ista: Klimaschutz in einer Kiste
Vor knapp einem Jahr haben der Energiedienstleiter ista und der gemeinnützige Verein BildungsCent an 100 Schulen in Deutschland die KlimaKiste verteilt – gefüllt mit zahlreichen Infos und Materialien zum Thema Klimaschutz. Daraus entwickelten die teilnehmenden Schulen bereits viele verschiedene Klimaprojekte. Auch die Lehrenden zeigten sich begeistert: Dank deren Feedback entstand kürzlich ein Erweiterungspaket für die KlimaKiste, das in den Schulen großen Anklang findet.
18.12.2019
Klimawandel als Schulfach? Zumindest in Italien wird das ab 2020 Realität. Wie unter anderem die FAZ berichtet, kündigte Bildungsminister Lorenzo Fioramonti an, dass die Schülerinnen und Schüler zukünftig im Fach „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ unterrichtet werden sollen. Und das für etwa eine Schulstunde pro Woche (insgesamt 33 Unterrichtsstunden im Jahr). Italien ist damit das erste Land weltweit, das den Klimawandel in die Lehrpläne mit einbindet. In Deutschland ist man noch nicht so weit. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek lehnt es sogar ab, den Klimaschutz hierzulande als eigenes Schulfach einzuführen, wie sie gegenüber der Augsburger Allgemeinen betont. Als eines der wichtigsten Themen der Zukunft solle Klimaschutz im Unterricht behandelt werden, so Karliczek, in vielen Schulen sei das aber in unterschiedlichen Fächern bereits der Fall: „Klimaschutz berührt mehrere Fächer wie Geografie, Biologie, wozu auch Ökologie gehört, oder Gemeinschaftskunde. Die Schulen bemühen sich bereits, den Unterricht so zu gestalten, dass sich in ihm die Themen der Zeit widerspiegeln.“
Wie bringt man mehr Klimaschutz in die Schulen?
Wie mehr Klimaschutz ins Klassenzimmer gelangt, zeigt ista. Um Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, das Thema stärker in ihren (Schul-)Alltag zu integrieren, hat sich der Energiedienstleister etwas einfallen lassen. Bereits 2017 rief das Unternehmen das Projekt „ista macht Schule“ ins Leben. Im Fokus steht dabei der Energieverbrauch in der Schule und im Alltag: „In Zeiten des Klimawandels ist jeder von uns gefragt, mit wertvollen Ressourcen sorgsam und verantwortlich umzugehen. Klimaschutz und Energieeffizienz sind daher wichtige Bildungsinhalte für die wir die Schülerinnen und Schüler begeistern möchten“, sagt Thomas Zinnöcker, CEO ista.
So entstand schließlich auch die KlimaKiste: Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Essen-Holsterhausen konzipierten sie im Rahmen eines Kreativworkshops. ista und der gemeinnützige Verein BildungsCent verteilten sie im vergangenen Jahr an 100 Schulen in Deutschland. Die KlimaKiste soll die Heranwachsenden dazu befähigen, energetische Schwachstellen in ihren Schulen ausfindig zu machen und Energiesparpotentiale zu erkennen. Dafür enthält die Kiste zahlreiche Messgeräte und Materialien. Wie zum Beispiel ein Energiekostenmessgerät, ein Infrarot-Thermometer oder auch ein Wasserdurchlaufmengen-Messbecher, mit dem sich herausfinden lässt, wie viel Liter Wasser pro Minute durch einen Wasserhahn fließen. Damit kann dann der eigene Wasserverbrauch im Alltag bestimmt und schließlich optimiert werden. Ein Film, Ideenkarten sowie ein KlimaWissen-Heft bieten zudem noch weitere Informationen zum Thema Klima und enthalten Anregungen für eigene Klimaschutzprojekte.
Zahlreiche Klimaschutzprojekte und tolles Feedback
Die Ideen und Materialen der KlimaKiste erfüllen ihren Zweck. Viele der teilnehmenden Schulen ließen sich eigene Projekte einfallen. Das Gymnasium Reuteshagen-Rostock ermittelte zum Beispiel den Ressourcenbedarf der Schule und nahm an einem Mobilitätswettbewerb teil. Die Schülerinnen und Schüler der Justus-von-Liebig-Realschule in Düsseldorf nahmen die KlimaKiste zum Anlass, eine eigene Wetterstation zu bauen. Und im Gymnasium Johanneum in Homburg gibt es seit kurzem nur noch Mehrwegbecher, man achtet auf korrekte Mülltrennung und im Schulgarten wachsen nun Radieschen – die Samen dafür stammen aus der KlimaKiste.
Dass die Kiste auch bei den Lehrerinnen und Lehrern gut ankommt, zeigt eine Online-Umfrage, mit der ista und BildungsCent dieses Jahr Feedback einholten. Die meisten der knapp 60 Befragten waren der Meinung, dass die Materialien spannend und sehr hochwertig sind. Gerade die Messgeräte eignen sich als Ausgangspunkt für interessante Projekte. Besonders begeistert zeigten sich die Lehrerinnen und Lehrer davon, dass die KlimaKiste nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch gleich die Geräte für eigene Praxisversuche mitliefert. In der Online-Umfrage wollte ista von den Lehrkräften aber auch wissen, was sie sich darüber hinaus wünschen, um Klimaschutz noch stärker in ihre Schulen einbringen zu können. Hier waren sich fast alle einig: Vor allem braucht es mehr Zeit im Schulalltag. Außerdem wünschten sich die Lehrerinnen und Lehrer Materialien im kompletten Klassensatz.
Runde zwei für die KlimaKiste
Mit der KlimaKiste ist noch lange nicht Schluss: Auf Basis des Feedbacks konzipierten ista und BildungsCent ein Erweiterungspaket, das im Oktober an 50 Schulen ausgegeben wurde. Die Schülerinnen und Schüler finden im Paket unter anderem eine Neuauflage des KlimaWissen-Heftes, aber auch 30 Thermometerkarten, mit denen sich unterschiedliche Raumtemperaturen messen lassen. Wer hingegen mehr Strom sparen will, greift am besten zu einem der 30 ausschaltbaren Zwischenstecker. Auch eine Solarladestation befindet sich in der Erweiterung der KlimaKiste. Diese soll die Schüler und Schülerinnen für erneuerbare Energien begeistern. An anderer Stelle ist ebenfalls noch einmal Mitarbeit gefragt. Der Kiste liegt nämlich ein Postkarten-Set bei. Mit diesen können die Schulen noch weitere Wünsche an die Verantwortlichen von „ista macht Schule“ senden – und die Frage beantworten: „Was würden Sie für den Klimaschutz tun, wenn wir Ihnen Zeit schenken würden?“