Von Bio-Pionieren ins ALDI-Regal: Der Weg der ökologischen Landwirtschaft
Heute gilt der Ökolandbau als Leitbild für eine nachhaltige Landwirtschaft. Die Grundlagen dafür wurden schon in den 1920er Jahren gelegt. Auch für ALDI SÜD ist Bio nichts neues. Der Discounter hat bereits seit über 20 Jahren ökologisch erzeugte Produkte im Sortiment. Zum Mainstream gehören Bio-Produkte aber noch nicht.
20.01.2025
Weniger Stress, mehr Zeit für Familie und Freunde sowie mehr Sport gehören laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit zu den beliebtesten Vorsätzen für 2025. Über die Hälfte der Deutschen wollen sich außerdem gesünder ernähren und umwelt- und klimafreundlicher verhalten. Zumindest bei der Umsetzung dieser beiden Vorsätze kann auch ALDI SÜD helfen. Der Discounter hat sich vorgenommen, im neuen Jahr „eine bewusste und leistbare Ernährung für alle“ zu ermöglichen und bleibt damit seiner Linie aus den Vorjahren treu. Das gelingt dem Unternehmen unter anderem durch über 1.000 Bio-Lebensmitteln aus seinem Sortiment – von Obst und Gemüse über Fleisch und andere Tierprodukte bis hin zu Bio-Wein. Wer Bio konsumiert, lebt umweltkonformer. So ist zum Beispiel der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden bei Bio-Produkten verboten. Die ökologische Landwirtschaft sei die bessere Alternative zum konventionellen Anbau „für Boden, Wasser, Klima und Biodiversität sowie für die Tiere“, meint etwa das Umweltbundesamt. Die Bundesregierung hat daher den Ökolandbau zum Leitbild für eine nachhaltige Landwirtschaft erklärt.
Woher kommt die ökologische Landwirtschaft?
Ein ganz neues Konzept ist die ökologische Landwirtschaft aber nicht. Der moderne Ökolandbau, wie wir ihn heute kennen, gründet sich vor allem auf Strömungen, die sich in den 1920er Jahren entwickelten. Diese suchten „Auswege aus der sich in der Landwirtschaft anbahnenden ökologischen Krise“, die unter anderem durch den zunehmenden Einsatz von mineralischem Dünger, Pestiziden, der Produktionssteigerung und Rationalisierung entstand, wie der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) informiert. Zum einen gab es die Lebensreform-Bewegung. Sie wollte eine „natürliche und naturgemäße Lebensweise erreichen“, so der BÖLW, und betrieb daher Selbstversorgergärten. In dem Zusammenhang bekannt wurde Ewald Könemann, der für die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft wichtige Erkenntnisse lieferte.
Zum anderen hielt 1924 der umstrittene Rudolf Steiner landwirtschaftliche Kurse über die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise. Diese Art der Landwirtschaft basiert auf der Grundlage der Anthroposophie. Daraus gründete sich vier Jahre später ein Anbauverband, der heute noch unter dem Namen „Demeter“ seine Produkte vertreibt. Eine Alternative zu der anthroposophischen biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise lieferten der Schweizer Botaniker und Politiker Hans Müller, seine Frau Maria und der Wissenschaftler Hans-Peter Rusch. Sie wollten die Existenz von Kleinbauern in der Schweiz sichern und legten mit ihren Ideen die Grundlagen für die organisch-biologische Landwirtschaft. 1971 gründeten Landwirte in Südwestdeutschland schließlich den „Verband für organisch-biologischen Landbau“, aus dem 1979 „Bioland“ wurde. In den Folgejahren entstanden weitere Verbände, und 1989 förderte die EU erstmals die ökologische Landwirtschaft. 1991 führte die EU mit der EG-Öko-Verordnung schließlich eine Richtlinie für ganz Europa ein, die bis heute stetig weiterentwickelt wird.
Mehr als 20 Jahre Bio bei ALDI SÜD
Lange Zeit wurden Bio-Produkte nur direkt von Hofläden und im Bio-Fachhandel verkauft. Mittlerweile finden wir auch in den meisten Supermärkten sowie Discountern und Drogerien biologisch erzeugte Waren. So fielen 2023 über 67 Prozent aller Umsätze im Bio-Bereich hierzulande auf den Lebensmitteleinzelhandel (Supermärkte, Discounter, Drogerien), wie Zahlen aus dem BÖLW Branchenreport 2024 zeigen.
ALDI SÜD ist hier ein „alter Hase“. Seit über 20 Jahren hat der Discounter Produkte aus ökologischer Landwirtschaft im Sortiment. Gestartet ist das Unternehmen 2004 mit Bio-Eiern. Fünf Jahre danach bot der Discounter bereits rund 60 Bio-Produkte über das ganze Jahr verteilt an, weitere neun Jahre später wuchs das Sortiment auf etwa 300 Bio-Waren an. 2021 führte ALDI SÜD eine Bio-Eigenmarke für Babynahrung ein. Sie heißt „MAMIA BIO“ und umfasste zum Start zirka 40 Artikel. Die 1.000er Marke für Bio-Artikel knackte das Unternehmen im Jahr 2023. Zur gleichen Zeit entstand die neue Bio-Eigenmarke „NUR NUR NATUR“, und ALDI SÜD nahm Bio-Verbandsware nach den Richtlinien von Naturland ins Sortiment mit auf. Seitdem zahlt jedes Produkt bei ALDI, das durch Naturland zertifiziert ist, in das Naturland-Förderprogramm „Für mehr Artenvielfalt“ ein. 2024 wurde außerdem die Eigenmarke „GUT BIO“ zur Marke „BIO“ relauncht.
Heute ist mehr als ein Viertel des Bio-Standardsortiments bei ALDI SÜD nach Naturland-Kriterien zertifiziert, und die Eigenmarke „NUR NUR NATUR“ umfasst über 50 Produkte. „Bio darf nicht nur für einige wenige zugänglich sein“, erklärt Dr. Julia Adou, Director Sustainability bei ALDI SÜD das Engagement des Discounters: „Unser Ziel als Grundversorger ist es, hochwertige Bio-Produkte für alle Kund:innen leistbar zu machen und uns dafür einzusetzen, dass jede Familie die Möglichkeit hat, sich bewusst und nachhaltiger zu ernähren.“
Ist Bio heute Mainstream?
Tatsächlich werden ökologisch erzeugte Produkte immer stärker nachgefragt; Medien sprechen auch häufig von einem „Bio-Boom“. Laut BÖLW-Branchenreport gab die deutsche Bevölkerung 2023 rund 16 Milliarden Euro für Bio-Produkte aus. Damit wuchs der Umsatz mit Bio (nach einem Einbruch im Jahr 2022) um fünf Prozent. Und es wird auch immer mehr ökologisch angebaut: So gab es 2023 knapp über vier Prozent mehr Bio-Flächen in Deutschland. „Bildlich gesprochen haben die Betriebe somit täglich eine Fläche von der Größe von 307 Fußballfeldern auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt“, heißt es im BÖLW-Report. Das reicht aber noch nicht. Die Ampelkoalition hatte sich vorgenommen, die Landbaufläche für Öko bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern (derzeit sind es knapp 12 Prozent).
Und obwohl immer mehr Bio über die Ladentheken geht, ist der Anteil an ökologisch erzeugten Produkten im Lebensmittelhandel vergleichsweise gering: Ihr Marktanteil lag 2022 hierzulande grade einmal bei 6,3 Prozent. „Unsere Landwirtschaft muss ökologischer werden, um den Herausforderungen der Klimakrise und des Artensterbens begegnen zu können“, meint Wilhelm Heilmann, Geschäftsführer der Naturland Zeichen GmbH: „Gelingen kann diese Transformation aber nur gemeinsam mit dem Handel. ALDI ist ein wichtiger Partner der Naturland-Bäuerinnen und Bauern auf diesem Weg. Wir freuen uns, dass immer mehr Naturland-zertifizierte Ware Einzug in die ALDI SÜD-Filialen findet.‘‘