Klimawandel

McDonald’s will mehr für’s Klima tun

Die Deutschen lieben Fast Food. Doch lässt sich das auch mit Nachhaltigkeit vereinbaren? Besonders in den Produkt-Lieferketten und beim Abfallmanagement gibt es noch viel zu tun. Marktführer McDonald’s will das ändern und stellte jüngst ein globales Maßnahmenpaket vor. Das Ziel ist es, den Kohlendioxid-Ausstoß massiv zu verringern. In Deutschland ist das Gastronomie-Unternehmen bereits seit vielen Jahren auf einem guten Weg.

23.04.2018

McDonald’s will mehr für’s Klima tun

Nahezu ein Viertel der Deutschen isst mindestens einmal pro Woche Fast Food. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Ernährungsreport der Bundesregierung. Neben Pizzen und Sandwiches sind Burger sehr beliebt. Doch Fast Food gilt als schädlich –für die Gesundheit und das Klima. Besonders problematisch ist die Produktion von Rindfleisch. Ein Kilogramm davon führt zu einem Ausstoß von 14 Kilogramm Kohlenstoffdioxid. Zusätzlich belasten die enormen Mengen an Verpackungsabfällen die Umwelt. Nach Angaben des Umweltbundesamtes steigt die Nutzung von Serviceverpackungen in der Gastronomie kontinuierlich an: von 110 Kilotonnen im Jahr 2000 erhöhte sich der Verbrauch auf 256 Kilotonnen im Jahr 2015.

Recycling und Reduktion von Verpackungen

McDonald’s Deutschland legt großen Wert auf ein nachhaltiges Umweltmanagement. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette den Einsatz von natürlichen Rohstoffen und Energie so effizient und sparsam wie möglich zu gestalten, klimaschädliche Emissionen zu senken und Stoffkreisläufe zu schließen“, erklärt das Unternehmen auf seiner Homepage. Ein wichtiger Aspekt ist dabei das Recycling und die Abfallvermeidung. Einen Meilenstein hat McDonald’s Deutschland bereits erreicht: das in den Verpackungen eingesetzte Frischfaserpapier stammt seit 2015 zu 100 Prozent aus Forstwirtschaft zertifiziert nach FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC (Programme for Endorsement of Forest Certification). Verpackungen und sonstige Wertstoffe werden seit über 20 Jahren von den Mitarbeitern in den Restaurants getrennt erfasst und in den Material-Kreislauf zurückgeführt. 

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Verkürzte Ketchup- und Mayo-Beutel

Auch bei der Einsparung von Verpackungen und Papier hat McDonald’s Maßnahmen umgesetzt. Fortlaufend arbeitet das Unternehmen daran, die Verpackungen so zu optimieren, dass bei gleichem Inhalt weniger Material verwendet werden muss. Gemeinsam mit dem Lebensmittelunternehmen Develey ist dieses Jahr eine Verbesserung folgender Soßen-Verpackungen gelungen: Die Beutel der McDonald’s Mayo und Ketchup wurden in ihrer Länge reduziert. Dadurch konnte bei gleichem Inhalt Verpackungsmaterial eingespart werden. Insgesamt wird McDonald’s Deutschland pro Jahr mit ganzen 230 Millionen Portionsbeuteln von Ketchup und Mayonnaise beliefert. Dabei wird pro Beutel nun eine Fläche von 14,4 Quadratzentimetern eingespart. Dies entspricht einem Gewicht von 0,11 Gramm. Wenn man dies auf ein ganzes Jahr betrachtet, bedeutet das eine Einsparung von 331.200 Quadratmetern Folie und somit 25.300 Kilogramm an Gewicht. Dies entspricht einer Fläche von rund 46 Fußballfeldern oder dem Gewicht von fünf Elefanten.

Neben dem bereits seit vielen Jahren etablierten McCafé-Konzept, bei dem für den Verzehr vor Ort seit jeher auf den Einsatz von Mehrweggeschirr gesetzt wird, hat sich McDonald’s auch für den „Coffee to go“ etwas einfallen lassen. Seit November 2016 können die Gäste ihren Kaffee zum Mitnehmen im McCafé in ihre selbst mitgebrachten Becher füllen lassen – und erhalten so 10 Cent Rabatt. Und in seinen „Restaurants der Zukunft“ bekommt der Gast sein Heißgetränk für den Verzehr im Haus ebenfalls in Glas- und Porzellangeschirr. 

Die einzelnen Franchise-Nehmer engagieren sich zusätzlich aktiv für ein sauberes Umfeld der Restaurants. Bei sogenannten Abfallsammelrundgängen befreien die Mitarbeiter Parkplätze, Bushaltestellen und Grünanlagen von Verpackungsmüll. In Deutschland sind diese Rundgänge bereits für jedes Restaurant verpflichtend. Zusätzlich unterstützt McDonald’s vielerorts lokale Müllsammelaktionen von Kommunen und Vereinen – beispielsweise mit einer kostenlosen Verpflegung der freiwilligen Helfer.

Herausforderung in der Lieferkette 

In Deutschland hat McDonald’s im Hinblick auf den Klimaschutz bereits signifikante Erfolge erzielt. So betreibt das Unternehmen nahezu alle Restaurants seit 2014 mit 100 Prozent Ökostrom. Dadurch konnten die Emissionen aus dem Restaurantbereich deutlich gesenkt werden: im Vergleich zum deutschen Strommix verursachte McDonald’s in 2016 rund 98 Prozent weniger CO2-Emissionen. Dank technischer Umrüstungen in den Restaurants und weiterer Energiesparmaßnahmen verringerte McDonald’s den Energieverbrauch zwischen 2011 und 2016 nochmals um zwölf Prozent. 

Solarzellen bei McDonald's

Doch trotz der Erfolge gibt es weiteren Handlungsbedarf. Ein Großteil der von McDonald’s verursachten CO2-Emissionen fallen nach eigenen Angaben in der Lieferkette an. Rund 87 Prozent der gesamten Emissionen sind in Deutschland auf die Erzeugung der Lebensmittel zurückzuführen – in der Landwirtschaft und bei der anschließenden Verarbeitung der Rohwaren. Das will der Fast-Food Konzern ändern und legt mit den von der „Science Based Targets Initiative“ geprüften Reduktionszielen den Fokus darauf, sich in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Lieferanten auch in diesem Bereich weiter zu verbessern. An der Science Based Targets Initiative beteiligen sich rund 340 Unternehmen aus 36 Ländern und verpflichten sich, innerhalb der nächsten beiden Jahre ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel zu setzen, das im Einklang mit den Ergebnissen des Paris-Abkommens steht – die Beschränkung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius. 

Weltweites Engagement für den Klimaschutz

Zusätzlich plant McDonald’s weltweit eine deutliche CO2-Reduktion – von der Produktion bis zum Restaurant. Dies geht aus einem im März präsentierten Maßnahmenpaket hervor. Die Kernaussage dabei: bis zum Jahr 2030 will der Fast-Food-Konzern seinen Kohlendioxid-Ausstoß in den Restaurants und Verwaltungen international um 36 Prozent (im Vergleich zu 2015) verringern. „Um eine bessere Zukunft für unseren Planeten zu schaffen, müssen wir alle mit anpacken. McDonald’s trägt mit diesem ambitionierten Ziel zur Reduktion von Treibhausgasen seinen Teil dazu bei, ein Bewusstsein für die Herausforderung des globalen Klimawandels zu schaffen“, betont Steve Easterbrook, Präsident und CEO von McDonald’s weltweit. 

Im gleichen Zeitraum soll der CO2-Ausstoß bei der Produktion sowie in der Lieferkette von Zutaten und Verpackungen um 31 Prozent gesenkt werden. „McDonald’s setzt ein starkes Zeichen, indem es als erstes Restaurantunternehmen ein wissenschaftsbasiertes Treibhausgasemissionsziel steckt“, betont Andrew Steer, Präsident und CEO des World Resources Institute und Mitglied der „Science Based Targets“-Initiative. „Durch das gemeinsame Engagement von McDonald’s und seinen Lieferanten für die Entwicklung und Umsetzung nachhaltigerer Anbaumethoden sowie die Reduzierung der Abfallmengen beschreitet das Unternehmen einen Weg, der besser für seine Franchise-Nehmer, seine Kunden und die Umwelt ist.“ 

Zusätzliche Aufmerksamkeit für sein Engagement will das Unternehmen mit dem Hashtag #Scaleforgood in den sozialen Netzwerken erreichen. Die Bedeutung dahinter: der Konzern nutzt seine eigene Größe („Scale“), um das Richtige („Good“) zu tun – für Gesellschaft und Umwelt.

Quelle: UmweltDialog
 

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