Nachhaltiges Campen: Umweltfreundliche Praktiken für Outdoor-Enthusiasten
Raus aus dem Stadttrubel, rein in die schöne Natur: Damit eben die auch morgen noch und für alle weiteren Camper so schön und malerisch bleibt, sollte sie mit Respekt behandelt werden. Das obliegt jedem Camper selbst ebenso wie denjenigen, die die Infrastruktur bereitstellen. Deshalb gibt es für Campingplätze mittlerweile sogar ein eigenes Gütezeichen (Ecocamping).
09.02.2024
Nachhaltiges Camping beginnt mit der Wahl eines geeigneten Campingplatzes
Die Entscheidung ist gefallen: Der nächste Urlaub findet in der Natur statt, fernab von Hotels und Spa-Anlagen, dafür inmitten von saftigem Grün. Die Fleecejacken für Damen, Zelt und Sonnenschutz sind eingepackt, nun geht es an die Auswahl der Route beziehungsweise des Campingplatzes.
Die Auswahl eines geeigneten Campingplatzes, sofern Wildcampen nicht in Frage kommt, können Camping-Enthusiasten mit Hilfe des Ecocamping-Siegels einschränken. Dieses wird an Campingplätze vergeben, die eine Reihe von Nachhaltigkeitsstandards erfüllen - beispielsweise was die Mülltrennung, wasserbewusste Maßnahmen sowie die Einhaltung von regionalen Naturschutz- und Umweltaspekten anbelangt. Mit dem Ecocamping-Siegel zertifizierte Campingplätze verpflichten sich zudem zur lückenlosen Dokumentation ihres Heizenergie-, Wasser-, Restabfalls- und Stromverbrauchs der vergangenen drei Jahre. Auch eine eigene CO2-Bilanz müssen die Betreiber der Plätze offenlegen.
Praktische Tipps, um während des Campens den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren
Natürlich sollte jeder Camper seinen Müll entweder korrekt entsorgen oder wieder mitnehmen - keinesfalls aber mitten im Grün hinterlassen. Generell gehört zu den umweltfreundlichen Praktiken auch, den eigenen entstandenen Müll schon vorab zu reduzieren. Das geht beispielsweise mit befüllbaren Wasserflaschen, die gegenüber Wasser in abgepackten Plastikflaschen die bessere Wahl abgeben. Geschirr und Besteck besteht idealerweise aus recycelten Materialien. So kann es nach Bedarf entsorgt und dem Materialkreislauf wieder zugeführt werden - was zugleich das anderenfalls benötigte Wasser für den Abwasch spart.
Produkte zur Körperhygiene sind idealerweise biologisch abbaubar - das betrifft unter anderem Seifen, Shampoos, Duschgel und ergänzend Reinigungsmittel. In der Natur sollten keine "Chemiebomben" genutzt werden, die den schönen Campingplatz auf Jahre oder Jahrzehnte belasten würden. Besser sind reine Pflanzenöle, wie beispielsweise Olivenöl oder Kokosöl.
Nachhaltigkeit fängt zudem schon beim Kauf und der Auswahl der Outdoor-Ausrüstung an. Die sollte idealerweise von hoher Qualität sein, damit sie auf viele Jahre nicht ersetzt werden muss. Dazu muss man sich nur einmal den Wasserverbrauch anschauen, der in die Herstellung eines T-Shirts (rund 2.700 Liter) oder Pullovers (rund 4.400 Liter) geht. Das lässt sich vermeiden, indem von Anfang an auf Haltbarkeit und Qualität gesetzt wird.
Speziell unter erfahrenen Campern gilt Multifunktionalität als ein wichtiger Grundsatz beim nachhaltigen Campen. Das bedeutet: Alle Ausrüstungsgegenstände sollten zwei oder mehr Funktionen erfüllen. Das reduziert das Packgewicht der Ausrüstung und damit den Energiebedarf, der notwendig ist, um die von A nach B zu bewegen. Wer sowieso nur sehr sporadisch campen geht, könnte sich Ausrüstung einfach leihen, statt sie käuflich zu erwerben. Das wiederum reduziert all die Energie und das Wasser, was anderenfalls in die Neuproduktion fließen würde - zumal sich der Kauf kaum lohnt, wenn die ganze Ausrüstung dann sowieso viele Jahre nur im Schrank liegt.
Wenn künftige Generationen noch Freude an unserem Planeten haben sollen, müssen wir jetzt nachhaltiger werden
Nachhaltigkeitsbewusstsein ist mittlerweile in weiten Teilen der Gesellschaft und auch bei privatwirtschaftlichen Unternehmen angekommen. Das ist gut so, denn einen zweiten Planeten haben wir nicht. Dabei zeigen gerade unvergessliche Camping-Urlaube, wie schön unsere Welt und Natur ist - die gilt es zu schützen!