E.ON rollt ökologisches Trassenmanagement konzernweit aus
Ein Unwetter tobt, Bäume fallen um und beschädigen Stromleitungen. Damit das nicht passiert und die Stromversorgung gesichert bleibt, müssen Energieversorger ihre Trassen pflegen. E.ON zeigt, wie das im Einklang mit der Natur geht. Das ökologische Trassenmanagement lässt resiliente Ökosysteme entstehen und zahlt so auf die Ziele der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ein.
28.06.2021
Mit „Energie“ kennt sich Michael Wahl aus Heusweiler bei Saarbrücken bestens aus. Als Betriebsleiter für Hochspannungsfreileitungen der E.ON-Tochter Westnetz sorgt er seit 30 Jahren für einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb. Auch Nachhaltigkeit hat in seinem Arbeitsalltag schon früh eine Rolle gespielt. So kann Wahl der Corona-Zeit, trotz der beruflichen und privaten Einschränkungen, auch eine positive Seite abgewinnen: „Ich erledige so viel wie möglich digital und schaue gründlich nach anderen Optionen, bevor ich auf Geschäftsreise gehe“, so der Betriebsleiter für Hochspannungsfreileitungen. „Allerdings wurde mir mit den Einschränkungen durch die Pandemie klar, dass ich bisher nicht genau genug hingesehen hatte – denn es gibt immer noch mehr Möglichkeiten, etwas virtuell zu erledigen. Daran will ich auch über die Pandemie hinaus festhalten.“
Umweltbewusstsein wurde ihm durch seine Familie, die in der Landwirtschaft gearbeitet hat, in die Wiege gelegt, wie Wahl selbst sagt. Dinge zu reparieren, bevor sie im Müll landen und neu gekauft werden, sei im Hause Wahl gang und gäbe gewesen. Kein Wunder also, dass sich der studierte Maschinenbauer auch in seinem Job für Nachhaltigkeit einsetzt. „Ich möchte, dass E.ON eine nachhaltige Wirtschaft möglich macht und in Sachen Umwelt vorbildlich vorangeht“, erklärt er sein Engagement. Dabei liegt ihm aufgrund seiner Tätigkeit vor allem das sogenannte „Ökologische Trassenmanagement“ (ÖTM) unter Hochspannungs-Freileitungen am Herzen, das er im Unternehmen vorangetrieben hat.
Für mehr Biodiversität in der Trasse
Pflegemaßnahmen in der Trasse greifen immer in die Tier- und Pflanzenwelt ein, wie es bei der Bundesnetzagentur heißt. Ziel des ÖTM ist es, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten und der Natur sogar einen Vorteil durch die Leitungen zu verschaffen. Im Gegensatz zum konventionellen Trassenmanagement, das nicht ohne intensive Pflege und wiederkehrende Kahlschläge auskommt, setzt das ökologische Vorgehen auf einen extensiven Ansatz, mit dem sich die Natur weitestgehend selbst reguliert wie Wahl erklärt: „Man entfernt zum Beispiel schnell wachsende Bäume wie Pappeln und Birken. Dann setzen sich langsamer wachsende Baum- und Straucharten von allein durch, Buchen oder Eichen etwa.. Gezielte Anpflanzungen oder Kronenrückschnitte gibt es im ÖTM nicht. Wir setzen ganz auf Nachhaltigkeit und hier gilt oft „weniger ist mehr“…. und vor allem bedarf es eines Konzepts, welches mit Biologen und Behörden gemeinsam abgestimmt ist.“
Beim ÖTM wird darüber hinaus Totholz auf dem Boden liegen gelassen: „In dem Schnittgut können kleine Säugetiere wie Igel oder Spitzmäuse nisten, und das kann größere Tiere anlocken. Mit neu gewachsenen Wildblumen kommen mehr Insekten, die wiederum Vögel anziehen. Kurzum: ÖTM ist gut für unser Geschäft, da wir langfristig durch die eine intelligente und moderate Vegetationspflege weniger Kosten haben, und gut für die Natur. Statt hochwüchsige Mono-(Baum-) Kulturen entstehen wertvolle Biotope und Lebensräume im Niederwald.“ Diese Art des Trassenmanagements ist auch Beleg dafür, dass Nachhaltigkeit bei E.ON in allen Kernprozessen und Unternehmensentscheidungen mitgedacht wird.
Bis dato betreibt E.ON 8.000 Hektar Leitungstrassen in Deutschland nach ÖTM-Standards. Die Erfahrungen, die Wahl und E.ON in diesem Bereich gemacht haben, sollen künftig konzernweit in ganz Europa genutzt werden. So plant das Unternehmen bis 2026 insgesamt 13.000 Kilometer Trasse auf einer Fläche von 70.000 Hektar Waldgebiet länderübergreifend ökologisch zu bewirtschaften; umgerechnet entspricht das einer Fläche von zirka 100.000 Fußballfeldern. Dafür will das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hände nehmen.
E.ONs Partnerschaft mit den Vereinten Nationen (UNEP)
Mit seinem Engagement kooperiert E.ON als erstes Energieunternehmen weltweit mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) für die „Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen“. UNEP hatte diese zum Weltumwelttag am 5. Juni 2021 ausgerufen. „Wir schaffen in ganz Europa neue Lebensräume und Biotope und leisten so einen wesentlichen Beitrag für Artenvielfalt und Klimaschutz. Partner von UNEP zu sein erfüllt uns mit Stolz, ist aber gleichzeitig auch eine Verpflichtung für eine konsequente Umsetzung von Nachhaltigkeit in allem was wir tun“, erklärt Leonhard Birnbaum, CEO von E.ON. In einem Video-Grußwort hat Birnbaum während einer Feierstunde am Weltumwelttag, zu der auch Bundeskanzlerin Merkel, UN-Generalsekretär Guterres und Papst Franziskus eine Videobotschaft gesendet haben, betont, wie wichtig gemeinsames Handeln ist und auch E.ONs Partner, Kunden und Lieferanten zum Schutz und zur Wiederherstellung von Ökosystemen aufgerufen.
Als Partner von UNEP hat E.ON eine Plattform entwickelt, welche die „#GenerationRestoration“, wie UNEP die Kampagne und ihre Teilnehmenden bezeichnet, digital als globale Community zusammenbringt, um sich gemeinsam für den Erhalt von Ökosystemen einzusetzen, sie zu schützen und wiederherzustellen. So können Initiativen weltweit hier ihre Projekte vorstellen, sich vernetzen und Unterstützer gewinnen. Auf diese Weise soll der digitale Hub andere inspirieren, zum Handeln anregen und Wissen zugänglich machen.