Energiewende

Energieeffizient Sanieren mit der KfW

Ein Drittel des Energieverbrauchs in Deutschland entfällt auf Wohngebäude. Durch die energieeffiziente Sanierung lässt sich jedoch viel Energie einsparen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert daher Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz wie Dachdämmung oder neue Fenster mit Zuschüssen und Darlehen.

23.03.2015

Energieeffizient Sanieren mit der KfW zoom

Familie Stiehl wohnt in einem über 70 Jahre alten Haus. Die Fenster sind alt, durch die Kellertür zieht es und das Dach hat keine gute Wärmedämmung. Die Familie beschließt daher, ihr geschichtsträchtiges Haus fit für die Zukunft zu machen. Nach der Zusage durch die Bank im Rahmen des KfW-Förderprogramms „Energieeffizient Sanieren“ beginnen auch schon die Bauarbeiten: Die Fenster werden erneuert, der Keller wird neu isoliert und das Dach mit Wärme- und Kälteschutz ausgestattet.

Für viele Eigenheimbesitzer hat das Thema Energieeffizienz im letzten Jahr weiter an Bedeutung gewonnen. Das geht aus einer Studie von ImmobilienScout24 und Interhyp hervor, für die im November letzten Jahres 1.828 Menschen befragt wurden. Demnach spielen ein niedriger Energieverbrauch und CO2-Ausstoß bereits bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle, und mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) rechnet nach dem Kauf mit weiteren Sanierungskosten.

Techniker im Haustechnikraum eines Mehrfamilienhauses mit einem Mini-Blockheizkraftwerk, dessen Verkleidung abgenommen wurde.

Das Prinzip KfW-Effizienzhaus

Die staatliche Förderbank KfW hilft Immobilienbesitzern mit ihren Programmen, die Kosten für die energetische Sanierung zu stemmen. Dabei gilt: Je besser das Energieniveau der Immobilie nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ist, desto höher ist der Zuschuss zum Eigenkapital bzw. der Tilgungszuschuss beim Darlehen. Der Energiebedarf ergibt sich dabei aus dem „Primärenergiebedarf“ und dem „Transmissionswärmeverlust“. Für diese beiden Referenzgrößen hat die Energieeinsparverordnung (EnEV) der Bundesregierung, Höchstwerte festgelegt, die ein vergleichbarer Neubau einhalten muss. Aus dem Vergleich der Werte erfolgt dann die Zuordnung in einen der KfW-Energieeffizienzhaus-Standards. Aktuell gibt es im Rahmen einer Sanierung die Förderstandards 55, 70, 85, 100 und 115, wobei ein Effizienzhaus 100 den Vorgaben der EnEV entspricht. Ein Effizienzhaus 55 verbraucht hingegen lediglich 55 Prozent der Energie eines vergleichbaren Neubaus.

„Energieeffizientes Sanieren noch attraktiver“

Für die energetische Sanierung kommen folgende Förderprogramme der KfW in Frage: Das Programm 151, das die Sanierung mit einem Kredit von bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit oder Einzelmaßnahmen mit bis zu 50.000 Euro bei einem effektiven Jahreszins von 0,75 Prozent fördert. Hinzu kommt ein Tilgungszuschuss von bis zu 16.875 Euro. In dem Programm „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“ kann zudem die Umstellung von Heizungsanlagen auf erneuerbare Energien mit bis zu 50.000 Euro je Wohneinheit und einem effektiven Jahreszins von 1,16 Prozent gefördert werden. Das Programm 430 wiederum fördert den Kauf von energetisch saniertem Wohnraum oder die Sanierung von Wohnraum mit einem Zuschuss von bis zu 18.750 Euro für jede Wohneinheit.

Aktuell hat die KfW ihr Programm „Energieeffizient Sanieren“ noch einmal erneuert. Kreditnehmer können ab sofort bis zu 22,5 Prozent Tilgungszuschuss erhalten und haben bei einer Förderungszusage einen verbindlichen Anspruch auf einen Baubegleitungszuschuss. Hierbei übernimmt die Bank 50 Prozent der Kosten für die Planung und Baubegleitung durch einen Sachverständigen, maximal aber 4.000 Euro pro Bauvorhaben. „Mit den Verbesserungen im Programm ,Energieeffizient Sanieren‘ machen wir energieeffizientes Sanieren noch attraktiver“, erklärt Dr. Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe.

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Von der Beratung bis zur Antragstellung

Woher aber wissen Haus- und Wohnungseigentümer, welche Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sind? Erste Anhaltspunkte erhalten sie über den Energieausweis oder eine Energieberatung durch die Verbraucherzentralen. Zur Erstinformation bietet sich auch der Sanierungskonfigurator des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie an. Weitere Informationen zur besseren Planung stellt die KfW zudem auf der Internetseite „Energiespartipps“ bereit.

Bei der weiteren Planung der Sanierungsmaßnahmen kann ein Energieberater behilflich sein. Dieser übernimmt die Beratung vor Ort, die Planung der Baumaßnahmen sowie die Begleitung des Bauvorhabens. Anschließend können Immobilienbesitzer die Suche nach dem passenden Förderprodukt starten. Dabei hilft der Produktfinder der KfW. Der entsprechende Förderkredit wird anschließend über die eigene Bank beantragt, währen der Antrag für einen Investitionszuschuss direkt bei der KfW gestellt wird.

Welche Vorteile bietet energieeffizientes Sanieren?

Im Jahr 2013 erhielten ca. 111.000 Antragsteller eine Förderzusage für Energieeffizienzmaßnahmen an rund 276.000 Wohnungen. Das geht aus der Evaluation der KfW-Programme „Energieeffizient Sanieren“ und „Energieeffizient Bauen“ 2013 durch das Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) sowie das Fraunhofer-IFAM hervor. Die Auswertung belegt: Die Förderfälle sparten 2013 jährlich rund 2.000 GWh an Energie und 744.000 Tonnen an Treibhausgasen ein. Außerdem sinken die Energiekosten über eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 30 Jahren um insgesamt 7,4 Milliarden Euro. Zudem wurden ca. 420.000 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen. Damit ergibt sich ein vielfacher Nutzen der KfW-Förderung für Haus- und Wohnungseigentümer, Umwelt und Wirtschaft.

KfW-Programm als wichtiger Anreiz

Die aktuelle politische Debatte um die steuerliche Förderung der energieeffizienten Gebäudesanierung verleiht der KfW-Förderung eine neue Brisanz. Es war geplant, dass Immobilienbesitzer ab Januar 2015 rückwirkend 25 Prozent ihrer Sanierungskosten von der Steuer absetzen können. Der Steuerbonus wurde im „Aktionsprogramm Klimaschutz“ als eines der wichtigsten Instrumente bezeichnet, um die Klimaziele erreichen zu können, nämlich die Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990. Jetzt wird nach anderen Möglichkeiten gesucht, die Gebäudesanierung zu fördern. Dabei wird auch in Betracht gezogen, die Anreizprogramme der KfW-Bank aufzustocken.

Der KfW-Award

Im Jahr 2003 hat die KfW den Wettbewerb „Bauen und Wohnen" ins Leben gerufen. Im Rahmen des Wettbewerbs zeichnet die KfW Bauherren aus, die ihre Häuser erfolgreich energetisch und barrierearm umgebaut haben. Das Motto des KfW-Awards 2015 lautet: Intelligent Bauen: modern, effizient, wohnlich. Die Ausschreibungsphase endete am 19. März 2015. Weitere Informationen zu den Preisträgern der letzten Jahre finden Sie hier.

Quelle: UD/cp
 

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