013
Wie viele Banken blickt die HypoVereinsbank auf ein schwieriges Jahr 2012 zurück. Die anhaltende Finanz- und Eurokrise führte zu einem Vertrauensverlust der Kunden im Bankensektor und zwang viele Kreditinstitute zu Spar- und Anpassungsmaßnahmen. Auch die HVB blieb von diesem Trend nicht verschont, konnte die Maßnahmen aber moderat gestalten. So muss das Geldhaus im Vergleich zu anderen Finanzinstitutionen nur wenige Stellen abbauen - bis 2015 sollen es etwa 700 bei der HVB und ihren Töchtergesellschaften sein. Im Nachhaltigkeitsbericht verweist die Bank daher auch darauf, den Stellenabbau 2012 mithilfe der natürlichen Fluktuation von 6,7 Prozent sowie Teilzeit- und Altersteilzeitmodellen sozialverträglich gestaltet zu haben. Für Federico Ghizzoni, CEO der UniCredit, markiert das Jahr damit auch einen Wendepunkt: „Wir haben unsere Kapitalausstattung verbessert, betriebliche Abläufe vereinfacht, Kosten reduziert, unsere Risikokultur optimiert, innovative Produkte entwickelt und neue Initiativen gestartet. Damit ebnen wir den Weg in eine produktivere und erfolgreichere Zukunft.“
Strategische Ausrichtung
Die Kernaussage der Nachhaltigkeitsstrategie umschreibt die HVB im Report mit den Schlagworten „verantwortliche Führung und wirksame Kontrollen“. So wurden 2012 Strukturen geschaffen, die es Kunden, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern erlauben, regelmäßig ihre Meinung zur Ausrichtung der Bank zu äußern. Dem Management geht es dabei darum, glaubwürdiges Handeln mit nachprüfbaren Zielen zu verbinden. Sichtbare Zeichen der Bemühungen waren 2012 eine freiwillige Entsprechungserklärung des Aufsichtsrates zum Deutschen Corporate Governance Kodex sowie das Bekenntnis zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex des Rates für nachhaltige Entwicklung, als erste deutsche Großbank überhaupt. Fast folgerichtig konnte man sich über den ersten Platz beim Ranking von oekom research für große Geschäftsbanken weltweit freuen.
Kunden einbeziehen
Für die HVB besonders wichtig: ein verantwortungsvoller Umgang im Kundengeschäft. Im Nachhaltigkeitsbericht betont die Bank daher explizit, dass die Lohnentwicklung der Mitarbeiter nicht an die Zahl der Geschäftsabschlüsse, sondern im Gegenteil, an die Zufriedenheit der Kunden geknüpft ist. Zur besseren Überprüfung dieser Strategie hat das Kreditinstitut bereits 2011 das „Feedback Kundenerlebnis“ eingeführt, bei dem unmittelbar nach einem Beratungsgespräch die Einschätzungen der Kunden überprüft werden. Waren es 2011 noch 7.000 Rückmeldungen, konnte die HVB 2012 bereits auf einen Pool von 30.000 Gesprächen zurückgreifen.
Darüber hinaus sollen groß angelegte Stakeholderbefragungen helfen, gesellschaftliche Trends zu erkennen und in die aktuelle Strategie einzubetten. Gruppenweit nahmen 2012 etwa 630.000 Kunden an diesen Umfragen teil. Als Ergebnis wurde etwa die Förderung von energetischen Bau- und Sanierungsmaßnahmen als Partner der KfW ausgeweitet, was zu einem Fördervolumen von mehr als 120 Millionen Euro führte. Gleichzeitig stieg die HypoVereinsbank 2012 als eine der wenigen Großbanken komplett aus der Vermittlung von Finanzprodukten aus, die von Preisentwicklungen am Lebensmittelmarkt profitieren. Dass die Bemühungen der Bank honoriert werden, belegen aktuelle Zahlen des Stakeholder-Management-System TRI*M. Hier stieg die Kundenzufriedenheit in fast allen Bereichen deutlich an und erreichte in den Feldern Mittlere Unternehmen, Geschäftskunden und Private Banking weit überdurchschnittliche Werte.
Mitarbeiter stärken - Frauen besser fördern
Für Ghizzoni ist das auch ein Verdienst von „herausragenden Mitarbeitern und ihrem Fleiß“. Für diese eine optimale Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in dem jeder optimale Leistungen bringen könne, sei laut Nachhaltigkeitsbericht eine der Hauptaufgaben der HVB. Die getroffenen Maßnahmen sind entsprechend vielfältig. Die HVB berichtet etwa von neuen Angeboten für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Workshops zur Stressprävention, die mittlerweile stark frequentiert werden. Für Michael Hinssen, Head of HR, war das Jahr 2012 daher besonders erfolgreich: „2012 haben wir mit unseren Aktivitäten einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das Thema Beruf und Familie ist in der Organisation angekommen.“
Gleichzeitig möchte sich das Management ein offenes Ohr für die Anliegen der Belegschaft bewahren. Dass dies nicht immer einfach ist, versteht sich dabei von selbst. Umso bemerkenswerter ist das aus dem amerikanischen übernommene Konzept der „Town-Hall-Meetings“. Diese monatlich stattfindenden überregionalen Treffen zwischen Belegschaft und Management ermöglichen es den Mitarbeitern vor Ort, aktuelle Themen anzusprechen und Fragen zu stellen.
Nachholbedarf sieht das Management noch bei der Frauenförderung. Zwar liegt der Frauenanteil innerhalb der Belegschaft bei insgesamt fast 55 Prozent, der Anteil weiblicher Führungskräfte spiegelt dies mit unter 24 Prozent aber nur unzureichend wieder. Die HVB hat daher das klare Ziel ausgegeben, den Anteil von Frauen in Führungspositionen bis 2017 auf mindestens 30 Prozent zu steigern. Zudem wurde ein eigener Frauenbeirat gegründet.
Dass die Bank mit ihren Maßnahmen grundsätzlich auf einem guten Weg ist, bestätigten die Mitarbeiter dem unabhängigen CFR Institut. Dort wurde die HVB zum dritten Mal in Folge als „Top Arbeitgeber“ ausgezeichnet.
Ein nützliches Mitglied der Gesellschaft sein
Neben dem Engagement für Kunden und Mitarbeiter betont der Nachhaltigkeitsbericht auch den gesellschaftlichen Einsatz. Seit Jahren setzt sich die HVB hier für soziale Belange, die Umwelt und eine Förderung von Kultur im lokalen Kontext ein. Basis dieser Bemühungen ist dabei oftmals das Engagement der eigenen Mitarbeiter, deren ehrenamtliche Tätigkeit 2012 mit mehr als 80.000 Stunden wieder einmal hoch ausfiel. Im Berichtzeitraum wurde mit der finanziellen Allgemeinbildung ein weiterer Themenschwerpunkt geschaffen. Durch dieses Programm möchte die Bank alle Bürger befähigen, die Finanzwelt besser zu verstehen und ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.