Digitalisierung ist kein Selbstzweck
Ohne Zweifel: Der Trend, der Unternehmen zurzeit am meisten beschäftigt, ist die Digitalisierung. Da bildet auch der Mittelstand keine Ausnahme. Er agiert auf Geschäftsfeldern, wo Innovation, Flexibilität und die unbedingte Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden elementar sind.
25.07.2018
„Digitalisierung kann kein Selbstzweck sein, sondern muss wie jede Investition auf Dauer einen konkreten Mehrwert erzielen. Sei es durch höheren Umsatz und Gewinn oder durch neue Kunden“, so Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden von Telekom Deutschland. Daher sind renommierte Institute im Auftrag der Telekom der Frage nachgegangen, ob Digitalisierung einen nachweisbaren Nutzen bringt, und wenn ja, welchen?
38 Prozent der Unternehmen profitieren von Digitaler Dividende
Das Handelsblatt Research Institut hat im Auftrag der Telekom in einer Kurzstudie „Digitale Dividende“ rund 1.000 mittelständische Unternehmen nach ihren Erfahrungen mit der Digitalisierung befragt. Die Studie belegt: 38 Prozent der befragten Unternehmen profitieren bereits von der Digitalisierung und verzeichnen eine „Digitale Dividende“. Bei diesen Unternehmen übersteigen die Vorteile die Kosten der bisher umgesetzten Digitalisierungsprojekte. Bei weiteren 30 Prozent der Befragten halten sich Nutzen und Kosten bisher die Waage. Nur bei knapp jedem fünften Unternehmen haben die Investitionen bisher nicht zu finanziellen Vorteilen geführt. Dabei erwarten gut die Hälfte der Unternehmen (51,7 Prozent) keinen kurzfristigen Nutzen, sondern legen ihre Digitalstrategien auf mittel- bis langfristige Ziele an.
Mehr als die Hälfte (51,4 Prozent und 50,1 Prozent) der befragten Unternehmen gaben an, für sie seien höherer Gewinn und Umsatz die wesentlichen Treiber ihrer Digitalisierungsprojekte. Genauso wichtig sind ihnen die Neukundengewinnung (51,2 Prozent) sowie die schnellere Reaktionsgeschwindigkeit auf Kundenanfragen (50,7 Prozent). Dagegen sind Personaleinsparungen nur für 30,6 Prozent ein Ziel der Digitalisierung.
Die Kundenansprache über neue Kommunikationskanäle ist ebenfalls ein wichtiger Baustein der digitalen Transformation, der bei 40,3 Prozent der Unternehmen ein großer Kostenfaktor war - dicht gefolgt von Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyberangriffe (39,9 Prozent).
Gefragt nach den wichtigsten Effekten von Digitalisierungsprojekten auf Abläufe im Unternehmen, bewertet der Mittelstand den Ausbau digitaler Geschäftsprozesse besonders hoch (52,4 Prozent), gefolgt von Produkt- und Servicequalität (52,1 Prozent). Auch sehen 37,7 Prozent der Unternehmen die Entwicklung neuer digitaler Produkte und Services oder die Weiterentwicklung vorhandener Produkte mit „smarten“ Komponenten als Treiber von Digitalisierungsprojekten.
Gewinn steigt mit Digitalisierungsgrad im Durchschnitt um knapp 20 Prozent
Den Zusammenhang von Digitalisierung und wirtschaftlichem Erfolg hat das Beratungsunternehmen Mind Digital im Auftrag der Telekom gemeinsam mit der Rheinischen Fachhochschule Köln untersucht. Die eingehende Befragung von 54 Unternehmen kommt zum Ergebnis: Mit dem Digitalisierungsgrad steigt der Gewinn im Durchschnitt um knapp 20 Prozent.
Die Studie „Digitale Dividende im Mittelstand“ identifiziert vier Gruppen von Unternehmen mit unterschiedlichem Digitalisierungsgrad. Die „Digital Leader“ realisieren dabei das höchste Umsatz- und Gewinnwachstum. Sie zeichnen sich durch einen kulturellen Wandel aus, setzen mit digitalen Managementmethoden auf Transparenz und etablieren bereits neue Geschäftsmodelle und gestalten echte Kundenerlebnisse. Die Studie stellt Strategien erfolgreicher mittelständischer Digitalisierer, zentrale Handlungsfelder und Tools sowie disruptive Trends und Technologien vor.