Bettwäsche – Wie kauft man nachhaltig?
Acht Stunden und 37 Minuten verbringt der Deutsche durchschnittlich im Bett. Aufs Jahr gerechnet sind das knapp 3.000 Stunden. Da wird die Wahl der Bettwäsche zu einem wichtigen Faktor für unser Wohlbefinden. Während die meisten Bettdecke und Kopfkissen mit großer Sorgfalt aussuchen, vergessen sie, dass auch Bett- und Kissenbezug dazu beitragen, wie erholsam unser Schlaf ist. Denn sie sind in ständigem Kontakt mit der Haut. Wer hier auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein setzt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes.
04.07.2024
Welche Vorteile bietet nachhaltig produzierte Bettwäsche?
Heutzutage ist es kaum möglich, die Themen Qualität und Nachhaltigkeit beim Kauf von Textilien nicht zu berücksichtigen. Dabei konzentriert sich die Textilindustrie auf umweltfreundliche, nachhaltige Materialien. Dadurch kann nicht nur die Umwelt geschont werden, auch für einen selbst ergeben sich viele Vorteile: Pestizide und schädliche Chemikalien, die auch Auswirkungen auf den Menschen haben können, kommen nicht zum Einsatz. Davon profitieren insbesondere Menschen mit Allergien. Aber auch für alle anderen bedeutet nachhaltig produzierte Bettwäsche ein gesünderes Schlafklima.
Dank hochwertiger Materialien und sorgfältiger Verarbeitung sind nachhaltige Bettwäsche-Sets robuster, widerstandsfähiger und langlebiger. Man muss weitaus seltener neue Bettwäsche kaufen, wodurch negative Auswirkungen durch Fast Fashion verhindert werden.
Beliebte Materialien für nachhaltige Bettwäsche
Bei nachhaltiger Bettwäsche dreht sich alles um natürliche Materialien. Bettwäsche für erholsame Nächte kann aus Baumwolle, Bambus, Leinen oder Tencel bestehen. Wichtig ist, dass die verwendeten Materialien aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
Organische Baumwolle/Bio-Baumwolle:
• wird ohne schädliche Pestizide angebaut
• ideal für Allergiker
Bambus:
• schnell nachwachsend
• benötigt wenig Wasser
• überzeugt durch antibakterielle Eigenschaften
Leinen:
• gilt als besonders langlebig
• besitzt eine kühlende Wirkung
Tencel:
• Faser aus Eukalyptusholz
• ist besonders weich und atmungsaktiv
Diese Textilsiegel stehen für Nachhaltigkeit
Ob es sich tatsächlich um nachhaltige Bettwäsche handelt, lässt sich leicht mit einem Blick auf Verpackung bzw. Herstelleretikett erkennen. Es gibt eine Vielzahl an Zertifikaten, die für Nachhaltigkeit stehen.
Grüner Knopf:
• gefährliche Chemikalien und Weichmacher dürfen nicht eingesetzt werden
• verbindliche Grenzwerte für die Abwasser-Produktion
• Zahlung von Mindestlöhnen
• Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit
GOTS – Global Organic Standard Textile
• Luxusbettwäsche muss zu mindestens 70 % aus Naturfasern hergestellt sein
• 95 % der Fasern müssen entweder aus kontrolliert biologischem Anbau oder aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft sein
• für die Verwendung von Chemikalien gibt es hohe Einschränkungen
• Einhaltung sozialer Standards entsprechend der Kernnormen der ILQ (International Labour Organisation)
Fair Wear:
• Verzicht auf Kinderarbeit
• Zahlung eines existenzsichernden Lohns
• angemessene Arbeitszeiten
• Vereinigungsfreiheit und Recht auf Tarifverhandlungen
MADE IN GREEN by OEKO TEX
• umweltfreundliche Produktion
• Rückverfolgbarkeit und transparente Lieferketten
• Produkt- und Verbrauchersicherheit
• soziale Verantwortung
Naturtextil BEST der internationalen Naturtextilwirtschaft e.V. (IVN)
• ähnelt dem GOTS-Zertifikat
• vollständiger Verzicht auf synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel
• Einhaltung sozialer Standards entsprechend der Kernnormen der ILQ (International Labour Organisation)
Fair Trade Cotton
• ausschließlich Verwendung von fair angebauter und gehandelter Rohbaumwolle, dessen Produktionsschritte rückverfolgbar sind
• diese Baumwolle wird getrennt von nicht fair angebauter und gehandelter Baumwolle weiterverarbeitet
Fair Trade Textile Production
• zertifiziert die ganzheitliche Lieferkette nach dem Fairtrade-Textilstandard
• Umsetzung existenzsichernder Löhne