Tchibo startet mit staatlichem Textilsiegel
Tchibo macht mit beim Grünen Knopf: Das Textilunternehmen war als erster großer Marken-Produzent dabei, als der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, Anfang September den Grünen Knopf in Berlin vorstellte. Die ersten Produkte mit dem Siegel, Kinderkleidung und Bettwäsche, sind ab Anfang September im Tchibo Onlineshop erhältlich.
10.09.2019
Bundesminister Dr. Gerd Müller: „Ich freue mich sehr, dass Tchibo beim Start des Grünen Knopfes dabei ist. Tchibo ist eines der Unternehmen in Deutschland, die beim Thema Nachhaltigkeit seit vielen Jahren voran gehen. Es braucht solche Vorreiter, um die sozialen und ökologischen Bedingungen in den Produktionsländern grundlegend zu verbessern.“
Nach bestandener Prüfung erhalten alle Tchibo Baumwolltextilien, die mit dem GOTS-Siegel zertifiziert sind, den Grünen Knopf. Die ersten Produkte, Kinderkleidung und Bettwäsche, werden ab Anfang September im Tchibo Onlineshop erhältlich sein. Für die weiteren nachhaltigen Textilsortimente von Tchibo wird der Grüne Knopf dann sukzessive beantragt.
Nanda Bergstein, Direktorin Unternehmensverantwortung, erklärt: „Wir begrüßen das Ziel des Grünen Knopfes, Konsumenten eine nachhaltigere Produktwahl möglichst einfach zu machen. Überzeugt hat uns, dass teilnehmende Unternehmen auf ihr gesamtes Nachhaltigkeitsengagement hin überprüft werden. Wir sind stolz darauf, beim Start dabei zu sein.“
Das staatliche Siegel für sozial und ökologisch hergestellte Textilien soll europaweit eingesetzt werden können. Es wurde vom Entwicklungsministerium vorangetrieben und umgesetzt. Das Ziel: Verbrauchern den Kauf von sozial und ökologisch produzierter Kleidung einfacher zu machen und damit langfristig die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Textilien zu steigern.
So positiv die Aufklärung der Verbraucher zu sehen ist, so notwendig sei es weiter voranzuschreiten, sagt Nanda Bergstein: „Ein Siegel zeichnet die Vorreiter aus. Zusätzlich braucht es ganzheitliche Ansätze von Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Politik, um die sozialen und ökologischen Bedingungen in den Produktionsländern grundlegend zu verbessern. Gerade das Thema existenzsichernde Löhne in der Textilindustrie zeigt, wie komplex die Herausforderungen sind – und wie viel noch zu tun ist. Deshalb ist es gut, dass der Grüne Knopf kontinuierlich mit Hilfe eines unabhängigen Beirat weiterentwickelt wird, um Themen wie diese anzugehen.“
Grüner Knopf - Zum Hintergrund:
Es gibt aktuell viele Siegel im Textilbereich, aber wenige, die sowohl soziale Standards als auch ökologische Faktoren (Herstellungsbedingungen, Materialien, Chemikalien) zusammenbringen. Hier setzt der Grüne Knopf an. Darüber hinaus werden beim Grünen Knopf auch Anforderungen an die teilnehmenden Unternehmen gestellt. Diese müssen nachweisen, dass sie die Risiken in ihren Lieferketten kennen und Verantwortung übernehmen. Diese „unternehmerischen Sorgfaltspflichten für Menschenrechte und Umwelt“ orientieren sich an den Leitprinzipien der Vereinten Nationen.
Die Anforderungen für die Textilien beim Grünen Knopf decken zunächst zwei Stufen der Textil-Lieferkette ab: die Einhaltung sozialer Standards und ökologische Anforderungen in der Konfektion (Zuschneiden und Nähen) und in der Textilveredelung (Färbe- und Druckprozess). Das GOTS Siegel reicht sogar bis zur Herstellung der Baumwolle. Langfristig sollen weitere Schritte in der Lieferkette, wie etwa die Faserherstellung, folgen. Das Ziel: die gesamte Wertschöpfungskette in Bezug auf Fairness und Umweltschutz abzudecken.