Mobilität & Logistik

Nachhaltiger Wandel in der Logistik

In der heutigen Welt, wo die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen immer größer wird, ist der Transport- und Logistiksektor von entscheidender Bedeutung. Allerdings hat dieser Sektor auch einen großen Einfluss auf die Umwelt, was zu einer erhöhten Notwendigkeit für nachhaltige Lösungen führt. Nachhaltige Logistik bezieht sich auf die Anwendung von umweltfreundlichen und sozial verantwortungsvollen Praktiken im Transport- und Logistiksektor.

01.02.2023

Nachhaltiger Wandel in der Logistik

Dieser Beitrag wird sich auf die verschiedenen Aspekte von nachhaltiger Logistik konzentrieren, darunter die Verwendung von erneuerbaren Energien, die Optimierung von Lieferketten, die Verwendung von Mehrwegverpackungen, die Rückverfolgbarkeit von Waren, nachhaltiges Transportmanagement, Partnerschaft mit Lieferanten und Kunden, die finanziellen Vorteile, die Regulierung und Gesetzgebung und die Technologie. Es wird darauf hingewiesen, welche Auswirkungen diese Praktiken auf die Umwelt haben und welche Vorteile sie für die Unternehmen haben.

Verwendung von erneuerbaren Energien und Fahrzeugen mit alternativem Antrieb

Einer der wichtigsten Aspekte von nachhaltiger Logistik ist die Verwendung von erneuerbaren Energien. Dies bezieht sich auf die Verwendung von Energiequellen, die nicht erschöpfbar sind und die Umweltbelastung minimieren. Die Verwendung von erneuerbaren Energien in der Logistik kann auf verschiedene Weise erfolgen, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen, Hybridfahrzeugen, Biokraftstoffen und Wasserstoffantrieben. Diese Technologien tragen dazu bei, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, den Energieverbrauch zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Nahezu alle großen Logistikdienstleister setzen inzwischen immer mehr auf den Einsatz von Elektrofahrzeugen, darunter beispielsweise DHL oder UPS.

Optimierung von Lieferketten

Die Optimierung von Lieferketten ist in der Logistikbranche schon seit jeher ein Thema. In der Regel war die Motivation dahinter allerdings stets die Profitmaximierung. Der Umweltaspekt ist neu hinzugekommen: Allerdings ist die Verbesserung der Effizienz von Lieferketten, um sowohl die Umweltauswirkungen als auch die Kosten zu reduzieren, ein Balanceakt. Eine Möglichkeit hier sind die Verringerung der Transportentfernung und die Verwendung von effizienteren Transportmethoden, wie zum Beispiel den Einsatz von Schienen- oder Binnenschifffahrt statt Straßentransport. Eine andere Möglichkeit ist die Optimierung der Lagerung und des Umgangs mit Waren, um Verschwendung zu vermeiden und die Effizienz zu steigern. Dies kann durch die Anwendung von Lean Management-Methoden erreicht werden. Besonders aktuelle industrielle Entwicklungen abseits der Logistikbranche könnten den Aspekt mit der verringerten Transportentfernung gänzlich neu denken: Das Stichwort hier ist die dezentrale Produktion. Im Idealfall werden Waren, Gegenstände, Ersatzteile und ähnliches nicht mehr als Endprodukt aufwändig über den halben Globus transportiert – sondern als digitale Datei ressourcenschonend über das Internet. Die Fertigung findet dann entweder direkt zu Hause oder in einem Fertigungszentrum in der Nähe statt. Die Optimierung von Lieferketten ist folglich mit einer ganzen Reihe von Fähigkeiten und viel Knowhow verbunden, welche Arbeitnehmer mitunter erst noch durch eine Weiterbildung in der Logistik erlangen müssen. Es gibt jedoch auch viel allgemeinere Aspekte der nachhaltigen Logistik:

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Nachhaltige und gleichzeitig individuell produktoptimierte Verpackungen

Ein weiteres wichtiges Konzept der nachhaltigen Logistik ist die Verwendung von nachhaltigen Verpackungen. Dies bezieht sich auf die Verwendung von Verpackungen, die entweder biologisch abbaubar oder mehrfach verwendbar sind. Die Verwendung von Papier- oder Kartonverpackungen statt Plastikverpackungen ist hier ein häufig bereits gegangener Schritt. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Verpackungen, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, wie z.B. Hanf, Bambus oder Maisstärke. Auch die Verwendung von Verpackungen, die problemlos recycelt werden können, trägt zur Nachhaltigkeit bei. Die Verpackungsindustrie kämpft zudem mit dem Anspruch, möglichst sichere, leichte und kompakte Verpackungen zu produzieren – bei gleichzeitig minimalen Kosten. Gerade bei in Zukunft immer individuelleren Artikeln (Stichwort Losgröße 1) glänzen neue Verpackungstechnologien, die beispielsweise basierend auf der Geometrie eines Produkts eine maßgeschneiderte Rippenverpackung aus Karton ausschneiden.

Verwendung von Mehrwegverpackungen

Im Sinne der nachhaltigen Logistik ist die Verwendung von Mehrwegverpackungen natürlich ebenfalls ein wichtiges Thema. Sie sind Einwegverpackungen, auch wenn diese ressourcenschonend sind, möglichst vorzuziehen. Dies bezieht sich auf die Verwendung von Verpackungen, die mehr als einmal verwendet werden können und somit nämlich die Abfallmenge reduzieren. Beispiele hierfür sind wiederverwendbare Plastikbehälter, Mehrwegverpackungen aus Papier oder Karton und wiederverwendbare Verpackungen aus Biokunststoffen, aber auch Verpackungen aus Holz, Glas oder Metall, die langlebig und wiederverwendbar sind. Getränkekisten sind ein sehr bekanntes und bewährtes wenn auch speziell auf Flaschen zugeschnittenes Beispiel.

Lieferkettentransparenz und -verantwortung

Bei Nachhaltigkeit denken die meisten „nur“ an das Klima: Erneuerbare Energien und so. Doch Nachhaltigkeit kann auch ethische Aspekte aufgreifen: So ist die Rückverfolgbarkeit von Waren ein wichtiger Aspekt der nachhaltigen Logistik. Das Lieferkettengesetz, das jüngst für alle großen Unternehmen in Kraft getreten ist, verpflichtet dazu, die Menschenrechte entlang ihrer Lieferkette zu schützen und zu überwachen. Dies beinhaltet auch die Rückverfolgbarkeit der Waren, um sicherzustellen, dass sie unter ethisch und sozial verantwortungsvollen Bedingungen produziert wurden. Durch die Rückverfolgbarkeit können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Produkte nicht aus der Ausbeutung von Arbeitern oder aus illegalen Aktivitäten stammen. Die Konsequenz dieser Verantwortung ist unglaublich auswirkungsreich: Globale Produktionen werden hinsichtlich der Menschenrechte plötzlich auf einen mehr oder weniger westlichen Standard gehoben. Dies führt nicht nur unmittelbar zur Verbesserung der Lebens- und vor allem Arbeitsqualität der unmittelbar an der Lieferkette beteiligten, sondern sekundär auch für alle anderen Arbeitnehmer rund um den Industriezweig und im selben Land – denn nur so stellt man zukünftig als Unternehmen sicher, mit einem großen westlichen Unternehmen, welches dem Lieferkettengesetz unterliegt, Geschäfte machen zu können.

Nachhaltigkeit in der Logistik bringt auch finanzielle Vorteile mit

Nachhaltige Logistik kann Unternehmen finanzielle Vorteile bringen, indem sie die Kosten für Energie, Treibstoff und Wartung reduziert, die Umweltbelastung verringert und die Kundenbindung verbessert. Eine nachhaltige Logistikstrategie, die auf effizientere Routen, alternative Treibstoffquellen und moderne Technologien setzt, kann dazu beitragen, die Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Durch die Verwendung von Elektrofahrzeugen, die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und die Optimierung der Lieferketten können Unternehmen ihre CO2-Emissionen reduzieren und gleichzeitig ihre Treibstoffkosten senken. Eine nachhaltige Logistik kann auch dazu beitragen, die Marke des Unternehmens zu stärken und die Kundenbindung zu verbessern, da immer mehr Kunden nach umweltfreundlichen sowie ethisch einwandfreien Produkten und Dienstleistungen suchen.

Zusammenfassung

Nachhaltige Logistik ist ein wichtiger Aspekt in der heutigen Welt, wo die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen immer größer wird. Es geht darum, umweltfreundliche und sozial verantwortungsvolle Praktiken im Transport- und Logistiksektor anzuwenden. Dazu gehört die Verwendung von erneuerbaren Energien, die Optimierung von Lieferketten, die Verwendung von Mehrwegverpackungen, die Rückverfolgbarkeit von Waren, nachhaltiges Transportmanagement, Partnerschaft mit Lieferanten und Kunden, die finanziellen Vorteile, die Regulierung und Gesetzgebung und die Technologie. All dies trägt dazu bei, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, den Energieverbrauch zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

Quelle: UD/cp
 

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