Interface baut Recyclingkapazitäten in Europa aus
Die Förderung der Kreislaufwirtschaft ist ein zentraler Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie von Interface. Das international agierende Unternehmen für Bodenbelagslösungen verstärkt nun sein Engagement in diesem Bereich durch die Erweiterung der Recyclingkapazitäten seiner Teppichfliesenanlage in Scherpenzeel, Niederlande.
13.11.2024
Die Recyclinganlage in Scherpenzeel nutzt ein innovatives Verfahren, um Post-Consumer-Teppichfliesen mit CQuestBio-Rücken zu recyceln, die im Rahmen des ReUse-Programms nicht wiederverwendet werden können. Dadurch können die gebrauchten Materialien direkt in den Produktionskreislauf zurückgeführt und zur Herstellung neuer Teppichfliesen für den europäischen Markt verwendet werden.
„Wir kennen die positiven Auswirkungen CO2-armer Produkte und zirkulärer Lösungen auf die Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks. Und wir wissen, wie sie dazu beitragen, den globalen Temperaturanstieg im Einklang mit den im Pariser Abkommen geforderten Reduzierungen zu halten“, sagt Nigel Stansfield, Chief Innovation & Sustainability Officer bei Interface. „Diese Investition in unser europäisches Werk ist ein entscheidender Schritt, da wir daran arbeiten, so viel Kohlenstoff wie möglich in unseren Produkten, unseren Geschäftstätigkeiten und unserer Lieferkette zu vermeiden, zu reduzieren und zu speichern. Die Aufrüstung der Anlage veranschaulicht unser Engagement, unsere Klimaziele durch direkte CO2-Reduzierung schneller zu erreichen.“
Interface legt den Schwerpunkt auf die direkte Reduzierung und Speicherung von CO2 innerhalb des Unternehmens sowie entlang der gesamten Lieferkette, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise zu reagieren. Dabei bleibt der Einsatz von recycelten und biobasierten Materialien eine Priorität, um den CO2-Fußabdruck der Produkte zu verringern. Die modernisierte Recyclinganlage in Europa ist ein wichtiger Schritt, um gebrauchte Materialien effizienter in den Produktionskreislauf zurückzuführen und zusätzlich recycelte Rohstoffe für die Herstellung neuer Produkte zu gewinnen.
Design für Wiederverwendung und Recycling
Interface kann auf eine 30-jährige Tradition zurückblicken, in der das Unternehmen innovative Programme und Prozesse entwickelt hat, um seinen Nachhaltigkeitsverpflichtungen gerecht zu werden. Bereits 1995 wurde das Rücknahmeprogramm ReEntry ins Leben gerufen, mit dem Ziel, gebrauchten Teppichfliesen eine zweite Nutzungsphase zu ermöglichen. Im Rahmen dieses Programms werden Teppichfliesen am Ende ihrer Lebensdauer zurückgenommen, um ihren Lebenszyklus so weit wie möglich zu verlängern. Zudem setzt Interface gezielt darauf, Materialien zu vermeiden, die nicht recycelt werden können, und stärkt so die Fähigkeit, die Bodenbeläge der Kundinnen und Kunden am Ende ihres Lebenszyklus effizient zu recyceln.
Seit 2016 hat Interface über 31.750 Tonnen gebrauchte Teppichfliesen im Rahmen des ReEntry-Programms zurückgenommen und so eine Kreislaufwirtschaft für seine Bodenbelagsprodukte aufgebaut. Abhängig vom Zustand und der Zusammensetzung des zurückgegebenen Materials werden diese auf die umweltfreundlichste Weise verarbeitet – entweder durch ReUse (Wiederverwendung der Teppichfliesen), Recycling oder ReCover (Energierückgewinnung).
„ReUse, also die direkte Wiederverwendung der gebrauchten Teppichfliesen durch lokale Partner, Wohltätigkeitsorganisationen oder soziale Einrichtungen steht an erster Stelle und ist der wichtigste Teil von ReEntry“, sagte Liz Minné, Head of Global Sustainability Strategy. „Die Erweiterungen der Recyclingkapazitäten am Standort in den Niederlanden stellen jedoch einen bedeutenden Meilenstein für uns dar, da wir den Kreislauf schließen und den CO2-Fußabdruck unserer Produkte weiter verringern wollen."
Wenn eine Wiederverwendung nicht möglich ist, werden Garn und Rücken in der modernen Recyclinganlage getrennt und die Materialien recycelt, sodass sie in neuen Produkten wiederverwendet werden können.
Verwendung von recycelten und biobasierten Materialien
Interface legt großen Wert auf die Langlebigkeit seiner Produkte. Derzeit bestehen 51 Prozent der weltweit eingesetzten Materialien für Bodenbeläge aus recycelten oder biobasierten Quellen – in Europa liegt dieser Anteil bei über 88 Prozent. Durch den Einsatz biobasierter Materialien verhindert das Unternehmen, dass zuvor gebundener Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre freigesetzt wird, was den CO2-Fußabdruck der Produkte erheblich verringert.
Dank der erweiterten Recyclinganlage kann Interface nun auch die Rückenkonstruktion von gebrauchten Teppichfliesen zur Herstellung neuer Rückenkonstruktionen nutzen. Dies wird durch die CO2-negative Rückenkonstruktionslinie CQuest ermöglicht, die bei allen in Europa produzierten Produkten Standard ist.
„Viele unserer Kundinnen und Kunden haben ihre eigenen Ziele zur CO2-Reduktion festgelegt. Wir haben die Möglichkeit, sie auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen, indem wir den CO2-Fußabdruck unserer Produkte durch Innovationen verringern“, sagte Minné. „Durch weitere Investitionen in unsere Produktionsstätten, die Steigerung des Recyclinganteils in unseren Produkten sowie die Einführung von Kreislaufmodellen, können wir die CO2-Gesamtemissionen reduzieren und so dazu beitragen, die langfristigen Bedürfnisse unserer Partner und Kunden zu erfüllen.“