Die Zukunft fährt vor: Was es braucht, um Flotten zu elektrifizieren
Auf dem Weg zu emissionsfreier Mobilität spielen Elektroantriebe eine zentrale Rolle: Die Umstellung einer Flotte auf eBusse stellt Verkehrsbetrieb jedoch vor einige Herausforderungen. Das Beratungsangebot von MAN Transport Solutions gibt Aufschluss.
13.10.2017
Während Elektroautos noch die absolute Minderheit auf den Straßen darstellen, haben sich alternativ angetriebene Nutzfahrzeuge in vielen Bereichen bereits etabliert. Mit der immer lauter werdenden Forderung nach weniger Emissionen in den Innenstädten, wächst seitens der Verkehrsbetriebe das Interesse an Fahrzeugen mit besonders umweltfreundlichen Antrieben weiter.
Gerade die Umstellung des Fuhrparks auf batterieelektrische Fahrzeuge stellt Unternehmer jedoch oftmals vor ungeahnte Herausforderungen. „Wer sich auf den Einsatz von eBussen bereits im Vorfeld akribisch vorbereitet und diesen umfassend plant, der wird auch die Anforderungen meistern“, sagt Stefan Sahlmann, Leiter Transport Solutions bei MAN Truck & Bus. Der neue MAN Beratungsservice Transport Solutions unterstützt Verkehrsbetriebe und Flottenbetreiber beim Umstieg auf alternative Antriebe – und damit bei allen Fragen rund um Antriebstechnologien, Streckennetzplanung, Routenoptimierung und Batteriemanagement. „Zudem erstellen wir maßgeschneiderte Konzepte, wie die alternative Flotte im konkreten Fall idealerweise betrieben, geladen und gewartet wird“, so Sahlmann. Schließlich haben diese Faktoren erheblichen Einfluss auf Routenplanung sowie innerbetriebliche Abläufe und Zeitpläne.
Wer auf eBusse umsteigt, sollte insbesondere in den Bereichen Betriebshofmanagement, Energieversorgung, Wartung und Qualifikation der Mitarbeiter die Weichen richtig stellen. „Neben der Ladesäuleninfrastruktur spielen beim Betriebshof natürlich auch Aspekte wie Größe, Sicherheit und Parksituation eine wesentliche Rolle“, sagt Sahlmann. Wichtig auch: die Ermittlung des Strombedarfs. Dieser hängt von der Anzahl der eBusse ebenso wie von der Ladestrategie ab. „Auch über eine lokale Zwischenspeicherung der Energie sollte man sich Gedanken machen. Durch die Nutzung zusätzlicher Erzeugungs- oder Speicheranlagen lassen sich oftmals die Energiekosten deutlich reduzieren, indem man den Strombedarf auf Stunden verteilt, in denen das Netz nicht ausgelastet und der Strom günstiger ist“, erläutert Sahlmann. Dem Lade- beziehungsweise Energiemanagement von eFlotten kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Qualifikation der Mitarbeiter. Nur wenn das Werkstattpersonal spezielle Schulungen in der Hochvolttechnologie absolviert hat, darf es Wartungs- und Reparaturarbeiten an den eBussen vornehmen, weißt Hardy Hiller, Leiter After Sales Bus bei MAN Truck & Bus, hin. „Dieses Werkstatttraining führen wir heute bereits durch ebenso wie Schulungen der Fahrer. Sicherheit und effiziente Fahrweise stehen bei den Fahrertrainings im Mittelpunkt“, sagt der Experte.
MAN Truck & Bus befasst sich seit vielen Jahren mit alternativen Antrieben in Stadtbussen mit dem Ziel, die Emissionen im ÖPNV auf ein Minimum zu reduzieren. Seit Jahren gehören Stadtbusse mit CNG-Motor zum Portfolio, die sich bei der Verwendung von Bio- oder synthetischem Gas quasi emissionsfrei betreiben lassen. Seit 2010 bietet zudem der MAN Lion’s City Hybrid eine wirtschaftlich wie ökologisch interessante Alternative. In naher Zukunft kommen auch reinelektrische Busse dazu. Im kommenden Jahr wird eine Vorserienversion eines Batteriebusses (BEV) in die Praxiserprobung in mehreren europäischen Städten gehen. Noch vor 2020 soll dann die Serienproduktion starten.