Lebensmittel

Tchibo Kaffeereport 2015 mit Schwerpunkt Kaffee und Gesundheit

Um kaum ein anderes Lebensmittel ranken sich so viele Mythen wie um den Kaffee: Er lässt unseren Blutdruck ansteigen, hält uns wach, steigert unsere Leistungsfähigkeit oder macht uns süchtig. Wie sich Kaffee tatsächlich auf unseren Körper auswirkt und dadurch auch unsere Gesundheit beeinflusst, skizziert Tchibo anhand gesammelter Forschungsergebnisse in dem aktuellen Kaffeereport „Kaffee in Zahlen“ 2015. Dabei räumt der Bericht auch mit einigen hartnäckigen Fehleinschätzungen über die Wirkung von Kaffee auf.

29.06.2015

Kaffeereport 2015

Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Sie genießen im Durschnitt 149 Liter jährlich davon, so der Report. Der wirksamste Inhaltsstoff des Kaffees ist dabei sein Koffein, das aus wissenschaftlicher Sicht die weltweit am häufigsten konsumierte pharmakologisch aktive Substanz ist. In unserem Gehirn wirkt das Koffein relativ schnell nach der Einnahme auf das zentrale Nervensystem. Beispielsweise hemmt das Koffein den körpereigenen Botenstoff Adenosin, der uns müde werden lässt. Auch hilft Koffein, wenn wir Migräne haben. Da es lokal im Gehirn leicht die Gefäße verengt, werden die Kopfschmerzen gelindert. Dementsprechend gilt Koffein als mildes Schmerzmittel und wird in einigen Medikamenten als unterstützendes Analgetikum eingesetzt.

Über das Produkt Kaffee und seine Wirkungen gibt es einen großen Wissensbestand, weil es zu den am besten erforschten Lebensmitteln der Welt gehört. Wer sich für die Studien interessiert, wird unter anderem beim internationalen Institute for Scientific Information on Coffee (ISIC) fündig. Die Non-Profit-Organisation, hinter welcher die sieben größten europäischen Kaffeeproduzenten stehen, widmet sich der Untersuchung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Studien zum Thema Kaffee und Gesundheit. Hierzulande stellt das Deutsche Grüne Kreuz auf seiner Homepage kaffee-wirkungen.de wichtige Fakten über die Auswirkungen von Kaffee und Koffein zusammen. Wie im Kaffeereport beschrieben, besagen diese, dass Kaffee gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt: „Nicht wenige wissenschaftliche Studien weisen Kaffee sogar risikominimierende Eigenschaften bei schweren Erkrankungen und Zivilisationskrankheiten nach.“

Wogegen Kaffee hilft

So hat etwa eine Expertengruppe 2009 eine systematische Auswertung aller bis dahin erschienenen Studien zum Thema Diabetis Typ 2 und Kaffee (koffeinhaltig und entkoffeiniert) sowie Teekonsum veröffentlicht. Die Metaanalyse umfasste über 970.000 Teilnehmer. Das Ergebnis: Mit steigendem Kaffeekonsum sank das Risiko für die Entstehung von Diabetes Typ 2: „Konkret lag es bei Probanden, die täglich drei bis vier Tassen tranken, um etwa ein Viertel niedriger als bei Testpersonen, die keinen Kaffee tranken“, heißt es im Kaffeereport. Allerdings ist bis dato noch nicht geklärt, welcher der Inhaltsstoffe des Kaffees diesen Effekt auslöst.

Darüber hinaus zeigt Kaffee auch in Zusammenhang mit typischen Alterserkrankungen einen positiven Effekt. So vermindert langjähriger moderater Kaffeekonsum von maximal fünf Tassen am Tag das Risiko, im Alter an Alzheimer oder anderen Demenzformen zu erkranken. Außerdem haben chinesische Wissenschaftler im vergangenen Jahr eine Studie mit über 200.000 Teilnehmern durchgeführt, die zu dem Schluss kam, dass Kaffee-trinkende Männer ein geringeres Risiko tragen, an Prostatakrebs zu erkranken, als Nicht-Kaffeetrinker.

Kaffeereport 2015

Mythen und Forschung

Obwohl viele irrtümliche Annahmen über die Wirkungen von Kaffee bereits wissenschaftlich widerlegt wurden, sind diese nach wie vor fest in den Köpfen der Konsumenten verankert. Zu diesem Schluss kommt eine für den Kaffeereport durchgeführte repräsentative Umfrage von brand eins Wissen, die an der Entstehung des Berichts beteiligt waren. Um die Einschätzungen über den Einfluss von Kaffee auf die Gesundheit zu ergründen, wurden dazu Personen zwischen 18 und 65 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bestimmte Fehleinschätzungen genauso bei unseren Nachbarn halten.

So finden etwa 36,2 Prozent der Deutschen, dass Menschen mit Bluthochdruck ihren Kaffeekonsum auf ein bis zwei Tassen beschränken sollen. In Österreich sind es 35 Prozent, in der Schweiz 36,9: „Wissenschaftliche Studien zeigen aber, dass der Einfluss von Kaffee auf den Kreislauf eher gering ist“, so Tchibo gegenüber der Presse. Der Blutdruck könne zwar durch das im Kaffee enthaltende Koffein kurz steigen, fiele danach aber schnell wieder auf den Ausgangswert zurück.

So wirken Kaffee und Koffein

  • Kaffee macht nicht süchtig: Der Körper gewöhnt sich an eine regelmäßige Koffeinzufuhr, er entwickelt eine sogenannte Toleranz. Das entspricht aber nicht der Definition von Abhängigkeit. Dennoch können Konsumenten, die viel Koffein zu sich nehmen, bei Verzicht Entzugserscheinungen wie etwa leichte Kopfschmerzen bekommen.
  • Werdende oder stillende Mütter müssen nicht auf Kaffee verzichten, sollten aber nicht mehr als zwei Tassen am Tag trinken. Da Koffein auch in Tee, Kakao und einigen Softdrinks enthalten ist, können sie auch auf entkoffeinierten Kaffee umsteigen.
  • Die in den Kaffeebohnen enthaltenden Lipide können zu einem leichten Anstieg der Cholesterinwerte im Blut führen. Das lässt sich wiederum durch die Art der Zubereitung umgehen: In Papierfiltern oder Kaffeepads bleiben die Lipide größtenteils hängen.

Einer der bekanntesten Mythen rund um den Kaffee ist seine dehydrierende Wirkung. Lange Zeit herrschte die Meinung vor, dass Kaffee bzw. Koffein dem Körper Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe entziehe. Das Gegenteil ist der Fall: Wer Kaffee gewöhnt ist und ihn in Maßen genießt, dem dient er sogar als Flüssigkeitsquelle. Das hatte Sophie Killer, Ernährungswissenschaftlerin an der Universität Kent, in einer Studie herausgefunden. Warum Kaffee trotz seiner positiven Wirkungen zugleich einen schlechten Ruf hat, erklärt Killer mit der Tatsache, dass Koffein bei Menschen mit bestimmten Erkrankungen auch Nebenwirkungen hat: „Selbst bei Gesunden können sehr hohe Konzentrationen Herzrasen, Zittern, Angst und Ähnliches hervorrufen“, so Killer in einem Interview für den Kaffeereport.

Fakten über Kaffee

Der diesjährige Kaffeereport bietet dem Leser aber nicht nur interessante Fakten über den Zusammenhang von Kaffee und Gesundheit. Anhand von anschaulich illustrierten Grafiken und Tabellen werden Informationen über die weltweite Produktion des Kaffees, seinen Konsum in Deutschland oder die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Kaffeebranche dargestellt.

Quelle: UmweltDialog
 

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