Biodiversität

Nützlingsschutz bei toom

Wenn es um Insektenschutz geht, sind nicht nur Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie gefragt. Auch Verbraucher zu Hause können Garten und Gartenarbeit so gestalten, dass sie Nützlingen helfen und die Biodiversität fördern. Dabei unterstützt sie toom Baumarkt. Das Unternehmen will den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in seiner Pflanzenproduktion weiter reduzieren und lässt sein insektenfreundliches Sortiment von einem Experten überprüfen.

10.06.2021

Nützlingsschutz bei toom

Sie fressen Schädlinge wie Milben oder bestäuben Pflanzen: Sogenannte Nützlinge – Insekten wie Marienkäfer, Hummeln oder Laufkäfer – helfen uns bei der Gartenarbeit und tragen zum Schutz der Pflanzen bei. Laut NABU vertilgt etwa ein sogenannter Siebenpunkt-Marienkäfer alleine bis zu 150 Blattläuse am Tag: „Der beste Magnet für alle Gartennützlinge ist ein Garten, in dem auf den Einsatz von Gift verzichtet wird und viele verschiedene heimische Pflanzen stehen. Sehr praktisch: Ein wenig Laissez-faire im eigenen Garten wirkt auf Nützlinge sehr anziehend. Ein Holzhaufen, Schnittgut oder liegengelassenes Laub bieten den Nützlingen einen guten Lebensraum.“

Wie wichtig Privat- und Kleingärten für den Erhalt von Biodiversität sind, betont auch der BUND: „Es wäre ein großer Gewinn für die Artenvielfalt, wenn diese gesamte Gartenfläche giftfrei und naturnah bewirtschaftet würde, sodass neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger entstehen können“, so die Naturschutzorganisation. „Durch die flächendeckende Verteilung der Kleingärten könnte ein wertvoller Biotopverbund entstehen, der die Ausbreitung von seltenen Arten begünstigt.“

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Aber die Zeit drängt: Weltweit sind alleine 40 Prozent der Insekten vom Aussterben bedroht, wie der BUND angibt. Die Gründe hierfür seien der Verlust von Lebensraum und der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden, die nicht nur auf die Zielorganismen wirkten, sondern auch auf Nützlinge. Wer aber meint, dass Pestizide nur auf Agrarflächen Verwendung finden, der irrt: „Rund 4.400 Tonnen Pestizid-Zubereitungen kaufen Hobbygärtner*innen jährlich, vorrangig Herbizide, gefolgt von Insektiziden.“

Pestizide bei der Pflanzenzucht

Pflanzenschutzmittel werden aber nicht nur bei der Gartenpflege eingesetzt, sondern auch bei der Herstellung von Zierpflanzen; Rückstände können oftmals nachgewiesen werden, wie Global 2000 informiert. Die österreichische Umweltschutzorganisation setzt sich unter anderem für die Förderung von Artenvielfalt ein: „Bei Lebensmitteln wird der Pestizideinsatz schon seit langer Zeit kritisch diskutiert und biologisch produzierte Nahrungsmittel werden in Österreich immer beliebter. Bei nicht essbaren Erzeugnissen wie Blumen rückt die Thematik erst in jüngerer Zeit verstärkt in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit.“

Laut Global 2000 können die Pestizide durch Abdrift oder Auswaschung in die Umwelt gelangen und auch im Hausgarten noch Schäden anrichten, da sich manche Mittel nur langsam abbauen.

Öko-Index und Kooperation mit toom

Um die Pestizidbelastungen im Gartenbau zu reduzieren, hat Global 2000 Richtlinien entwickelt, die die Umweltauswirkungen der Mittel unter Berücksichtigung der Gesundheit bewerten. Dabei spielen Fragen unter anderem nach der Persistenz im Boden beziehungsweise in Gewässern oder der akuten Giftigkeit für Säugetiere eine Rolle. Der Öko-Index beinhaltet ebenfalls eine sogenannte Blacklist über Wirkstoffe, die aufgrund ihrer speziellen negativen Eigenschaften nicht eingesetzt werden dürfen.

Diese Richtlinien haben auch toom Baumarkt überzeugt. Der Einzelhändler im DIY-Bereich kooperiert seit November 2020 mit der Umweltschutzorganisation, um die Pflanzenschutzmittelbelastung im Sortiment der sogenannten Nützlingsfreunde – Pflanzen, die Insekten besonders anziehen – weiter zu senken. Mit Hilfe des Öko-Indexes kann toom so die Zulassung oder Auslistung von Pflanzenschutzmittel besser kontrollieren und einordnen. Die unternehmensinterne Negativliste wird dementsprechend geprüft und gegebenenfalls erweitert. Dieses System wird dann schrittweise auf alle anderen Pflanzensortimente ausgeweitet. „Die Senkung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln bei Nützlingsfreunden ist ein konsequenter und wichtiger Schritt in unserem Einsatz für noch mehr Nachhaltigkeit im Pflanzensektor. Wir sind froh, mit GLOBAL 2000 einen so erfahrenen Partner an unserer Seite zu haben“, so Dominique Rotondi, Geschäftsführer Einkauf und Logistik bei toom.

toom: ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz

Die Themen Insekten- und Umweltschutz stehen bei toom schon seit einigen Jahren ganz oben auf der Agenda. So verbot die Baumarktkette bereits 2015 besonders bienengefährliche Mittel bei der Pflanzenproduktion und pflegt ein intensives Rückstandsmonitoring. Eigenen Angaben zufolge geht die interne Negativliste des Unternehmens weit über gesetzliche Bestimmungen hinaus. Parallel dazu stoppte toom 2015 auch den Verkauf von glyphosathaltigen Produkten in den Märkten und verpflichtete sich 2016, Schritt für Schritt den Torfgehalt in den verkauften Blumenerden zu reduzieren. Bis 2025 möchte das Unternehmen auf ausschließlich torffreie Erden umsteigen.

Wie Sie mit gutem Gewissen gärtern können, erfahren Sie hier.

Schnelle Orientierungshilfe für Kunden

Damit aber nicht genug: Um dem massiven Arten- und Insektenrückgang ganzheitlich zu begegnen, verfeinert toom sein insektenfreundliches Sortiment. So werden die Produkte dieses Jahr von dem Entomologen Rolf Witt auf ihre Bedeutung für die wichtigsten bestäubenden Insektengruppen wie Wildbienen, Hummeln und Honigbienen hin überprüft. Er beurteilt dabei vor allem, ob und für welche Nützlinge die jeweiligen Pflanzen geeignet sind. „Denn Hummel, Biene und Schmetterling mögen durchaus unterschiedliche Gewächse besonders gern. Das neue „Nützlingsfreundlich“-Sortiment hilft dem Kunden hier bei der besseren und schnelleren Auswahl“, so die Baumarktkette. „Damit ist toom nicht nur der erste Baumarkt, der sein insektenfreundliches Sortiment extern bewerten lässt, sondern nimmt auch mit der Differenzierung nach Nützlingen eine Vorreiterrolle ein.“

Darüber hinaus hat toom die Beratung des Insekten-Experten Witt einen Großteil seines Sortiments an Nisthilfen für Insekten überarbeitet, sodass die Kunden nun zwölf verschiedene Varianten je nach gewünschtem Einsatzgebiet im Markt vorfinden.

Schon gewusst?

75 Prozent der Pflanzentöpfe bei toom sind schon vollständig recyclingfähig und bestehen zu einem großen Anteil aus Post-Consumer-Material (recycelte Kunststoffe aus Haushalts- oder gewerblichen Abfällen). 2022 sollen dann alle Töpfe wiederverwertbar sein.

Quelle: UmweltDialog
 

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