Tipps für ein klimafreundliches Weihnachten
Weihnachtszeit - das bedeutet Plätzchenduft, Geschenke, gemütliche Familienzeit und das beste Essen des Jahres. Für unser Klima gibt es an Weihnachten häufig wenig zu feiern: Berge von Fleisch werden verzehrt, Tonnen von Abfall produziert und sehr viel Heizenergie benötigt. Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGuts Ophoven, wünscht sich einklimafreundlicheres Weihnachtsfest, dem man mit diesen Tipps ein wenig näher kommen kann.
19.12.2017
Weihnachtsbäckerei
In der Weihnachtsbäckerei sollten vor allem Zutaten aus biologischem und auch regionalem Anbau zum Einsatz kommen. Biobauern verzichten auf chemische Düngemittel, die in der Produktion sehr energieaufwendig sind. Besonders klimafreundlich ist es die Plätzchen mit Pflanzenmargarine statt mit Butter zu backen. Auf Ober- und Unterhitze verzichten und lieber die Heißluft-Funktion nutzen – so kommt die Hitze an mehrere Bleche gleichmäßig. Auch Vorheizen ist bei Heißluft meist überflüssig. Was viele nicht wissen: überschreitet die Backzeit 40 Minuten, kann der Ofen sogar schon zehn Minuten früher ausgestellt werden. Die Nachwärme erledigt den Rest.
Heizen
Überheizen Sie Ihre Wohnräume nicht. Sonst verschwenden Sie Energie und schwächen die körpereigenen Abwehrkräfte. Ob es 21 °C oder 22 °C im Wohnzimmer ist, werden Sie kaum spüren. Sie können bis zu 360 kg CO2 im Jahr vermeiden, wenn Sie die Raumtemperatur in Ihrer Wohnung um 1 °C absenken.
Festtagsbeleuchtung
Beleuchtete Fenster und ein strahlender Weihnachtsbaum – das richtige Licht bringt Festlichkeit ins Wohnzimmer. Nutzen Sie energiesparende Weihnachtsbeleuchtung und setzen Sie auf moderne, sparsame LED. Zumeist lohnt es sogar, alte noch funktionierende Lichterketten durch moderne LED-Lichter auszutauschen. Im Vergleich zur Lichterkette mit herkömmlichen Leuchtmitteln können somit bis zu 80 Prozent Energie eingespart werden. Beleuchten Sie den Weihnachtsbaum nicht die ganze Nacht. Das kostet nur Geld und sieht keiner.
Reisen
Geht es während der Feiertage zur Familie oder in den Winterurlaub? Dann sollte man in dieser Zeit die Heizung herunterregeln. Aber nicht ganz ausmachen: Die Raumtemperaturen sollten nicht zu tief sinken. Das Herunterregeln der Heizungsthermostate auf Stufe 2 entspricht in der Regel etwa 16 Grad Raumtemperatur. So sparen Sie viel Energie. Und auch bei der Anreise lässt sich CO2 vermeiden. Besonders klimafreundlich sind Sie mit der Bahn unterwegs.
Geschenke
Müssen es teure Geschenke sein? Oft freuen sich Verwandte und Freunde viel mehr über die gemeinsame Zeit oder kreative, selbstgemachte Geschenke. Soll es doch etwas Materielles sein, gibt es Schnäppchen in Online-Shops für gebrauchte Waren oder im Second-Hand-Laden. Oft finden Sie dort sehr gut erhaltene und besondere Geschenke aus zweiter Hand, die zudem deutlich günstiger sind. Wenn Sie Elektronik verschenken möchten, achten Sie auf die EU-Effizienzlabel. Je nach Produktgruppe reichen die Klassen von A bis G, wobei A+++ in einigen Produktgruppen die beste Klasse ist.
Geschenkeverpackungen
Zum Verpacken der Geschenke nehmen Sie am besten Geschenkpapier mit dem FSC-Siegel oder dem Blauen Engel. Anstatt die Geschenke in Folie und Glanzpapier zu wickeln, können auch das beliebte Zeitungspapier und schön beklebte Dosen als Geschenkverpackungen genutzt werden. Auch Packpapier, alte Kalenderblätter oder Straßenkarten eigenen sich prima zum Einschlagen von Dosen, Gläsern oder Flaschen. Hübsch verziert mit Namensschild und Deko aus der Natur machen die Geschenke so viel her. Besonders nachhaltig sind auch Stoffsäckchen, die immer wieder benutzt werden können oder die ostasiatischen Furoshiki Technik. Die Geschenke werden in bunten viereckigen Stoffbahnen kunstvoll eingewickelt.
Weihnachtsmenü
Und das Weihnachtsmenü könnte in diesem Jahr zur Abwechslung mal überwiegend vegetarisch sein: Fleischlose Gerichte liegen im Trend, schmecken gut, sind gesund und verursachen deutlich weniger CO2. Und sie sind meist auch günstiger.