Vielfalt & Inklusion

Frauen in Führungspositionen – Zögernde Fortschritte

Nach wie vor schaffen es in Deutschland nur wenige Frauen in Führungspositionen. Auch nach Jahren der hitzigen Debatte änderte sich kaum etwas Grundlegendes an dieser Tatsache. Zumindest einzelne Branchen sind nun dazu in der Lage, dem etwas entgegenzusetzen. Sie könnten zu einem Vorbild für andere Bereiche der freien Wirtschaft werden, in denen Führungspositionen bis heute eine rein männliche Domäne sind.

02.07.2020

Frauen in Führungspositionen – Zögernde Fortschritte

Frauenquote kontrovers diskutiert

Ein Instrument, welches scheinbar zur schnellen Auflösung der Unterschiede führen könnte, ist die Frauen- beziehungsweise Geschlechterquote. Sie soll einen Mindestanteil an Frauen in Gremien wie dem Vorstand oder dem Aufsichtsrat eines Unternehmens vorschreiben. Jene Firmen, welche sich nicht an diese Vorgaben halten, müssten mit strengen Sanktionen rechnen.

Zwar gilt in Deutschland seit 2016 eine Quote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte von börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen. Doch über diesen klar definierten Bereich von etwa 100 Unternehmen hinaus sind bislang kaum Effekte zu verzeichnen. Pionier in diesem Bereich ist das Land Norwegen, welches schon 2003 eine Frauenquote von 40 Prozent für Aufsichtsräte festsetzte. Mit dazu gehören harte Sanktionen, welche sich gegen alle Firmen richten, welche diesen Wert nicht erreichen.

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Positive Beispiele bezeugen die Möglichkeiten

Besonders die Spielindustrie konnte sich zuletzt als Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung hervortun. Hier gibt es viele prominente Beispiele für Frauen in Führungspositionen, die ihre Firmen zuletzt in einer Phase des stetigen Wachstums geführt haben. Sie müssen nun unter Beweis stellen, dass sie auch mit schärferem Konkurrenzkampf zurechtkommen können.

Experten hoffen, dass sich solch positive Beispiele auch in anderen Bereichen der freien Wirtschaft spiegeln können. Auch das Ziel der Politik scheint es zu sein, eine höhere Frauenquote in wichtigen Gremien ohne eine gesetzliche Vorschrift zu erreichen. Diese könnte wiederum harsche Kritik und hitzige Debatten über die Gerechtigkeit bei der Besetzung der Posten nach sich ziehen. So wäre ein Einlenken großer Firmen, die in dieser Debatte mit gutem Beispiel vorangehen möchten, der mit Abstand einfachste Lösungsweg. Noch ist jedoch nicht klar, wie gut sich dieser in die Tat umsetzen lässt.

Gehaltslücke kaum auszugleichen

Die aktuelle Situation bei der Besetzung von Führungspositionen zieht noch ein weiteres Problemfeld nach sich. Nur langsam und zögerlich sind die Fortschritte im Gebiet der Gender Pay Gap. Nach wie vor verdienen Frauen auch nach Bereinigung zentraler Unterschiede bei der Beschäftigung etwa 5,5 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Entscheidend dabei ist auch die Frage, welche Positionen Frauen im Unternehmen erreichen können. Sofern leitende Positionen kaum mit Kandidatinnen besetzt werden, bleibt die Konsequenz ein durchschnittlich deutlich niedrigeres Gehalt. Denn jede Studie muss sogleich die genaue Position der Arbeitnehmer im Unternehmen berücksichtigen. In den kommenden Jahren wird es trotzdem notwendig sein, dieses Thema mit noch größerer Anstrengung anzugehen, um den Blick nach vorn richten zu können. 

Quelle: UD/cp
 

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